Scoach (Frankfurt) - Anleger setzen auf Short-Zertifikate
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Der Goldpreis stieg heute bis auf 1008 Dollar. Grund ist ein weiterer Rückgang des US-Dollars. Ein Dollar kostete heute zeitweise erstmals in der Geschichte weniger als einen Franken, und das erste Mal seit 1995 weniger als 100 Yen. Mit einem Euro konnten heute schon 1,5686 Dollar gekauft werden – ein neuer Rekord.
Anleger an der Derivatehandelsplattform Scoach in Frankfurt handelten heute rege den Turbo Short Schein mit der WKN „BN1S8J“. Er steigt 15 mal stärker, wie der DAX fällt. Anleger setzen mit dem Schein auf weiter fallende Notierungen bei den deutschen Aktienkursen im Zuge der unruhigen Finanzmärkte. Auch der Short-Optionsschein mit der WKN „GS0TH3“ wurde rege gehandelt.
Auslöser für die neue Dollarschwäche und die Preissteigerungen bei Gold sind neue Hiobsbotschaften von der Kreditkrise, die auch die Aktienmärkte weltweit in die Tiefe reißt. Der DAX verlor binnen wenigen Minuten um 220 Punkte und notiert nun auf einem kritischen Niveau. „Unterhalb von 6.384 finden sich Unterstützungen erst wieder bei 6.130/6.199“, so Rocco Gräfe, DAX-Trader bei Godmode-Trader.de. „Hier besteht akute Crashgefahr.“
Bear Stearns: Nur mit Notkredit weiter im Geschäft
Die US-Großbank J.P. Morgan Chase & Co. hat gemeinsam mit der Federal Reserve Bank of New York der Investmentbank Bear Stearns eine zeitlich begrenzte Finanzierungshilfe zur Verfügung gestellt. Die Finanzierung werde in der notwendigen Weise für eine Dauer von 28 Tagen gewährleistet. Während dieser Zeit werden zudem Bemühungen für eine permanente Finanzierung gesetzt.
Bei Bear Stearns hat sich die Liquididät über die vergangenen Tage eigenen Angaben zufolge wesentlich verschlechtert. Die zeitlich begrenzte Finanzierung diene der Hilfe für eine Rückkehr in einen normalen Geschäftsbetrieb.
Bald Zinssenkung um 100 Basispunkte?
Marktteilnehmer in den USA sehen eine wachsende Wahrscheinlichkeit dafür, dass die US-Notenbank ihren Leitzins in der Sitzung in der nächsten Woche um 100 Basispunkte senken wird, um die schwächelnde Wirtschaft zu stärken.
Die März Fed Fund Futures stiegen kurzzeitig auf 40% und preisen damit eine ebenso hohe Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 100 Basispunkte zur Sitzung des Offenmarktausschusses in der nächsten Woche ein.
EU-Präsient Jean-Claude Juncker forderte die Finanzmärkte am Freitag auf, sich nicht allzusehr auf kurzfristige Entwicklungen zu fokussieren und somit den Blick für mittel- und langfristige Entwicklungen zu verlieren.
"Wir können die Finanzmärkte nur dazu auffordern, ihren Fokus nicht auf kurzfristige Informationen zu lenken, und den Blick für langfristige Entwicklungen zu verlieren.
"Seien wir doch einmal ehrlich. Diese Finanzkrise, die in den USA begonnen hat, ist noch nicht vorüber. Ich denke sie wird uns noch ein paar weitere Monate begleiten."
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