Schnabel warnt vor zu früher EZB-Zinssenkung
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Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones) - EZB-Direktorin Isabel Schnabel hat vor einer zu frühen Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) gewarnt. In einem Interview mit der Financial Times sagte sie, der nach wie vor robuste Arbeitsmarkt, die Preiserhöhungspläne im Dienstleistungssektor und die Lockerung der Finanzierungsbedingungen sprächen gegen eine zu frühe Anpassung der geldpolitischen Ausrichtung.
"Die Verkaufspreiserwartungen im Dienstleistungssektor sind mehrere Monate in Folge gestiegen. Deshalb haben die jüngsten Daten meine Bedenken nicht zerstreut, dass die letzte Meile (beim Rückgang der Inflation auf 2 Prozent) die schwierigste sein könnte", sagte Schnabel. Die Inflation im Dienstleistungssektor halte sich hartnäckig und der Arbeitsmarkt erweise sich als "widerstandsfähig". "Gleichzeitig ist eine spürbare Lockerung der finanziellen Bedingungen zu beobachten, da die Märkte einen geldpolitischen Schwenk der Zentralbanken aggressiv einpreisen", merkte Schnabel an.
Darüber hinaus hätten die jüngsten Ereignisse im Roten Meer die Angst vor neuen Unterbrechungen der Lieferketten geschürt. "Alles zusammengenommen spricht gegen eine baldige Anpassung des geldpolitischen Kurses", sagte Schnabel.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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