Schwellenländer bleiben Wachstumsmotor
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
London (BoerseGo.de) - Die Rally in den Schwellenländern wird weitergehen, vermutet Allan Conway vom britischen Investmenthaus Schroders. Die aufstrebenden Länder profitierten von viel robusteren Fundamentaldaten, hätten gute Aussichten auf Gewinnwachstum und würden obendrein mit einem Abschlag gegenüber den Industriestaaten gehandelt. Wegen der außerdem günstigen Liquiditätsbedingungen falle die Prognose für die Emerging Markets auf Sicht von zwölf bis 18 Monaten sehr positiv aus, so Conway. "Die Schwellenländer treiben mittlerweile das weltweite Wachstum an und nicht mehr die Industriestaaten."
Nachdem die Wirtschaft im Jahr 2009 ausschließlich in den Schwellenländern wuchs, werde selbst bei einem Aufschwung in der entwickelten Welt für die absehbare Zukunft rund 70 bis 75 Prozent des weltweiten Wachstums in den Schwellenländern stattfinden, vermutet Conway. "Hier hat sich ein großer Strukturwandel vollzogen, der ähnlich bedeutend ist wie die industrielle Revolution im 19. Jahrhundert. Früher waren die Industrieländer der Motor der weltweiten Konjunktur und die Schwellenländer in hohem Maße auf die Exportnachfrage dieser Staaten angewiesen. Mittlerweise ist das Gegenteil der Fall."
Inzwischen werde die chinesische Wirtschaft stärker von der Binnennachfrage bestimmt als vom Export in die Industriestaaten. "Es ist das erste Mal in der Geschichte, dass eine Volkswirtschaft mit der Binnennachfrage als der größten Triebfeder zu einem der großen Akteure der Welt aufsteigt – früher waren Entwicklungen dieser Art durch den Export beflügelt, z. B. bei Großbritannien, den USA und Japan", betont Conway.
Ein mögliches längerfristiges Risiko für die Schwellenländer bestehe allerdings darin, dass der Wohlstand in den Schwellenländern nicht in die unteren Schichten durchsickere. "Angesichts des Wachstums der rapide aufstrebenden Volkswirtschaften wie China und Indien ist es wichtig, dass zunehmend größere Teile der Bevölkerung von diesem Wachstum profitieren", betont Conway. "Soziale Unruhen würden drohen, wenn sich der Wohlstand in diesen Ländern nicht schnell genug verbreitet." Insbesondere die chinesische Regierung sei sich des Problems bewusst und versuche beispielsweise durch erhöhte staatliche Investitionen in ländlichen Regionen gegenzusteuern.
World of Trading 2024: Triff die stock3-Experten live vor Ort
Am 22. & 23.11. findet die World of Trading in Frankfurt statt & stock3 ist mit dabei. Wir laden Dich ein, uns & unsere Experten näher kennenzulernen. Mit dabei sind u.a. Bastian Galuschka, Sascha Gebhard u.v.m.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.