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08:28 Uhr, 29.04.2008

Scoach (Frankfurt) - Börsen in der Warteschleife

Wall Street in der Warteschleife

Im Vorfeld des für Mittwoch erwarteten Zinsentscheids der Federal Reserve, einer Reihe wichtiger Konjunkturdaten und einer erneuten Flut von Quartalsberichten halten sich Anleger mit Neuengagements zurück. Der Blick der Marktteilnehmer richtet sich gespannt auf die Äußerungen der US-Notenbank, ob nach der erwarteten Senkung des Leitzinses um 25 Basispunkte auf 2,0 Prozent eine weitere Zinssenkung in Aussicht gestellt wird oder eine Pause eingeläutet wird. Mit dem Bruttoinlandsprodukt für das erste Quartal am Mittwoch und den Arbeitsmarktzahlen am Freitag stehen zusätzlich wichtige Konjunkturdaten auf dem Programm.

Im Mittelpunkt des heutigen Börsentages stand die Übernahme des größten Kaugummiherstellers Wrigley durch den weltgrößten Schokoproduzenten Mars für 23 Milliarden Dollar oder 80 Dollar pro Aktie. Warren Buffets Holding Berkshire Hathaway ist an der Finanzierung mit 6,5 Milliarden Dollar beteiligt. Es gibt aber auch eine geplatzte Übernahme zu berichten. Die Aktie der US-Fluggesellschaft Continental Airlines verliert 1,51 Prozent auf 16,96 Dollar, nachdem das Unternehmen Gespräche über eine Fusion mit United Airlines abgebrochen hat. Bei einem Zusammenschluss der beiden US-Fluggesellschaften wäre die weltweit größte Fluglinie entstanden.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte beendet den Handel mit einem Minus von 0,16 Prozent auf 12871 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 verliert 0,11 Prozent auf 1396 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legt um 0,06 Prozent auf 2424 Punkte zu.

DAX trotz starker Vorgaben aus Fernost schwächer

Der Hang Seng steigt um 1,11% auf 25,950 Zähler, während der Nikkei 225 Index um 0,22% auf 13,894 Zähler avanciert.

Der DAX wird vorbörslich von führenden Banken bei 6,900 Zählern taxiert. Das sind 25 Punkte weniger als zum Schlussstand am Vortag. Der Index zeigte sich am Vortag ester mit +0,42% auf 6,925 Zählern.

Intraday Widerstände: 6.930 + 6.987/7.001
Intraday Unterstützungen: 6.845/6.865 + 6.750/6.770

Rohstoffe lassen Federn

Der Preis für ein Barrel Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) steigt an der New Yorker Terminbörse Nymex um 26 Cents auf einen Schlusstand von 118,78 Dollar. Am Morgen kostet das Barrel 118,20 Dollar. Der Ölpreis kletterte gestern intraday bereits auf ein neues Allzeithoch von 119,93 Dollar, nachdem Ängste um Lieferengpässe nach dem Arbeiterstreik in einer Raffinerie in Schottland und Rebellenangriffen auf eine Pipeline in Nigeria den Ölpreis in die Höhe trieben. Ein ausgerufener Arbeiterstreik des Ölkonzerns Exxon Mobil in Nigeria sorgte für weitere negative Schlagzeilen. Rohstoffexperte Michael Lynch vom Investmenthaus Strategic Energy & Economic Research hält in dieser Woche noch einen Anstieg des Ölpreises auf 125 Dollar für möglich, falls die Unruhen in Nigeria weiter anhalten.

Der Preis für die Feinunze Gold steigt um 5,50 Dollar und notiert zum Handelsschluss bei 895,20 Dollar. Am Morgen kostet die Feinunze 890,45 Dollar. Investoren kaufen das Edelmetall als Absicherung gegen Inflation, nachdem der Ölpreis auf ein neues Allzeithoch geklettert ist. Von aktuell 24 befragten Rohstoffexperten empfehlen 11 das Edelmetall zu verkaufen, 8 raten zum Kauf und 5 stufen Gold mit einem Neutral Rating ein.

Ausblick Termine / Wirtschaftsdaten

16:00
US: Verbrauchervertrauen April (Konsens Bloomberg: 62,0 - zuletzt: 64,5)
Quartalszahlen USA
Ballard Power Systems -0.13
BP plc 1.74
National Instruments 0.24
Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. Ltd. (TSMC) 0.16
The McGraw Hill Companies 0.23

Quartalszahlen Europa
BMW AG
Continental AG
METRO AG
Deutsche Bank AG
Altana AG
Daimler AG

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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