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18:30 Uhr, 23.06.2008

Scoach (Frankfurt) - Dollarstärke belastet das Gold

Eigentlich müsste die EZB den Leitzins senken, um die angeschlagene Konjunktur zu stützen. Das kann sie aufgrund des hohen Inflationsdrucks aber nicht.

EZB-Chefvolkswirt kündigt Zinserhöhung an

Vor dem Hintergrund steigender Preise hat der EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark einen verschärften geldpolitischen Kurs angekündigt. Angesichts der hohen Inflationserwartungen halte er es für notwendig, "dass wir ernsthaft das derzeitige Leitzinsniveau überprüfen", sagte Stark in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Spiegel". "Es spricht vieles dafür, dass wir rasch zu einem Ergebnis kommen werden", fügte er hinzu. Der Zentralbankrat der EZB tagt im Juli das nächste Mal. Den Zinsschritt begründete Stark damit, "dass es nicht zu einer Lohn-Preis-Spirale nach oben" kommen dürfe.

Die Finanzmarktkrise hält Stark dagegen für weitgehend ausgestanden. Einige Marktsegmente normalisierten sich schon wieder, andere suchten noch nach einem neuen Gleichgewicht. Der Prozess könne aber auch noch einige Zeit in Anspruch nehmen, und so lange könne der Markt sprunghaft bleiben. "Aber ich hoffe, dass das Schlimmste hinter uns liegt", zitiert der Spiegel.

Ifo-Geschäftsklimaindex schlechter als erwartet

Der Ifo-Geschäftsklimaindex im Juni ist schlechter ausgefallen als erwartet. Der Index sank unerwartet deutlich auf 101,3 Punkte. Die Volkswirte hatten im Mittel nur mit einem Rückgang auf 102,5 Punkte (Mai: 103,5 Punkte) gerechnet.

Auch die anderen beiden Komponenten gingen zurück. Die Lagebeurteilung verschlechterte sich auf 108,3 Punkte (Mai: 110,1 Punkte). Die Experten hatten mit einem Wert von 109,0 Punkten gerechnet. Der Index, der die Erwartungen für den künftigen Geschäftsverlauf abbildet, ging auf 94,7 Punkte (Mai: 97,2 Punkte) zurück, statt wie erwartet auf 96,3 Punkte. Nach Aussagen von Gernot Nerb vom Ifo-Institut gegenüber Bloomberg ist der Rückgang vor allem auf die gestiegenen Energie- und Nahrungsmittelpreise zurückzuführen.

Gold bricht ein

Der Euro geriet heute kräftig unter Druck, und so auch das Gold. Die Notierungen des Edelmetalls rauschten um 20 Dollar nach unten und fangen sich zuletzt erst im Bereich von 882 Dollar pro Unze wieder. An der Derivatehandelsplattform Scoach in Frankfurt wurde heute rege ein Long-Hebelzertifikat gehandelt. Der Schein mit der WKN „AA0NQS“ hat einen Hebel von 5,53.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
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Chefmarktanalyst CMC Markets
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Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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