Schroders erwartet Outperformance von Aktien
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Die Fondsgesellschaft Schroder Investment Management geht für 2004 von einer anhaltenden Outperformance der Aktien gegenüber Rentenpapieren aus - wenn auch wegen des starken Anstieg der Aktienmärkte im Jahr 2003 etwas verhaltener. Schroders ist sich darüber hinaus der signifikanten Ungleichgewichte in der Weltwirtschaft bewusst, die einen nachhaltigen Wirt-schaftsaufschwung gefährden könnten. Trotzdem hält die Investmentgesellschaft an einer Übergewichtung von Aktien fest. Favorisierte Regionen sind weiterhin die Schwellenländer, Japan und Europa. Nach Schroders Einschätzung bieten diese Märkte die besten Gelegenhei-ten, von einer weltweiten wirtschaftlichen Erholung zu profitieren.
Nach Auffassung von Schroders haben in den vergangenen Monaten verbesserte internationale Wirtschaftsdaten zu einem nachhaltigen Stimmungswandel an den Aktienmärkten geführt. Die stärkste Erholung fand in den USA statt. Der Index des Institute for Supply Management (ISM) erreichte seinen höchsten Wert in den zurückliegenden 20 Jahren. Im dritten Quartal wuchs das US-Bruttoinlandsprodukt mit einer annualisierten Rate von mehr als sieben Prozent. Außerdem gab es Anzeichen, dass die starke wirtschaftliche Belebung im dritten Quartal auch auf die letzten drei Monate des Jahres 2003 übergegriffen hat. Dieser Trend in Verbindung mit wachsenden Unternehmensgewinnen und steigenden Beschäfti-gungszahlen hat die Erwartungen wieder verstärkt, dass es sich um einen selbst tragenden globalen wirtschaftlichen Aufschwung handelt.
Schroders geht nicht davon aus, dass die US-Notenbank die Zinssätze vor Mai 2004 anheben wird. Die Zinsen in der Eurozone bleiben mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls weiterhin niedrig.
Europa
Schroders favorisiert für das Jahr 2004 Europa. Erst im Dezember wurde das Enga-gement in Europa ausgebaut. Die Erholung der Wirtschaft und der Unternehmensge-winne ist verglichen mit der restlichen Weltwirtschaft zwar mit einer Verzögerung einge-treten. Doch die jüngsten Daten signalisierten, dass auch hier der Aufschwung einge-setzt hat. Die Arbeitslosigkeit in Deutschland hat sich verringert und die Aufträge für den Export haben zugenommen. Auch in Italien fallen die wirtschaftlichen Indikatoren stärker aus. Ende November/Anfang Dezember präsentierte die Mehrzahl der Unter-nehmen Gewinne, die den Erwartungen entsprachen oder darüber lagen. Schroders geht davon aus, dass sich das Gewinnwachstum 2004 fortsetzen wird.
Großbritannien
Schroders nimmt für Großbritannien eine neutrale Position ein. Dennoch gibt auf die-sem Markt viele hochkarätige Gelegenheiten bei der Auswahl der Einzeltitel. Der Markt als Ganzes hat aber von der weltweiten Erholung weniger profitiert, da sich die briti-sche Wirtschaft in der zurückliegenden Rezession als robuster erwiesen hatte und we-niger als andere Länder davon beeinflusst war. Von der Top-down-Perspektive aus be-trachtet erscheinen daher die Aussichten anderer Märkte im Umfeld der gegenwärtigen Erholung für aussichtsreicher.
USA
Die Stärke der wirtschaftlichen Erholung in den USA hat viele Beobachter überrascht. Die Schlüsselindikatoren bewegen sich in die richtige Richtung, sowohl das Bruttoin-landsprodukt als auch die Aktivitäten in der verarbeitenden Industrie und die Beschäfti-gung sind angestiegen. All das hat sich sehr positiv auf die Weltwirtschaft ausgewirkt. Dennoch geht Schroders nicht davon aus, dass die US-Aktienmärkte der beste Platz sind, um davon zu profitieren. US-Aktien sind im Vergleich zu etlichen anderen Märkten teuer, trotz steigender Unternehmensgewinne. Außerdem werden Unsicherheiten auf-treten, wie weit und wie schnell die US-Notenbank die Leitzinsen von ihrem histori-schen Tief in Höhe von einem Prozent wieder anheben wird. Die Investmentgesellschaft erwartet keine Zinssteigerung zum Jahresanfang, bis Ende 2004 werden 2,5 Prozent erwartet. Dazu kommt der Anstieg des US-Leistungsbilanzdefizits: diese TenTendenz verstärkt das Problem der strukturellen Unausgewogenheit der US-Wirtschaft. Das könnte sich störend auf die Stimmung der Investoren auswirken.
Japan
Obwohl der Bewertungsabstand zwischen Japan und den westlichen Märkten über-wunden ist, lassen sich in Japan weiterhin gute Investitionschancen ausmachen. Schroders setzt daher die Übergewichtung dieses Marktes fort. Es gibt dort viele Un-ternehmen mit sehr guten betriebswirtschaftlichen Daten, die die Rallye des japani-schen Marktes zunächst verpasst haben. Ihre Underperformance kann zu großen Tei-len technischen Faktoren zugeschrieben werden. Die Investmentgesellschaft sieht dar-in eine Marktanomalie und glaubt, dass diese Qualitätswerte von Investoren wieder entdeckt werden, die in den kommenden Monaten solide fundamentale Werte suchen.
Pazifik ex Japan
Insgesamt ist Schroders moderat untergewichtet in der pazifischen Region exklusive Japan. Das ist im Wesentlichen auf eine Untergewichtung von Australien zurückzufüh-ren. Dennoch schätzt die Investmentgesellschaft viele Länder der Region positiv ein. Australien ist jedoch ein sehr defensiver Markt und entwickelte sich daher während des zurückliegenden Abschwungs relativ gut. Daher ist ein Anstieg bei einer sich erholen-den Weltwirtschaft weniger wahrscheinlich. Im Gegensatz dazu weisen die anderen Volkswirtschaften der Region das höchste Wachstum der jüngeren Vergangenheit auf, das vor allem von der boomenden chinesischen Wirtschaft gestützt wird. Das erstarkte Wachstum in den USA und in der ganzen Welt sollte auch weiterhin positiv auf diese Märkte wirken.
Schwellenländer
Am stärksten favorisiert Schroders die Schwellenländer. Diese Einschätzung wird so-wohl von der Top-down-Analyse (wirtschaftliche Daten, Marktbewertung, große Ab-hängigkeit der Märkte von Verbesserungen beim Investorenvertrauen) als auch von den Bottom-up-Analysen (verbesserte Unternehmenseinschätzungen durch die Analys-ten in der gesamten Region) getragen. Trotz der starken Performance dieser Märkte werden die Unternehmen immer noch mit einem substantiellen Abschlag im Vergleich zu ihren westlichen Wettbewerbern gehandelt. Die Unternehmen der Region erwirt-schaften deutlich steigende Gewinne. Das ist ein Beleg für die Verbesserungen in der Managementqualität, die in den zurückliegenden Jahren erreicht worden sind.
Rentenmärkte
Schroders geht von steigenden Kapitalmarktzinsen aus. Der Zyklus der Zinssenkungen ist abgeschlossen. Die Märkte erwarten, dass die Zentralbanken im kommenden Jahr die Zinsen anheben werden. Daher bleibt die Investmentgesellschaft bei Staatsanlei-hen signifikant untergewichtet. Angesichts des sich verbessernden wirtschaftlichen Klimas und der wachsenden Risikobereitschaft der Anleger rechnet Schroders mit stei-genden Renditen bei Staatsanleihen in den kommenden Monaten. Die Ausweitung der Staatsverschuldung in vielen Märkten wird zusätzlichen Druck auf die Kurse ausüben.
Bei Unternehmensanleihen geht die Investmentgesellschaft von weiterhin engen Spreads im Verhältnis zu Staatsanleihen aus, vor allem bei den Bonds mit einem nied-rigeren Rating. Verbesserte Unternehmensdaten, die Angebots/Nachfrage-Dynamik und eine geringere Volatilität bei Aktien werden sich positiv auf diese Assetklasse aus-wirken. Die so genannten "Crossovers", das sind Anleihen mit einem BB-Rating und dem Potential, auf ein Rating mit Investmentstatus heraufgestuft zu werden, offerieren gutes Aufstiegspotential. Schroders favorisiert europäische Unternehmensanleihen: Das Tempo bei den Herabstufungen durch die Ratingagenturen ist hier gefallen und es gibt eine steigende Anzahl von Höherstufungen. Das deutet daraufhin, dass der tiefste Punkt bei der Verschlechterung der Kredit-Qualität durchschritten ist.
Quelle: Schroders
Die Schroders-Gruppe ist eine führende internationale Vermögensverwaltungsgesellschaft, die 1804 gegründet wurde. Schroders verwaltet Anlagen für Pensionsfonds, Regierungsbehörden, Wohltätigkeitsorganisationen, Körperschaften, Familienunternehmen und vermögende Privatpersonen weltweit und ist ein führender Verwalter von Investmentfonds. Schroders bietet Anlagen in allen wichtigen Vermögenskategorien in entwickelten Ländern und Schwellenländern an: Aktien, Schuldtitel, Geldmarktinstrumente, Beteiligungen und Immobilien. Das weltweit verwaltete Vermögen betrug zum 31. Dezember 2002 über 135,5 Mrd. Euro.
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