Kommentar
13:42 Uhr, 11.03.2004

Schwache Woche für den US-Markt

Großbritannien: Beflügelt durch die sehr guten Unternehmensergebnisse der Banken stiegen britische Aktien im Wochenverlauf an. Der FTSE 100-Index beendete die Woche in GBP 0,3 Prozent fester, und der FTSE Mid 250-Index legte 1,1 Prozent zu.

Jüngste Rückstufungen zyklischer Branchen deuten darauf hin, dass die nächste Phase des Aktienmarktzyklus schneller als erwartet eintreten wird. Unsere Übergewichtung in Branchen wie Medien und Industrie behalten wir vorerst bei, obwohl die anhaltende Stärke der Konsumbranche den Markt überrascht hat.

Nach der zuletzt überdurchschnittlichen Tendenz mittelgroßer und kleinerer Unternehmen hat sich die Differenz des Bewertungsniveaus zwischen diesen und den marktbreiten Titeln in Großbritannien angepasst. Kleinere Unternehmen stehen nun im Einklang mit dem FTSE All Share-Index.

Obwohl wir Aktien mittlerer und kleinerer Unternehmen weiter favorisieren, sind wir uns bewusst, dass der jüngste Anstieg der Liquidität aufgrund von Bezugsrechtsemissionen und Börsengängen einen Teil des Aufwärtspotenzials zunichte machen könnte.

USA: Der US-Markt verzeichnete eine nicht so erfreuliche Woche. Die Indizes S&P 500 und NASDAQ gaben in USD um 0,8 bzw. 2,4 Prozent nach.

Wir haben uns in Luxusgütertiteln wie Tiffany und Sachs, die von dem Umfeld eines niedrigen US-Dollars profitieren können, positioniert. Währungsfaktoren erhöhen auch die Attraktivität von Rohstoff- und Industrietiteln, bei denen die Preisprognosen einen sehr niedrigen Eindruck machen. Außerdem beurteilen wir die Gewinnmargen im Bereich Ölraffinerien sehr zuversichtlich.

Wir setzen aufgrund der aufgestauten Nachfrage von Konsumwerten auf Unternehmen wie Carnival Cruises. Außerdem haben wir uns in Las Vegas durch den Titel Mandalay Bay Resort positioniert.

Wir haben unsere Gewichtung in Bauunternehmen wie KB Home, angesichts des Zuwanderungstrends und aufgrund der durch die demografische Entwicklung ausgelösten Nachfrage nach Immobilien im sogenannten Sonnengürtel der USA, angehoben.

Europa: Europäische Aktien haben im Wochenverlauf kräftig zugelegt. Der FTSE World Europe ex. UK-Index notierte in EUR 1,4 Prozent höher.· Die in anderen Regionen leichte Abwärtsbewegung zyklischer Marktsegmente ist in Europa weniger ausgeprägt. Der niederländische Büromöbelzulieferer Buhrmann, den wir als Barometer für die zyklische Erholung ansehen, entwickelt sich weiter erfreulich.

Wir konzentrieren uns nach wie vor auf von der konjunkturellen Erholung profitierende bzw. sich restrukturierende Unternehmen. Dabei favorisieren wir die Branchen Automobil, Maschinenbau, Medien und Transportwesen. Nach den sehr guten Ergebnissen von Nokia und Ericsson profitieren wir weiter von unserer 3 - 4 prozentigen Übergewichtung im Segment IT-Hardware.

Der leichte Rückgang der Anleihenrenditen hat uns dazu veranlasst, unsere Gewichtung in Versicherungsgesellschaften zu verringern.

Japan: Der japanische Aktienmarkt hat auf die positiven Wirtschaftsdaten im Wochenverlauf stark reagiert. Der TOPIX-Index legte in JPY um 2,2 Prozent zu und der JASDAQ-Index notierte in JPY 4,1 Prozent höher.

Die besseren Wirtschaftsdaten spiegeln sich auch in den Gewinnen des nicht-weiterverarbeitenden Gewerbes wider. Diese deuten darauf hin, dass sich die Konjunkturerholung nun doch ausweitet.

leichzeitig scheint ein Anstieg der Immobilienpreise ein wichtiges Thema zu sein, da diese die Erträge im übrigen asiatischen Raum in den letzten Monaten nach oben getrieben haben, und steigende Preise nun auch auf Japan überzugreifen scheinen. Die Immobilienbranche kann hiervon insbesondere profitieren.

Die zunehmende Zahl der Beschäftigten in der Dienstleistungsbranche stützt die Wirtschaft strukturell. Es bedarf jedoch weiterer Hinweise auf ein Konsumwachstum und einen Anstieg der Arbeitsplätze, bevor wir auf einen nachhaltigen Aufwärtstrend des Marktes vertrauen können.

Asien & Schwellenländer: Asiatische Aktien tendierten in dieser Woche seitwärts. Der FTSE World Asia Pacific ex. Japan-Index gab in USD um 0,1 Prozent nach.

Die Unternehmens- und Wirtschaftsdaten deuten darauf hin, dass die Erholung in Asien nach wie vor intakt ist. Wir würden uns aber Sorgen machen, falls der USD ansteigt und es früher als erwartet zu US-Zinserhöhungen kommt. Das andere entscheidende Risiko sind die Folgen für die Rohstoffnachfrage, falls sich China abschwächt.

Das Exportwachstum innerhalb Asiens ist nach wie vor hoch, man geht aber davon aus, dass es gegen Ende des Jahres nachlassen wird. Unsere Prognose eines ansteigenden Binnenkonsums beginnt sich allmählich zu bewahrheiten.

Asiatische Aktien wurden weiter durch einen regen Neuemissionsmarkt sowie durch die anhaltende internationale Nachfrage gestützt.

Anleihen: Die Renditen von US-Staatsanleihen gaben im Wochenverlauf nach, da die enttäuschenden Arbeitsmarktzahlen sowohl Besorgnisse um strukturelle Probleme als auch um die Nachhaltigkeit der Konjunkturerholung aufkommen ließen. Die Stimmung wurde durch einen deutlichen Rückgang des USD gegenüber dem EUR zusätzlich belastet.

Ein Großteil der Geldmarktpolitik der US-Notenbank basierte auf dem Anstieg der Löhne. Dies deutet darauf hin, dass die von den Marktteilnehmern erwartete Zinserhöhung im September möglicherweise nicht vor Dezember erfolgen wird.

Wir können jedoch mit unserer defensiven Ausrichtung nach wie vor sehr gut leben, weil wir glauben, dass der Anstieg der Beschäftigungszahlen - und damit der Zinssätze - eher früher als später erfolgen wird. Der Anleihenmarkt berücksichtigt in seinen Kursen zwar ein geringes Wachstum, aber die anstehenden Steueranreize in den USA sollten sich mittelfristig positiv auswirken.

Quelle: Threadneedle

Die britische Fondsgesellschaft Threadneedle Investments wurde 1994 gegründet und hat in Deutschland derzeit 26 Fonds im Angebot. Das verwaltete Anlagevolumen beträgt rund 72 Mrd. Euro. Die Gesellschaft verdient sich regelmäßig Höchstnoten von verschiedenen Rating-Agenturen.

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