Kommentar
16:10 Uhr, 16.10.2024

Schott Pharma – Wachstumschance mit Abnehmspritzen

Erwähnte Instrumente

Seit rund einem Jahr ist die Aktie von Schott Pharma an der Börse und bewegte sich seither in einer breiten Bandbreite seitwärts. Gestern gelang es, aus dem kurzfristigen Abwärtstrend nach oben auszubrechen. Heute kratzt das Papier bei EUR 31,30, an einer wichtigen Hürde.

Schott Pharma ist ein Tochterunternehmen des Spezialglasherstellers Schott. Das Unternehmen gliedert sich in zwei Bereiche: Lösungen zur Medikamentenaufbewahrung wie beispielsweise Ampullen, Fläschchen und Karpulen sowie Systeme zur Medikamentenverabreichung wie Glas- und Polymerspritzen. Das Geschäft in Europa steuerte im Geschäftsjahr 2022/23 (endete im September) rund 53 Prozent zum gesamten Umsatz bei. Rund 30 Prozent des Umsatzes genierierte das Unternehmen in den USA und rund 17 Prozent in Asien.

Im Mai musste der Konzern die Erwartungen für das Geschäftsjahr 2024/25, wegen reduzierter Verkäufe von Spritzen an einen Großkunden, dämpfen. Die Aktie verlor in den darauffolgenden Wochen zeitweise über 40 Prozent. Bei der Vorlage der Zahlen für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2023/24, präsentierte der Pharmaspezialist derweil ein Umsatzplus von 13 Prozent und einen Gewinn auf Vorjahresniveau. Hintergrund der schwachen Gewinnentwicklung waren nach eigenen Angaben vor allem Anlaufkosten für neue Produktionslinien. „Die Nachfrage nach unseren Produkten ist im bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres 2024 hoch geblieben“, sagte Andreas Reisse, Chef von Schott Pharma bei der Vorlage der Zahlen. Vor diesem Hintergrund erhöhte das Management die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2023/24.

Zu den größten Wachstumsfeldern zählen aktuell die GLP-1-Medikamente. Die Nachfrage nach Abnehmspritzen wie Ozempic, Wegovy und Mounjaro gegen Diabetes oder Adipositas boomt. Hoffnungsträger sind zudem mRNA-Impfstoffe. Der Absatz der auf mRNA-Technologie basierten Corona-Impfstoffe ging zuletzt jedoch deutlich zurück. Bis zur Marktreife von mRNA-Krebsimpfstoffen wird es zudem noch etwas dauern. Viele Anleger sehen die Gefahr von Abhängigkeiten von einigen wenigen Großkunden. Die zehn umsatzstärksten Kunden stehen für rund ein Drittel des Umsatzes. Der Wegfall eines Großkunden könnte den Konzern somit empfindlich treffen. Die Zahlen für das laufende Quartal werden möglicherweise schon zeigen, ob und wie Schott Pharma die reduzierten Verkäufe an einen Großkunden kompensieren kann. Finale Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr werden jedoch erst Mitte Dezember veröffentlicht. Erst dann ist möglicherweise mit einer Prognosen für das laufende Geschäftsjahr zu rechnen.

Nach Angaben von Refinitiv ist ein Großteil der Analysten mittelfristig zuversichtlich für die Aktie gestimmt. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 30,7 ist das Papier allerdings kein Schnäppchen. Bis zur Vorlage der finalen Zahlen ist somit mit weiteren größeren Schwankungen zu rechnen. Schlechte Nachrichten sowie eine Konsolidierung des Gesamtmarkts könnten die Aktie unte Druck setzen.

Chart: Schott Pharma

Widerstandsmarken: 31,30/32,60/36,90 EUR

Unterstützungsmarken: 28,80/29,90 EUR

Die Aktie von Schott Pharma bewegt sich seit dem Börsengang im Herbst 2023 seitwärts zwischen EUR 25,70 und EUR 41,65. Nach dem Kurssturz im Mai pendelte sich die Aktie im Juni bei rund EUR 25,70 ein. Im Juli drehte das Papier nach oben und markierte Ende August bei EUR 36,90 ihr jüngstes Hoch. Im September konsolidierte das Papier bis auf EUR 28,80. In den vergangenen Tagen meldeten sich die Bullen zurück und schoben die Aktie bis an die 50%-Retracementlinie. Die kurzfristigen MACD- und RSI-Indikatoren zeigen aktuell nach oben. Gelingt der Ausbruch über EUR 31,30 eröffnet sich weiteres Aufwärtspotenzial bis EUR 32,60 (61,8%-Retracementlinie) und im weiteren Verlauf bis EUR 36,90. Unterstützung findet die Aktie zwischen EUR 28,80 und EUR 29,90.

Schott Pharma in EUR; Tageschart (1 Kerze = 1 Tag)


Betrachtungszeitraum: 03.10.2023 (Börsengang) – 16.10.2024. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle:tradingdesk.onemarkets.de

Faktor Optionsscheine bieten risikofreudigen Anlegern die Möglichkeit, gehebelt von einer Auf- beziehungsweise Abwärtsbewegung der Aktie teilzunehmen. Es drohen jedoch hohe Verluste bis hin zum Totalverlust, wenn die Aktie in die entgegengesetzte Richtung einschlägt. Diese Wertpapiere eignen sich nicht für ein mittel- oder langfristiges Investment

Tradingmöglichkeiten

Faktor Long auf Schott Pharma für Spekulationen, dass der Aktienkurs steigt

Basiswert WKN Verkaufspreis in Euro Basispreis in Euro
Reset Barriere in Euro Hebel finaler Bewertungstag
Schott Pharma HD8PER 9,73 20,485248 23,045904 3 Open End
Schott Pharma HD8PET 9,22 24,581624 27,654327 5 Open End
Schott Pharma HD8PEV 8,52 26,337214 29,410767 7 Open End

Quelle: onemarkets by UniCredit; Stand: 16.10.2024; 15:20 Uhr

Faktor Short auf Schott Pharma für Spekulationen, dass der Aktienkurs fällt

Basiswert WKN Verkaufspreis in Euro Basispreis in Euro
Knock-Out Barriere in Euro Hebel finaler Bewertungstag
Schott Pharma HD8PEW 10,09 46,080866 43,007272 -2 Open End
Schott Pharma HD8PEY 11,53 38,400161 35,328148 -4 Open End
Schott Pharma HD8PEZ 11,74 36,86402 33,793247 -5 Open End

Quelle: onemarkets by UniCredit; Stand: 16.10.2024; 15:20 Uhr

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Über den Experten

Richard Pfadenhauer
Richard Pfadenhauer
Experte Hebelprodukte bei HypoVereinsbank onemarkets

Richard Pfadenhauer interessiert sich schon seit über 20 Jahren für das Thema Börse. Dabei war er über 12 Jahre als Wirtschaftsredakteur für den Finanzen Verlag tätig. Nach zwei Jahren als Redakteur bei der Spezialpublikation für Hebelprodukte, Finanzen und Optionsscheine wechselte er zunächst zum Derivatebereich des Magazins Euro am Sonntag und später verantwortete der DVFA-Analyst den Bereich der strukturierten Hebel- und Anlageprodukte beim Anlegermagazin €URO. Seit Oktober 2010 ist er bei der HypoVereinsbank Experte für Hebelprodukte und als Chefredakteur für das onemarkets Kundenmagazin sowie den onemarkets Blog verantwortlich.

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