Scholz lehnt Erhöhung des Renteneintrittsalters ab
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Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones) - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Forderungen nach einer Erhöhung des Renteneintrittsalters eine Absage erteilt. "Noch nie haben Deutschlands Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer so viele Stunden gearbeitet wie im vorigen Jahr", sagte er in einem vom Bundespresseamt veröffentlichten Podcast. "Deshalb ärgert es mich, wenn manche abschätzig vom 'Freizeitpark Deutschland' reden. Oder wenn gefordert wird, das Renteneintrittsalter anzuheben", betonte Scholz. Für ihn sei es eine Frage des Anstands, denen, die schon lange gearbeitet hätten, nicht den verdienten Ruhestand streitig zu machen. "Und auch die Jüngeren, die am Anfang ihres Berufslebens stehen, haben das Recht zu wissen, wie lange sie arbeiten müssen."
Über 46 Millionen Frauen und Männer in Deutschland seien derzeit erwerbstätig - mehr als je zuvor. Dazu kämen über 20 Millionen Rentnerinnen und Rentner, die viele Jahre hart gearbeitet hätten. "Sie alle, ihre Leistung und ihr Fleiß verdienen Respekt", erklärte der Kanzler. Die beste Garantie für gute Löhne seien und blieben gute Tarifverträge. Gute Tarifabschlüsse sorgten dafür, dass viele Beschäftigte nun endlich wieder mehr Geld in der Tasche hätten. "Experten sagen uns für dieses Jahr sogar ein besonders großes Plus voraus: durchschnittlich rund 5 Prozent bei den Löhnen", hob Scholz hervor. Zudem stiegen zum 1. Juli auch die Renten, und zwar einheitlich in Ost und West. "Auch das ist eine Frage des Respekts vor jahrelanger Arbeit", betonte Scholz.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/cbr
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