Schwieriges Umfeld für deutsche Automobilzulieferer
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München (BoerseGo.de) - Die Finanzkrise wirkt sich immer stärker auf die deutschen Automobilzulieferer aus. Auch altbekannte Probleme wie Überkapazitäten, nachhaltiger Kosten-/Preisdruck sowie volatile Rohstoffpreise machen den Betrieben zu schaffen. Die globale Schrumpfung des Marktes von 10 Prozent im Jahr 2008 könne sich im laufenden Jahr nach einem Bericht der Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner GmbH (W&P) mit einem Produkteinsbruch von bis zu 25 Prozent auf dem westeuropäischen Markt weiter verschärfen.
Von den weltweit circa 9000 Unternehmen der Branche seien 50 Prozent in einer schwierigen finanziellen Lage, für 20 Prozent bestehe akute Insolvenzgefahr. Vor diesen Hintergründen müssen die Zulieferbetriebe ihre regionale Wertschöpfungsstruktur, ihr Produktportfolio und ihre Forschungs- & Entwicklungs-Projekte (F&E)-Projekte komplett neu ausrichten.
"Das klassische Cost-Cutting gehört heute zur Pflicht in der Automobilzulieferer-Branche. Doch nur wer sich jetzt der Kür zur Neuausrichtung seines Geschäftsmodells widmet, hat auch in den kommenden Jahren Überlebenschancen", so Dr. Peter Fey, Senior Projektleiter und Branchenexperte bei W&P. Auch für die Zukunft ist der Experte pessimistisch: "Wir rechnen nicht damit, dass westeuropäische Zulieferer das Produktionsniveau von 2007 in den nächsten Jahren wieder erreichen. Im Hinblick auf die Verlagerung der Produktionsvolumen in die Emerging Countries macht es deshalb keinen Sinn, bereinigte Kapazitäten in reifen Märkten wie Westeuropa und Nordamerika wieder aufzubauen".
Nur über konsequente Liquiditätssicherung, die Flexibilisierung von Fixkosten und die Neuausrichtung der internationalen Wertschöpfungsstruktur könnten viele Zulieferer auf Dauer wettbewerbsfähig bleiben. Die nötigen Maßnahmen müssten umgehend ergriffen werden, ist sich Dr. Frey sicher: „Um den richtigen Weg zu finden, müssen jetzt herkömmliche Wege verlassen werden, denn: Die Radikalität der Krise bestimmt im hohen Maße die Radikalität der zu ergreifenden Maßnahmen."
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