Schrittgeschwindigkeit an der Wall Street
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Abgesehen vom traditionell schwächsten Börsenmonat September ging es an der Wall Street im zurückliegenden Halbjahr langsam, aber stetig nach oben. Lediglich die technologielastige Nasdaq behielt ihr hohes Kurstempo überwiegend bei, dürfte aber aus Bewertungssicht zunehmend an Grenzen stoßen. Neben der wachsenden Risikoaversion im Zuge der Terroranschläge richtete sich das Augenmerk der Investoren zumindest vorübergehend auf den Dollar. Befürchtungen, wonach internationale Anleger ihr Dollar-Exposure bei anhaltender Währungsschwäche zurückführen könnten, erwiesen sich in den zwischenzeitlichen Schwächephasen des Greenbacks als Belastungsfaktor für den Aktienmarkt. Ansonsten stand die internationale Leitbörse vor allem im Licht von ungewöhnlich festen Konjunkturdaten. Zwar dürfte das für Q3 mit annualisiert 8,2 Prozent ausgewiesene Wachstum der amerikanischen Wirtschaft im oberen Bereich der "Whispering Numbers" gelegen haben, die Wall Street ließ sich davon dennoch nicht nachhaltig beeindrucken. Ob dies als Indikation dafür zu sehen ist, dass die aktuellen Kursniveaus der US-Börse schon ausgereizt sind, bleibt abzuwarten. Angesichts der zwischenzeitlich erreichten Bewertungsniveaus dürfte die Investitionsbereitschaft der Anleger wieder verstärkt auf die anstehenden Unternehmensdaten abstellen. Die trendbestimmenden Impulse werden vorrangig von der Anfang 2004 einsetzenden Berichtssaison zu Q4/2003 bzw. der vorgelagerten Preannouncement Season ausgehen.
Bisher überzeugende Gewinndynamik
Nachdem die Berichtsperiode zum dritten Quartal nahezu abgeschlossen ist, errechnet sich auf Basis der im S&P 500 zusammengefassten Unternehmen ein Gewinnzuwachs von gut 20 Prozent zum Vorjahr. Allerdings stellen die Vergleichsrechnungen oftmals auf operative Nettoergebnisse ab, die wichtige Sonderbelastungen insbesondere im Zuge von Restrukturierungen ausklammern. Zudem sind die - auch qualitativ - eingeleiteten Ergebnissteigerungen häufig auf weiter verbesserte Kostenstrukturen zurück zu führen. Damit erscheinen die verbleibenden Kostensenkungspotenziale begrenzt. Hinzu kommt, dass die Verkaufszahlen der internationalen Konzerne teilweise von deutlich gestiegenen Auslandsumsätzen profitieren, die von der Dollar- Schwäche begünstigt wurden. Hingegen wachsen die Umsatzerlöse in den USA noch schleppend, weshalb international aufgestellte USKonzerne ihre regionale Umsatzstruktur strategisch stärker zugunsten von Europa und Asien verschieben wollen. Im Ergebnis haben sich die Vorbehalte der Börse, was die Nachhaltigkeit künftiger Gewinnsteigerungen betrifft, noch nicht aufgelöst. Die Aufwärtsdynamik an der Wall Street dürfte folglich von der anhaltenden Bewertungsdiskussion vorerst gebremst werden. In unserem Globalportfolio haben wir die Gewichtung der US-Börse zuletzt sukzessive etwas erhöht, behalten aber die leicht untergewichtete Positionierung vorerst bei.
Treasuries reagieren nur verhalten
Mit den bis Ende November veröffentlichten starken Konjunkturdaten beginnt sich auch die bisherige "Bestätigungslücke" zwischen steigenden Früh- bzw. Stimmungsindikatoren und nur zögerlich verbesserten "Hard Facts" zu schließen. Insbesondere der Arbeitsmarktbericht für Oktober leitete eine bemerkenswerte Trendumkehr ein. Allerdings dürfte die gegenwärtige Wachstumsdynamik den Erholungstrend angesichts der expansiven Geld- und insbesondere Fiskalpolitik überzeichnen. Folglich sollten die nächsten Quartalsdaten zum US-BIP zwar weiter das Potenzialwachstum überschreiten, jedoch im Trend wieder abflachen. Auch wenn die aktuellen Zinserhöhungserwartungen der Märkte verfrüht erscheinen, wird die Fed in den kommenden Monaten zumindest in ihrem "Wording" den Bias wieder auf die konjunkturelle Belebung richten. In diesem Umfeld sollten 10-jährige T-Notes den seit September etablierten Zinskorridor zwischen 4,20 bis 4,60 Prozent allmählich nach oben verlassen und sich auf einem flach steigenden Aufwärtstrend der 5 Prozent-Marke in den kommenden Monaten annähern.
Quelle: Activest
Activest, die Investmentgruppe der HypoVereinsbank, entstand durch Zusammenlegung der Activest Institutional Investmentgesellschaft mbH und Activest Investmentgesellschaft mbH zum 01. Juli 2002. Zusammen mit der Activest Luxembourg S.A. werden mehr als 18,4 Mrd. Euro in 164 Publikumsfonds für Privatkunden und rund 30,8 Mrd. Euro in 345 Spezialfonds für institutionelle Anleger verwaltet (12/2002). Damit zählt die Gesellschaft zu den größten und erfahrensten Kapitalanlagegesellschaften in Deutschland und kann auf eine mehr als dreizehnjährige Erfahrung im Publikumsfondsbereich und einundvierzigjährige Erfahrung in der institutionellen Vermögensverwaltung zurückgreifen.
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