Kommentar
22:35 Uhr, 25.04.2017

US-Unternehmen überraschen überwiegend positiv - US-Verbraucher werden skeptischer

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  • USA: Neubauverkäufe stärker als erwartet gestiegen
  • Immobilienpreise in den USA legen überraschend deutlich zu
  • Biogen übertrifft Erwartungen deutlich
  • Caterpillar hebt nach einem starken Jahresstart seine Umsatzprognose an
  • Continental will in den kommenden Jahren mehr investieren
  • EZB-Nowotny: „Brexit bedeutet Brexit", ein Rosinenpicken dürfe es nicht geben
  • DAX-Aktien überwiegend in ausländischer Hand
  • Alitalia steht vor dem Aus
  • Fresenius übernimmt durch seine Tochter Kabi den US-Generikahersteller Akorn
  • SAP: Operativer Gewinn bleibt im ersten Quartal hinter den Markterwartungen zurück
  • T-Mobile US erfreut den Bonner Mutterkonzern weiter mit starken Wachstumszahlen
  • Aurelius verdoppelt Dividendenvorschlag für das vergangene Geschäftsjahr
  • Puma hebt Gesamtjahresziele an
  • Novartis verdient wie erwartet weniger
  • Bauboom in Deutschland setzt sich ungehemmt fort

DAX & Dow Jones

  • Es konnte zwar damit gerechnet werden, dass der Ausgang des ersten Wahlgangs in Frankreich an den Aktienmärkten zu Kurgewinnen führen würde. Doch das Ausmaß und die fortgesetzte Rekordjagd beim DAX war dann eine Überraschung. Auch heute erklomm das Marktbarometer ein neues Allzeithoch bei 12.481 Punkten - mithin knapp 100 Punkte über dem zwei Jahre alten Rekordstand von 12.390 Zählern. Allerdings dämpfte sich die Dynamik in der Folge ab, der Aktienindex pendelt am Dienstagmittag um seinen gestrigen Schlussstand von 12.455 Punkten. Fraglich ist nun, wie lange die Politik die Börsen noch wird tragen können. Marktanalysten weisen darauf hin, dass Europa noch eine Reihe von Problemen zu bewältigen hat, beispielsweise Italien, auch Frankreich weist tiefe strukturelle Probleme auf.
  • Starke Unternehmensberichte von Large-Caps ließen den Dow Jones am Dienstag um +1,12 % auf 20.996,12 Punkte ansteigen, während der S&P 500  lediglich 0,61 % hinzugewann. Treasuries wurden heute verkauft und beendeten den Handel am Tagestief.

Unternehmensnachrichten

  • Der US-Baumaschinenhersteller Caterpillar hat nach einem überraschend starken Jahresstart seine Umsatzprognose für 2017 erhöht. Die Erlöse sollen nun zwischen 38 und 41 Mrd. US-Dollar liegen. Die Spanne wurde um je 2 Mrd. US-Dollar angehoben.
  • Der US-Mischkonzern 3M zeigt sich optimistischer. Der Umsatz soll 2017 nun zwischen 2 und 5 Prozent zulegen (zunächst: 1 bis 3 %). Der bereinigte Gewinn je Aktie soll zwischen 8,70 und 9,05 Dollar betragen, 25 Cent über der alten Prognose.
  • Die Fast-Food-Kette McDonald’s hat im ersten Quartal weniger umgesetzt als im Vorjahr. Die Erlöse sanken um 4 Prozent auf knapp 5,7 Milliarden US-Dollar. Hier machte sich die Übertragung von Geschäften an Franchisepartner bemerkbar. Ser Nettogewinn legte hingegen um 8 Prozent auf 1,2 Mrd. US-Dollar zu.
  • Der US-Biotechkonzern Biogen hat im Auftaktquartal mit 5,20 US-Dollar je Aktie deutlich mehr verdient als erwartet. Der Umsatz stieg leicht auf 2,81 Mrd. US-Dollar.
  • Der US-Pharmakonzern Eli Lilly hat im ersten Quartal von einer guten Nachfrage nach seinen neuen Medikamenten profitiert. Der Umsatz legte im Zeitraum Januar bis Ende März um 7 Prozent auf 5,2 Mrd. US-Dollar zu.
  • Der US-Chemiekonzern Dupont hat den Gewinn kräftig gesteigert. Das bereinigte Ergebnis legte im ersten Quartal um 30 Prozent auf 1,64 US-Dollar je Aktie zu. Analysten hatten deutlich weniger erwartet.
  • Der Getränkehersteller Coca Cola muss im vergangenen Quartal abermals Einbußen verkraften. So sanken die Erlöse um 11 Prozent auf 9,1 Mrd. US-Dollar. Das Rückführen von Abfüllanlagen an Franchisepartner waren der Hauptgrund für den Rückgang. Das Nettoergebnis ging um 20 Prozent auf knapp 1,2 Mrd. US-Dollar zurück. Das vergleichbare Ergebnis je Aktie betrug 0,43 US-Dollar, was knapp unter den Erwartungen der Analysten lag.
  • Der Autozulieferer Continental will in den kommenden Jahren deutlich mehr Mittel in die Entwicklung seiner Elektroantriebe stecken. Bis 2021 sollen rund 300 Mio. Euro investiert werden, weshalb die Ziele für die Antriebssparte bis 2019 leicht gesenkt worden sind. Bis 2021 wolle Conti den Umsatz mit elektrifizierten Antrieben von zuletzt 130 Millionen auf dann bis zu eine Milliarde Euro steigern, sagte Spartenchef Jose Avila. Bis 2025 sieht er zusätzliches Umsatzpotenzial von zwei Milliarden Euro.
  • Die Belegschaft der italienischen Fluglinie Alitalia hat in einem Referendum einen von der Regierung ausgehandelten Rettungsplan abgelehnt. Damit steht die Fluggesellschaft vor dem Aus. Am Dienstag soll der Verwaltungsrat zu Beratungen über die Zukunft zusammenkommen, teilte die Airline mit. Der Kompromiss sah vor, dass die Gehälter um 8 statt 30 Prozent gekürzt und 980 statt fast 1.400 der 12.500 Beschäftigten entlassen werden.
  • Der Unternehmensgründer und Hauptaktionär der Maschinenbauers Manz, Dieter Manz, will sich in der am 4. Juli 2017 stattfindenden ordentlichen Hauptversammlung in den Aufsichtsrat wählen lassen und aus dem Vorstand der Gesellschaft ausscheiden. Neuer Vorstandsvorsitzender soll Eckhard Hörner-Marass werden.
  • Der Softwarekonzern SAP hat im ersten Quartal aufgrund hoher Personalkosten weniger verdient als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Netto blieben mit 530 Mio. Euro sieben Prozent weniger übrig als vor Jahresfrist. Grund seien aktienbasierte Vergütungen und die höhere Mitarbeiterzahl, hieß es vom Finanzchef Luka Mucic. Das um Sonderposten bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern legte dagegen um 8 Prozent auf 1,20 Mrd. Euro zu. Dank eines starken Software- und Lizenzgeschäfts konnte auch der Umsatz um 12 Prozent auf 5,3 Mrd. Euro gesteigert werden.
  • Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat im ersten Quartal erneut solide gewirtschaftet. Wachstumstreiber wie Cosentyx und Entresto konnten die Einbussen durch Generika wettmachen. Der Erlös sei um ein Prozent auf 11,54 Mrd. US-Dollar gefallen, teilte das Unternehmen mit. Dies ist aber auch auf den starken Dollar zurückzuführen. Bereinigt um Wechselkurseffekte wäre der Erlös leicht gestiegen. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn sei um vier Prozent auf 2,7 Mrd. US-Dollar gesunken.
  • Der Gesundheitskonzern Fresenius kauft durch seine Flüssigmedizin-Tochter Kabi den US-Generikahersteller Akorn. Fresenius bietet 34 US-Dollar je Aktie und damit 4,3 Mrd. US-Dollar, zuzüglich Schulden von bis Jahresende erwarteten 450 Mio. US-Dollar. Es ist die zweitgrößte Übernahme in der Fresenius-Geschichte nach dem kürzlich abgeschlossenen Kauf des spanischen Klinikbetreiber Quironsalud für 5,8 Mrd. Euro. Zudem will der DAX-Konzern in das Geschäft mit Nachahmermitteln von biopharmazeutisch hergestellten Arzneien (Biosimilars) investieren und hierfür die entsprechende Sparte des Pharma- und Chemiekonzerns Merck KGaA für 670 Mio. Euro übernehmen.
  • Die Arnault-Familie will Christian Dior für rund 12,1 Mrd. Euro komplett übernehmen und die Modesparte Christian Dior Couture in den französischen Louis-Vuitton-Hersteller LVMH integrieren. Die Sparte habe einen Unternehmenswert von 6,5 mrd. Euro, teilte der Hersteller von Luxusgütern mit. Die Familie will den Kauf des restlichen Anteils an Christian Dior in Höhe von 26 Prozent in bar und mit Aktien finanzieren.
  • Der angeschlagene Spezialmaschinenbauer Aixtron meldete dank einer guten Nachfrage starke Zahlen für das erste Quartal. Der Umsatz stieg um 150 Prozent auf 53,6 Mio. Euro, der Auftragseingang legte um 39 Prozent auf 61,9 Mio. Euro zu. Dennoch erhöhte der Vorstand die Prognose für Auftragseingang und Jahresumsatz nicht. Weiterhin gibt es auch kein konkretes Ergebnisziel für 2017.
  • Die Bayer-Tochter Covestro ist mit einem Gewinn- und Umsatzsprung ins neue Jahr gestartet. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sondereinflüssen sei um zwei Drittel auf 846 Mio. Euro angestiegen, teilte der MDAX-Konzern mit. Analysten hatten deutlich weniger erwartet. Der Nettogewinn verdoppelte sich auf 468 Mio. Euro, der Umsatz erhöhte sich um ein Viertel auf 3,59 Mrd. Euro. Höhere Verkaufsmengen und auch höhere Preise sorgten für die Steigerungen.
  • Die von einem Finanzspekulanten jüngst attackierte Beteiligungsgesellschaft Aurelius wehrt sich gegen den Angriff mit dem Verkauf des Kompressorherstellers Secop. Zudem soll für das Geschäftsjahr 2016 jetzt eine Dividende von insgesamt 4 Euro gezahlt werden und damit doppelt so viel wie bisher geplant.
  • Das Umsatzwachstum des Sportartikelkonzerns Puma setzte sich im ersten Quartal weiter fort. Die Erlöse stiegen währungsbereinigt um 15,4 Prozent auf 1,005 Mrd. Euro (+18,0 % in Euro). Die branchenwichtige Rohertragsmarge verbesserte sich leicht um 30 Basispunkte von 46,8 Prozent auf 47,1 Prozent. Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich um 70,1 Prozent auf 70,2 Mio. Euro, das Konzernergebnis sogar um 92,2 Prozent auf 49,6 Mio. Euro. Angesichts der starken Umsatz- und Ergebnisentwicklung im ersten Quartal sowie der positiven Geschäftsaussichten erhöhte der Vorstand die Prognose für Konzernumsatz und operatives Ergebnis (EBIT) für das Gesamtjahr 2017.
  • Die US-Mobilfunktochter T-Mobile US der Deutschen Telekom erfreut den Bonner Mutterkonzern weiter mit starken Wachstumszahlen. Die Erlöse im ersten Quartal legten verglichen mit dem Vorjahreswert um zwölf Prozent auf 9,6 Mrd. US-Dollar zu, der Nettogewinn stieg um 46 Prozent auf 698 Mio. US-Dollar.
  • Alcoa hat für das erste Quartal einen Umsatz von 2,65 Mrd. US-Dollar gemeldet und damit die Analystenerwartungen verfehlt. Dennoch stieg der Umsatz zum Vorjahresquartal um rund 24 Prozent und zum vierten Quartal 2016 um rund 5 Prozent. Der bereinigte Gewinn je Aktie belief sich auf 0,63 US-Dollar.

Konjunktur & Politik

  • In den USA sind die Verkäufe neuer Häuser im März stärker als erwartet gestiegen. Sie lagen bei annualisiert 621.000, nach 592.000 im Vormonat. Volkswirte hatten hingegen mit einem Rückgang der Neubauverkäufe gerechnet.
  • Das vom Forschungsinstitut Conference Board ermittelte US-Verbrauchervertrauen hat sich im April eingetrübt. Der Indikator fiel binnen Monatsfrist um 5,3 auf 120,3 Punkte. Experten hatten im Schnitt einen geringeren Rückgang auf 123,7 Zähler erwartet.
  • Die Preise am US-Häusermarkt sind im Februar gemessen am Case-Shiller-Index wie bereits im Vormonat leicht stärker gestiegen als erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat legten die Preise in den zwanzig größten Ballungsgebieten um 5,85 Prozent zu. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 5,70 Prozent gerechnet. Im Vormonat hatte der Indikator um 5,73 Prozent zugelegt.
  • Laut Medienberichten zeigt sich US-Präsident Donald Trump gewillt, die Finanzierung der geplanten Mauer an der Grenze zu Mexiko aus dem Budgetentwurf zu streichen, um diesen mehrheitsfähig zu machen. Bis Freitag muss die Regierung einen Haushalt durch den Kongress bekommen.
  • Österreichs Notenbank-Gouverneur Ewald Nowotny befürchtet noch "viele negative Überraschungen" im Zusammenhang mit dem Brexit. „Ich fürchte tatsächlich, dass man die Problematik des Brexit bisher unterschätzt hat“, sagte der Notenbanker dem „Standard“. Die EZB sei nicht direkt an den Brexit-Verhandlungen beteiligt, allerdings sei die Notenbank dabei, wenn Positionen erarbeitet werden. „Brexit bedeutet Brexit", sei die Sicht der EZB, so Nowotny. Das heiße, man könne nicht für Einzelbereiche Begünstigungen zulassen. Das bedeute, dass Finanzinstitute, die in der EU tätig sein wollen, auch ihren Sitz und ihre Beaufsichtigung in der EU haben müssen.
  • Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der DAX-Aktien waren per Ende 2016 in ausländischem Besitz, so Berechnungen des Beratungsunternehmens EY. Ende 2015 waren es 54,7 Prozent gewesen. „Das starke Engagement ausländischer Aktionäre beweist, dass die deutschen Konzerne auf dem Weltmarkt sichtbar sind und eine hohe Wertschätzung genießen", so Mathieu Meyer, Mitglied der EY-Geschäftsführung. Bei vier DAX-Unternehmen sind sogar mehr als 70 Prozent der ausgegebenen Aktien in ausländischer Hand, nämlich bei Infineon, der Deutschen Börse, bei Adidas und Bayer.
  • Die Stimmung in französischen Unternehmen bleibt robust. Das Insee Geschäftsklima habe im April wie bereits im Vormonat bei 104 Punkten gelegten, teilte das Statistikamt mit. Dies war von Volkswirten erwartet worden.
  • Mit rund 5,1 Mrd. Euro lagen die Aufträge in Unternehmen des Bauhauptgewerbes in Deutschland mit mindestens 20 Beschäftigten um 5,7 Prozent höher als im Februar des Vorjahres. Ein höherer Auftragseingang in einem Februar war zuletzt im Jahr 1995 mit 5,5 Mrd. Euro erreicht worden.
Termine des Tages:
16:00 Uhr - US: Neubauverkäufe März
16:00 Uhr - US: Richmond Fed Manufacturing Index April
16:00 Uhr - US: Verbrauchervertrauen Conference Board April

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