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08:31 Uhr, 14.03.2008

Scoach (Frankfurt) - DAX unverändert erwartet, Öl nahe Rekordhoch

Die Wall Street stellte wieder einmal unter Beweis, dass sie eine launische Diva ist. Der Start lag noch in den Tatzen der Bären. Vor allem zwei Meldungen schickten die Kurse zum Börsenbeginn in den tiefen Süden: Die US-Einzelhandelsumsätze waren im Februar überraschend um 0,6% gefallen. Dadurch wurde wieder einmal die Angst vor der Rezession geschürt. Außerdem steht der in gehebelte Anleihen investierende Hedgefonds Carlyle Capital, der schon seit Tagen negative Schlagzeilen produziert, angeblich vor dem Kollaps. Die Angst vor einer Kettenreaktion ging um und schickte vor allem die Finanz-Titel auf Talfahrt, die in solchen Situationen stets in Sippenhaft genommen werden.

Gegen Mittag (Ortszeit New York) sorgte die Ratingagentur Standard & Poor´s dann für die Wende. Deren Experten verkündeten, das Ende der Subprime-Abschreibungen sei jetzt in Sicht. Die Investmentbanken hätten mittlerweile das Gros der Risiken in ihren Kreditportfolios abgeschrieben. Es sei außerdem durchaus möglich, dass die tatsächlichen Verlust geringer als die Abschreibungen ausfallen, hieß es. Dadurch entstünden den vorsichtigen Banken möglicherweise außerordentliche Gewinne. Diese Meldung nahm wieder die Angst aus dem Markt und regte zu Rückkäufen an.

Der Dow Jones Industrial Average verbesserte sich um 0,29% auf 12,145 Punkte, der S&P 500 avancierte 0,51% auf 1,315 Punkte, der technologielastige Nasdaq Composite Index stieg 0.88% auf 2,263 Punkte.

DAX unverändert erwartet

Der DAX wird vorbörslich von führenden Banken bei 6,496 Zählern taxiert. Das sind 4 Punkte weniger als zum Schlussstand am Vortag. Am Vortag fiel der Index um 1,5% auf 6,500 Zähler.

Intraday Widerstände: 6.525/6.530 + 6.564/6.570 + 6.600/6.607 + 6.666/6.690
Intraday Unterstützungen: 6.423/6.444 + 6.384/6.399 + 6.345

Erdöl: Verschnaufpause nach 111-Dollar-Rekordjagd

Ein Barrel Erdöl der US-Sorte WTI kostet am Morgen 109,80 Dollar und somit 53 cents weniger als am Vortag, als es in New York mit +41 cents bei 110,33 Dollar aus dem Handel ging. Erdöl erreichte im gestrigen Handel in New York das siebte Mal in Folge ein neues Rekordhoch, als es zeitweise bei 111 Dollar pro Barrel gehandelt wurde, als ein weiterer Rückgang des US-Dollars Besorgnisse über ansteigende Lagerbestände in den USA überschattete.

Ausblick Termine Deutschland / Europa

12:00
EWU: Verbraucherpreise Februar (Konsens Bloomberg: +0,3% mom, +3,2% yoy - zuletzt: -0,4% mom, +3,2% yoy)

13:30
US: Verbraucherpreise (Kernrate) Februar (Konsens Bloomberg: +0,2% mom, +2,4% yoy - zuletzt: +0,3% mom, +2,5% yoy)

13:30
US: Verbraucherpreise Februar (Konsens Bloomberg: +0,3% mom, +4,2% yoy - zuletzt: +0,4% mom, +4,3% yoy)

15:00
US: Michigan Index (vorläufig) (Konsens Bloomberg: 70,4 - zuletzt: 70,8)

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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