Schöne Weihnachtsüberraschung mit Korridor-Bonus-Kurzläufern
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In der ersten Augusthälfte im Zuge des kurzen, dafür aber umso heftigeren Crashs an den Börsen war nach 2008 wieder das großangelegte „Schlachten“ der Bonus-Barrieren angesagt. Laut der Ratingagentur Scope verloren dabei bis zur Monatsmitte über 20 Prozent aller Bonusstrukturen ihre Daseinsberechtigung. Wie sehr gerade dieser Produkttyp von den Kursstürzen betroffen war, zeigt auch ein Blick auf die Marktvolumenstatistik des DDV für den betreffenden Monat mit einem Einbruch um ein ganzes Drittel. Keine andere Produktart kam derart stark unter die Räder, nicht einmal die besonders gefährlichen meist vielfach gehebelten Knock-Out-Produkte. Der Grund dürfte nicht zuletzt darin zu finden sein, dass die überwiegende Zahl der in der klassischen Form angebotenen Papiere über Barrieren verfügt, die jederzeit während der Laufzeit eines Produkts angreifbar sind und nicht wie etwa bei Express-Zertifikaten üblich, das Stichtagsprinzip gilt.
So negativ plötzliche Kursstürze für Anleger sind, die bei ihrer Produktwahl nicht auf einen hinreichend großen Barrierenabstand geachtet haben, so interessant stellen sich auf der anderen Seite natürlich noch intakte Bonus-Papiere in der Folge für den Neueinsteiger dar, da der für die Unsicherheit stehende erhöhte Volatilitätseinfluss auch hier eine gewisse Rolle spielt, insbesondere bei Capped-Bonus-Produkten, die wie beispielsweise Discounter über einen Cap verfügen, bei denen der Anleger im übertragenen Sinn Volatilität verkauft. Wer die hohe Schwankungsbreite, die aktuell z.B. beim VDAX New noch immer bei 35 bis 40 Prozent liegt, mit Bonus-Zertifikaten nutzen möchte, könnte auch daran denken, nicht nur eine, sondern gleich zwei Barrieren bei seinem Investment zu berücksichtigen. Die entsprechende Variante nennt sich „Korridor-Bonus“ und wurde erstmals 2006 von der Société Générale am Zertifikatemarkt eingeführt.
Das Besondere an dieser vor allem für den Seitwärtsmarkt konzipierten Spezies liegt genau in diesen beiden Barrieren, die bei Emission deutlich unter- und oberhalb des Referenzkurses festgelegt werden und so einen breiten Kurskorridor beschreiben, innerhalb dessen sich der jeweilige Basiswert während der Laufzeit des Papiers maximal bewegen darf. Als Gegenleistung erhält der Investor bei Fälligkeit eine feste Bonuszahlung, die deutlich höher ausfällt, als bei herkömmlichen Bonus-Produkten. Sollte allerdings zu irgendeinem Zeitpunkt während der Laufzeit eine der beiden Schwellen berührt werden, wird die Bonus-Struktur deaktiviert und die Kursentwicklung des Zertifikats richtet sich in der Folgezeit danach, welche der beiden Barrieren zuerst verletzt wurde. Trifft das ungewollte Ereignis als erstes auf die untere Schwelle zu, so verwandelt sich das Korridor-Papier in ein einfaches Index-Zertifikat, das die Performance des Basiswertes ausgehend von dem Niveau bei Emission eins zu eins im Kurs nachvollzieht. Sollte das Underlying also bei Fälligkeit wieder über seinem Ausgangslevel notieren, wird auch dann noch eine positive Rendite ausgezahlt. Im umgekehrten Fall, wenn der Basiswert zuerst an seine obere Barriere stoßen sollte, wird der Anleger am Ende so gestellt, als wenn er von vornherein auf ein sogenanntes Reverse-Zertifikat gesetzt hätte, das von fallenden Notierungen profitiert. Das Underlying müsste hier also erst wieder sein Emissionsniveau unterschreiten, damit das Papier am Ende ins Plus läuft. In beiden Fällen bleibt aber die Begrenzung auf den fixen Höchstbetrag bestehen.
Die angebotenen Korridor-Bonus-Produkte eignen sich nicht nur für den mittelfristigen Zeithorizont, sondern können auch ganz kurzfristig eingesetzt werden. Wer beispielsweise nach einem Investment für einen Monat sucht, findet bei der Société Générale einige Produkte auf DAX oder Euro STOXX 50 mit ganz interessanten Renditechancen, die bereits zum 16. Dezember vom Markt genommen werden. Dabei ein DAX-Papier mit Barrieren bei 4.900 und 6.900 Index-Punkten. Sollte der deutsche Leitindex in den nächsten gut drei Wochen weder die eine noch die andere Schwelle testen, was Puffern von etwa 12 Prozent nach unten und knapp 24 Prozent auf der Oberseite entspricht, winkt dem Anleger eine Rendite von attraktiven sechs Prozent, die annualisiert fast einem Wert von 100 Prozent entspricht. Beim Euro STOXX 50 käme ein ähnlich ausgestattetes Produkt mit Schwellen bei 1.900 und 2.800 Zählern immer noch auf eine Seitwärtsrendite von 5,61 Prozent oder 88,50 Prozent p.a. Ungemütlich würde es erst, wenn sich die von vielen erwartete Jahresendrally in einen Jahresend-Crash verkehren würde und nochmal weitere zweistellige Einbrüche zu verzeichnen wären. Denn sollte die untere Barriere nicht halten, müssten Investoren zu dem eigentlichen Indexverlust ein zusätzliches nicht ganz unerhebliches Aufgeld berappen. Wer hier noch schnell investieren möchte, sollte also besonders die unteren Barrieren im Auge behalten, da die Schwellen auf der Oberseite wohl kaum mehr in Gefahr geraten dürften.
Hier die beiden Korridor-Bonus-Kurzläufer:
WKN |
Basiswert |
unten |
oben |
Fälligkeit |
Rendite Max. |
Geld |
Brief |
Ausz. Max. |
[Link "SG2E0E" auf www.sg-zertifikate.de/... nicht mehr verfügbar] |
DAX |
4900 |
6900 |
23.12.11 |
6,03% |
112,74 |
113,24 |
120€ |
[Link "SG2E0X" auf www.sg-zertifikate.de/... nicht mehr verfügbar] |
ES 50 |
1900 |
2800 |
23.12.11 |
5,61% |
105,73 |
106,23 |
112€ |
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate
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