Scoach (Frankfurt) - Anleger setzen auf Siemens-Discount-Zertifikat

Siemens und ThyssenKrupp wollen entgegen anderslautender Berichte offenbar an der Transrapid-Technologie festhalten. Man vertraue weiterhin darauf, sagte eine Unternehmenssprecherin von ThyssenKrupp gegenüber der Nachrichtenagentur dpa-AFX. Auch Siemens habe sich zur Technologie bekannt, heißt es in der Meldung.

Die Tageszeitung "Die Welt" hatte ebenfalls am Dienstag berichtet, ThyssenKrupp wolle bei der geplanten Erweiterung der Transrapid-Strecke von Shanghai nach Hangzhou mit der chinesischen Seite über eine Komplettlösung verhandeln, in deren Rahmen auch die Transrapid-Technologie an China verkauft werden solle.

Anfang Mai hatten die beiden Konzerne angekündigt, das Planungsbüro von Transrapid International in Berlin zu schließen. Kurz zuvor war bekannt geworden, dass auch die geplante Strecke von der Münchener Innenstadt zum Flughafen der bayerischen Landeshauptstadt nicht realisiert werden soll. Internationale Projekte, wie die momentan geplante Verlängerung der Strecke in Shanghai, sollen künftig in den Konzernzentralen in Kassel und München geplant werden.

Dass die Zuversicht in den Transrapid auch Gewinnphantasie bei den Anlegern weckt, nachdem die Siemens-Aktie in den letzten Monaten kräftig unter Druck geriet, liegt nahe. Die Siemens-Aktie fiel seit Jahresbeginn um über 28,5%. Anleger, welche die Siemens-Aktie noch günstiger kaufen wollten, griffen heute an der Derivatehandelsplattform Scoach in Frankfurt nach einem Discount-Zertifikat. Der Schein mit der WKN „DR7X62“ kostet 66,20 Euro und ist damit 5,59% günstiger als die Siemens-Aktie. Das Laufzeitende des Zertifikats der Dresdner Bank ist der 17.12.2008.