Kommentar
12:17 Uhr, 16.09.2011

Schneller „Memory-Express“ erleichtert Aktien-Wiedereinstieg

Erwähnte Instrumente

  • Memory Express-Zertifikat au
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen
  • Memory Express-Zertifikat au
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen

Der Crash ist gerade in vollem Gange. 25 Prozent Verlust beim DAX, 27 Prozent sogar beim Euro STOXX 50 in gerade einmal sechs Wochen. Eben erst wurden hier zumindest kurzzeitig sogar Indexniveaus von unter 5.000 bzw. 2.000 Punkten markiert. Bei solch hohen Abschlägen handelt es sich um Größenordnungen, die man normalerweise allenfalls von Einzeltiteln gewöhnt ist. Aber was ist derzeit eigentlich normal an den Märkten, bei denen die Unsicherheit die einzige Konstante darstellt. Kein Wunder, dass der Begriff „sicherer Hafen“ in diesen Tagen ziemlich überstrapaziert wird, auch wenn sich dessen Suche für viele Anleger häufig nur als Fata Morgana erweist.

Emittenten tun in diesem Umfeld deshalb gut daran, die in den letzten beiden Jahren nach der Finanzkrise 2008 mehr und mehr hochgefahrenen Risiken bei den Neuemissionen wieder vermehrt herauszunehmen. So verzichtet die Société Générale bei ihren elf neuen Memory- Express-Zertifikaten auch bewusst auf die noch vor einem Jahr als „Produktinnovation des Sommers“ gepriesene Duo-Variante mit zwei Basiswerten und begnügt sich diesmal zumindest mit der Single-Version. Die Puffer der auf diverse DAX-Konzerne, sowie das Haus des Emittenten selbst bezogenen Produkte fallen mit 40 bzw. 50 Prozent auf dem aktuellen Kursniveau relativ üppig aus, auch wenn natürlich niemand genau sagen kann, wie stark die Aktien einer Deutschen Bank oder Société Générale noch abschmieren können. Neben den beiden Banktiteln kann der Anleger dabei auf die durch das mögliche Platzen des AT&T-Deals zuletzt ungewohnt stark zurückgekommene Deutsche Telekom, Allianz, BASF, BMW, Daimler, die Versorger E.ON und RWE, sowie Siemens und ThyssenKrupp setzen.

Die eher defensive Memory-Express-Struktur passt dabei sehr gut in die aktuell recht unsichere Marktlage, da sie zwischenzeitliche Einbrüche aufgrund des Stichtags-und Nachhol-Prinzips sehr komfortabel umschiffen kann. So erhält der Anleger auch dann noch den im vorliegenden Fall sogar halbjährlich gezahlten Kupon, wenn die jeweilige Aktie nicht mehr als die besagten 40 bzw. 50 Prozent an Wert eingebüßt hat. Fällt der Verlust am Stichtag noch stärker aus, wird die Kupon-Zahlung nur solange aufgeschoben, bis das Kriterium an einem späteren Termin erfüllt ist. In diesem Fall werden alle bis dahin ausgefallenen Extrazahlungen in einer Summe erstattet. Denn der Memory-Mechanismus vergisst garantiert nichts. Wer es darüber hinaus bei den maximal drei Jahre laufenden und in dieser Zeit mit sechs Bewertungstagen ausgestatteten Papieren auf eine schnelle Express-Tilgung möglicherweise schon nach sechs Monaten anlegt, muss allerdings darauf hoffen, dass die ausgewählte Aktie ihr Startniveau am betreffenden Stichtag behaupten kann. Nur dann kommt es auch zu einer vorzeitigen Tilgung.

Sollten jedoch selbst alle Stricke reißen und das betreffende Produkt an den ersten fünf Bewertungstagen weder vorzeitig fällig werden, noch den Kupon auszahlen, ist bei dieser Express-Spielart noch nichts verloren. Denn im Extremfall können bereits durch die Einhaltung der Barriere am finalen Stichtag neben dem Nennwert auch alle übrigen Kupon-Zahlungen gesichert und damit immer noch das Maximalergebnis erzielt werden.

Der BörseGo Tipp:

Die neuen Memory-Express-Zertifikate eignen sich für eher defensiv ausgerichtete Anleger z.B. als Alternative zu einem ersten Aktien-Engagement bis es zu einer Beruhigung an den Märkten gekommen ist. Trotz der halbjährlichen Kündigungs-Chance muss allerdings bei weiteren Abschlägen auch eine längere Kapitalbindung einkalkuliert werden, da die Tilgungsschwelle dem Ausgangsniveau entspricht. Darüber hinaus wartet auf den Investor alle sechs Monate eine sehr attraktive Rendite zwischen 4,50 (Siemens) und sechs Prozent (Deutsche Bank), selbst wenn die Kurse noch deutlicher nachgeben sollten.

Hier die neuen Papiere im Einzelnen:

WKN

Basiswert

Kupon

(6 Mon.)

Memory-Level (€)

Call-Level

Fälligkeit

Geld

Brief

SG2FVW

Siemens

4,50%

42,48

70,80

29.08.2014

96,63

97,63

SG2FVS

Dt.e Bank

6,00%

13,50

27

29.08.2014

93,60

94,60

SG2FVP

BASF

5,00%

26,73

48,60

29.08.2014

98,94

99,94

SG2FVR

Daimler

6,00%

18,10

36,20

29.08.2014

96,51

97,51

SG2FVT

Dt.e Telekom

5,00%

5,70

9,50

29.08.2014

91,36

92,36

SG2FVX

Soc. Générale

5,00%

11,00

22,00

29.08.2014

83,31

84,31

SG2FVU

E.ON

5,00%

7,40

14,80

29.08.2014

98,09

99,09

SG2FVY

ThyssenKrupp

5,00%

10,95

21,90

29.08.2014

96,93

97,93

SG2FVQ

BMW

5,50%

27,50

55,00

29.08.2014

98,53

99,53

SG2FVV

RWE

5,50%

12,70

25,40

29.08.2014

97,13

98,13

SG2FVN

Allianz

5,50%

34,00

68,00

29.08.2014

94,87

95,87

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Bitte vergessen Sie nicht, sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage unter dem folgenden Link zu beteiligen:http://www.godmode-trader.de/Zertifikate

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Mehr von Armin Geier zu den erwähnten Instrumenten

Keine Artikel gefunden

Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

Mehr Experten