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17:14 Uhr, 23.09.2024

Scholz nennt Unicredit-Vorgehen bei Commerzbank unangemessen und feindlich

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Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones) - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat in ungewöhnlich scharfer Form das Vorgehen der italienischen Bank Unicredit bei der deutschen Commerzbank kritisiert. Scholz warf Unicredit während eines Besuchs in New York eine feindliche Übernahme vor, die die Bundesregierung als Minderheitsaktionär ablehnt.

"Unfreundliche Attacken, feindliche Übernahmen sind nicht das, was für Banken eine gute Sache ist. Und deshalb hat die Bundesregierung sich auch in dieser Richtung klar positioniert und macht sehr klar, dass wir das nicht für ein angemessenes Vorgehen halten in Europa und in Deutschland, dass man gewissermaßen ohne jede Kooperation, ohne jede Rücksprache, ohne jede Rückkoppelung versucht, mit unfreundlichen Methoden sich an Unternehmen aggressiv zu beteiligen", sagte Scholz, der sich aktuell aufgrund der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York aufhält.

Die Commerzbank sei eine Bank, die erfolgreich wirtschaftlich tätig sei und eine wichtige Aufgabe habe, der deutschen Wirtschaft und dem Mittelstand seine notwendigen Finanzierungen bereitzustellen. "Das ist eine Bank, die das auch in ihrer Unabhängigkeit gut kann", so Scholz.

Zuvor war bekannt geworden, dass Unicredit den Anteil an der Commerzbank weiter erhöht hat. Wie die italienische Bank mitteilte, hat sie sich über den von ihr gehaltenen Anteil von gut 9 Prozent hinaus mithilfe von Finanzinstrumenten Zugriff auf weitere gut 11,5 Prozent gesichert, so dass sie jetzt auf rund 21 Prozent kommt. Das Settlement kann demnach allerdings erst erfolgen, sobald Unicredit die ausstehende Genehmigung von den Regulierungsbehörden erhält, die für die Erhöhung des direkten Anteils über 9,9 Prozent hinaus auf knapp unter 30 Prozent erforderlich ist.

Unicredit ist vorletzte Woche mit gut 9 Prozent bei der Commerzbank eingestiegen. Die Bank hat ein Aktienpaket des Bundes von 4,5 Prozent übernommen und weitere 4,5 Prozent über den Markt zugekauft.

Der Bund hält derzeit noch rund 12 Prozent an der Commerzbank.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/mgo

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