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18:30 Uhr, 17.01.2008

Scoach (Frankfurt) - Börsen fallen weiter zurück

Die US-Börsen fallen im laufenden Handel weiter zurück. Die Angst vor einer Abschwächung der Konjunktur in den USA hält trotz der Besänftigungsversuche von US-Präsident Bush und Notenbankchef Ben Bernanke weiter an. Zwar sieht Bernanke keine Rezession in den USA. Schlüsselstelle in der Rede war aber der Hinweis, dass sich das Wirtschaftswachstum deutlich abschwächen wird. Diese Angst wurde dann auch durch die Veröffentlichung eines schwachen Philly-Fed-Index zur verarbeitenden Industrie in der Region Philadelphia bestätigt. Ebenso wenig erfreut zeigten sich Anleger über immense Abschreibungen, die Merrill Lynch im Zuge der Sub-Prime-Krise hinnehmen muss. Der DAX fiel zum Schlussstand um 0,78% auf 7,413 Zähler zurück.

Merrill Lynch mit Verlust von fast $10 Mrd

Die Investmentbank Merrill Lynch musste im vierten Quartal einen Verlust von 9,83 Milliarden Dollar bzw 12,01 Dollar je Aktie hinnehmen. Das Ergebnis beinhaltet Abschreibungen aus CDOs und Hypothekeninvestments von 11,5 Milliarden Dollar. Im Bereich von CDOs erfolgte zu Krediten eine Anpassung von 2,6 Milliarden Dollar. Die Ausfälle im Subprime-Hypothekenbereich lagen bei 2,7 Milliarden Dollar. Die Verluste im ABS-CDO-Bereich erstreckten sich auf 4,8 Milliarden Dollar. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres erwirtschaftete Merrill Lynch einen Gewinn von 2,35 Milliarden Dollar bzw 2,41 Dollar je Aktie.

Bernanke: Subprimeverluste steigen nicht über 500 Milliarden Dollar

In seiner Rede vor dem Haushaltsausschuss des Repräsentantenhauses hatte Fed-Chef Ben Bernanke die Verluste aus der Subprime Krise auf etwa 100 Milliarden Dollar beziffert. Er fügt jetzt hinzu, die Summe könne auf ein Mehrfaches davon steigen, würde aber nicht über die Marke 500 Milliarden Dollar klettern.

Bernanke erklärte weiter, er rechne damit, dass die US-Wirtschaft in einer späteren Phase des Jahres wieder Wachstum aufnimmt. In der ersten Jahreshälfte wachse die Wirtschaft weiter, aber langsamer als in 2007. „Die Fed erwartet keine Rezession“, so der oberste Geldpolitiker der USA.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets
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Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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