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18:30 Uhr, 05.02.2008

Scoach (Frankfurt) - Euro und US-Dollar werden kräftig durchgeschüttelt

Wie geht es weiter an der Zinsfront? Diese Frage stellten sich heute die Marktteilnehmer, nachdem in den USA der ISM Index für den Dienstleistungssektor auf dem niedrigsten Stand seit dem Jahr 2001 ausgewiesen wurde. Der Index, der über 50 Punkten eine Expansion der Wirtschaftsaktivität anzeigt, stürzte im Januar auf 41,9 Punkte ab. Damit deutet der viel beachtete Index auf eine Rezession im US-Dienstleistungssektor hin, der 80% der dortigen Wirtschaftsleistung ausmacht.

Und schon schnellen die Spekulationen über neue Zinssenkungen der US-Notenbank in die Höhe. Die Kontrakte an den US-Terminmärkten signalisieren eine Wahrscheinlichkeit von 100 Prozent, dass die US-Notenbank im Rahmen der nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses im März den Leitzins um weitere 50 Basispunkte senkt. Gestern lag die Wahrscheinlichkeit noch bei 70 Prozent. Für April sehen die Händler eine Wahrscheinlichkeit von 75 Prozent auf eine zusätzliche Zinssenkung von 75 Basispunkten, gestern war das Lager noch 50/50 geteilt.

Auch die EZB soll die Zinsen senken

Während in den USA vor allem der Erhalt des Wirtschaftswachstums im Vordergrund zu stehen scheint, hat die EZB die Preisstabilität in Europa als oberste Maxime im Visier und will daher die Zinsen nicht vom aktuellen Niveau bei 4% senken. Der politische Druck auf die EZB, der immer wieder aufflammt, erhöht sich angesichts der lockeren Geldpolitik in den USA. So forderte heute der Europäische Gewerkschaftsbund (EGB) die EZB zu Zinssenkungen auf, um so einer Wirtschaftskrise entgegenzusteuern. Analysten erwarten für die am Donnerstag anstehende EZB-Sitzung allerdings trotz aller Forderungen keine Änderung des Leitzinses.

Euro fällt deutlich zurück

Der Euro fällt heute deutlich zurück und notiert um 18 Uhr 1,29% im Minus bei 1,4636 US-Dollar. Zu Tagesbeginn lag das Währungspaar noch rund 1,8 cent über dem jetzigen Stand. Das eröffnet kurzfristig engagierten Anlegern hohe Kursgewinne. Sie spekulierten heute an der Derivatehandelsplattform Scoach in Frankfurt mit Optionsscheinen auf die Schwankungen im Euro zum US-Dollar. Ganz oben auf der Liste der Umsatzspitzenreiter stand der Schein mit der WKN „DB656R“. Der Call-Optionsschein hat einen Hebel von rund 25. Ebenfalls stark gehandelt wurde der Call „UB6978“ mit einem Hebel von rund 30.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
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Chefmarktanalyst CMC Markets
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Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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