Kommentar
09:30 Uhr, 30.04.2019

SAP und Microsoft schießen nach Geschäftszahlen auf Rekordhochs

Die Softwareriesen bauen das Cloud-Geschäft deutlich aus. Mit einem Börsenwert von rund einer Billion Dollar ist Microsoft nun das wertvollste Unternehmen der Welt.

Die Investoren von SAP waren nach der Präsentation der Ergebnisse zufrieden: Angetrieben vom kräftigen Wachstum im Cloud-Bereich hat Europas größter Softwarekonzern im vergangenen Quartal den Umsatz um 16 Prozent auf 6,1 Mrd. Euro gesteigert. Der bereinigte operative Gewinn kletterte sogar noch etwas stärker. Die Erlöse im Cloud-Bereich legten um 48 Prozent zu und lagen damit erstmals in einem Quartal bei mehr als 1,5 Mrd. Euro. Dennoch hat der Konzernumbau 886 Mio. Euro gekostet, weshalb unter dem Strich ein Verlust von rund 100 Mio. Euro stand.

Produkte auf SAP

Positiv aufgenommen wurde zudem die Ankündigung von Vorstandschef Bill McDermott, dass die bereinigte operative Marge bis 2023 um rund einen Prozentpunkt pro Jahr verbessert werden soll, also um insgesamt fünf Prozentpunkte. „Das ist der magische Moment, auf den die Leute gewartet haben“, sagte der Firmenlenker. Dazu werde ein Vorstandsausschuss ins Leben gerufen, der bis November die Details des Plans ausarbeiten soll. Dabei will sich McDermott auf organisches Wachstum konzentrieren und erst einmal von größeren Übernahmen absehen. Bereits im laufenden Jahr solle der bereinigte operative Gewinn deutlich stärker steigen als bislang angekündigt. Unterstützung erhält das Management bei seinem Vorhaben vom aktivistischen US-Hedgefonds Elliot Management, der sich mit 1,2 Mrd. Euro an SAP beteiligt hat. Mit einem Börsenwert von 140,5 Mrd. Euro ist der Konzern der schwerste Wert im DAX®, vor der Allianz (91,0 Mrd.) und Siemens (89,8 Mrd.).

Analysten erhöhen Kursziele für Microsoft

Mit einem kräftigen Kurssprung hat auch die Microsoft-Aktie auf die jüngsten Quartalszahlen reagiert, womit der Börsenwert anfänglich knapp über die Marke von einer Billion Dollar geklettert war. Zuletzt ist er zwar leicht gesunken - auf 995,3 Mrd. Dollar -, damit ist der Softwareriese dennoch weltweit die Nummer eins, knapp vor Apple und Amazon mit jeweils rund 960 Mrd. Dollar.

Produkte auf Microsoft

Microsoft hat im dritten Quartal des Fiskaljahres 2018/19 per Ende März den Umsatz um 14 Prozent auf 30,6 Mrd. Dollar gesteigert. Das lag über den Schätzungen der Analysten von 29,9 Mrd. Dollar laut Bloomberg. Wachstumsmotor war das Cloud-Geschäft namens Azure, dessen Erlöse um stattliche 73 Prozent nach oben geschossen sind. Dem Konzern war es gelungen, große Verträge mit den US-Einzelhändlern Kroger und Walgreens sowie dem Ölriesen Exxon Mobil zu schließen. Microsoft profitiert zudem davon, dass herkömmliche Firmenkunden des Unternehmens verstärkt auf Cloud-Lösungen umsteigen. Auch andere Bereiche erfreuten sich guter Geschäfte, wie bspw. das Betriebssystem Office. Nach der Zahlenvorlage erhöhten zahlreiche Analysten ihre Kursziele.

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Quelle: HSBC

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Autor: Jewgeni Ponomarev

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Über den Experten

Julius Weiß
Julius Weiß
Zertifikate-Experte bei HSBC Deutschland

Bereits in der Schulzeit entdeckte Julius Weiß seine Leidenschaft für die Welt der Kapitalmärkte. Direkt nach seinem 18. Geburtstag durfte er erste Trading-Erfahrungen mit Standard-Optionsscheinen auf Indizes und Währungspaare sammeln.

Nach seinem Abitur begann er ein duales Studium bei der HSBC und konnte durch Praxiseinsätze in insgesamt zwölf Abteilungen der Bank seine Kenntnisse über finanzwirtschaftliche Thematiken vertiefen. Während dieser Zeit fokussierte er sich mehr und mehr auf Kapitalmarktprodukte. Nun vermittelt er sein Börsen- und Tradingwissen regelmäßig in Webinaren sowie über Vorträge auf Anlegermessen. Zudem beantwortet er sowohl für institutionelle als auch für private Marktteilnehmer alle Fragen rund um das Produktangebot von HSBC.

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