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18:30 Uhr, 15.01.2008

Scoach (Frankfurt) - Citigroup: Milliardenverlust, aber Investoren geben Hilfe

Die größte US-Bank Citigroup Inc. musste im vierten Quartal einen Verlust von 9,83 Milliarden Dollar bzw 1,99 Dollar je Aktie hinnehmen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres wurde ein Nettogewinn von 5,13 Milliarden Dollar bzw 1,03 Dollar je Aktie ausgewiesen. Die deutliche Verschlechterung ist auf die anhaltende Krise im Subprime-Markt und daraus resultierenden Abschreibungen von rund 18,1 Milliarden Dollar zurückzuführen. Das Ergebnis zum vierten Quartal beinhaltet ebenso einen Sonderaufwand von 4,1 Milliarden Dollar zum Konsumkredit-Portfolio.

Die Erlöse sind um 70% auf 7,22 Milliarden Dollar eingebrochen.

Die von Thomson First Call erhobenen durchschnittlichen Analystenschätzungen liegen bei einem Verlust von 1,03 Dollar je Aktie und einem Erlös von 10,63 Milliarden Dollar.

Wie die Citigroup am Dienstag weiter mitteilte, wird die Dividende zur Stützung der Finanzlage von 54 Cents auf 32 Cents gekürzt. Es steht die Streichung von 4.200 Stellen auf dem Plan. Durch den Verkauf von Wandelvorzugsaktien wird über mehere Investoren eine Finanzspritze von insgesamt 12,5 Milliarden Dollar generiert.

“Die Ergebnisse sind klarerweise inakzeptabel”, heißt es zusätzlich von der Bank.

Citigroup erhält von Investoren $12,5 Mrd

Die Citigroup hat sich zum Ausgleich von Verlusten aus der Subprime-Krise über Investoren neues Kapital in Höhe von insgesamt 12,5 Milliarden Dollar beschafft (BoerseGo.de hat berichtet). Hiefür erfolgte eine private Platzierung von Vorzugsaktien im Volumen von 6,9 Milliarden Dollar. Unter den Investoren finden sich unter anderem die Government of Singapore Investment Corp., Capital Research Global Investors und der frühere Chairman und CEO Sandy Weill und dessen Familie. Aus der öffentlichen Platzierung von Vorzugsaktien wurden 2 Milliarden Dollar generiert.

Die Investments dienen zur Abfederung der riesigen Milliardenverluste aus Hypothekeninvestments bzw faulen Krediten und zur Erfüllung der von Aufsichtsbehörden gesetzten Kapitalauflagen.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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