Schwellenländer widersetzen sich der Krise
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London (Fonds-Reporter.de) - Die Schwellenländer werden nach Ansicht von Allan Conway, Leiter Emerging Market Equities beim britischen Investmenthaus Schroders, der weltweiten Rezession besser trotzen als die entwickelten Volkswirtschaften. "Die aktuell unterdurchschnittliche Wertentwicklung bedeutet nicht, dass sich die Schwellenländer wieder an die Industrieländer angekoppelt haben. Es bedeutet lediglich, dass die Risikowahrnehmung der Anleger der tatsächlichen Entwicklung noch hinterherhinkt", sagt Conway. Die Kreditkrise sei in erster Linie ein Problem der Industriestaaten. Trotzdem seien die Aktienkurse in den Schwellenländern im Sog der Krise drastisch gefallen.
Während die Industriestaaten astronomische Haushaltsschulden angehäuft hätten und laut Conway derzeit die "lange und schmerzvolle Phase der Entschuldung" durchlaufen, sei die Verschuldung der Schwellenländer im Allgemeinen relativ gering. Andere wirtschaftliche Fundamentaldaten seien im Vergleich zur entwickelten Welt ebenfalls gut. Die Auslandsreserven hätten ein Rekordhoch erreicht, während gleichzeitig die Auslandsverschuldung deutlich zurückgegangen sei. Das Ergebnis sei eine drastische Trendwende der Nettohandelsbilanz.
Zudem habe die Abhängigkeit der Schwellenländer von den entwickelten Ländern deutlich abgenommen. "Früher wären sie von einer globalen Rezession am stärksten betroffen gewesen, heute jedoch können sie dem Abschwung, der von den USA ausgeht, besser widerstehen als etwa Großbritannien." Die robuste Binnennachfrage und die Exporte in andere Schwellenländer, die inzwischen wichtiger seien als Exporte in die Industriestaaten, verhindern offenbar ein Abrutschen der Schwellenländer in Rezession. "Schroders geht im nächsten Jahr insgesamt von einem Wirtschaftswachstum von 3,5 Prozent in den Schwellenländern aus und von einem Rückgang von einem Prozent in den OECD-Staaten. Dabei dürften die Volkswirtschaften der Schwellenländer bei einer weltweiten wirtschaftlichen Erholung an erster Stelle stehen, die – wenn auch schrittweise – 2010 eintreten dürfte", so Conway. Kurzfristig könne die hohe Volatilität aber noch bestehen bleiben.
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