Kommentar
22:00 Uhr, 09.04.2020

WSJ: OPEC+ einigt sich auf Förderkürzung um 10 Mio bpd - EU einigt sich auf Hilfspaket

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  • Mnuchin: US-Wirtschaft könnte im Mai wieder öffnen
  • Lagarde: EZB ist weiter handlungsfähig
  • Altmaier lehnt Steuererhöhungen und Corona-Bonds weiter ab
  • Comdirect verbucht Gewinnsprung
  • Saudi-Arabien steigt bei europäischen Ölkonzernen ein
  • UBS und Credit Suisse zahlen Dividende in zwei Tranchen aus
  • Britische Wirtschaft schrumpft im Februar leicht
  • SAP kappt Prognose
  • Gerresheimer bestätigt Prognose
  • Deutschland: Exporte steigen im Februar überraschend
  • Spahn stellt Corona-Lockerungen in Aussicht
  • Starbucks streicht Jahresprognose

DAX

  • Die Aktienmärkte konnten sich in der verkürzten Handelswoche vor Ostern deutlich erholen. Der DAX machte auf Wochensicht fast 11 Prozent bzw. mehr als 1.000 Punkte gut. Am Freitag selbst ging es um 2,24 Prozent auf 10.564,74 Punkte nach oben. Auch an der Wall Street ging es kräftig aufwärts. Neben den Aktienmärkten konnten auch der Goldpreis, der Euro sowie die Anleihenrenditen auf Wochensicht zulegen. Die US-Notenbank hat die Erholung am Freitag noch einmal befeuert, indem sie Kredithilfen im Volumen von 2,3 Billionen Dollar ankündigte. Das Geld soll vor allem dem Mittelstand und den Kommunen und Bundesstaaten zugutekommen. In den USA beginnt in der kommenden Woche die Berichtssaison der Unternehmen für das erste Quartal. Den Anfang machen dabei die Banken. Unter anderem Bank of America, Citigroup, J.P. Morgan und Wells Fargo werden ihre Zahlen für das zurückliegende Quartal vorlegen.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Drägerwerk hat im Zuge der Covid-19 Pandemie im ersten Quartal erheblich mehr Aufträge erhalten. Im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum konnte sich der Auftragseingang mehr als verdoppeln von 648 Millionen Euro auf rund 1,39 Milliarden Euro. Drägerwerk stellt unter anderem Atemschutzmasken und Beatmungsgeräte her. Der Umsatz konnte im ersten Quartal hingegen nur um sieben Prozent auf 640 Millionen Euro zulegen. Das Ergebnis für das erste Quartal liegt noch nicht vor.
  • Volkswagen und die IG-Metall haben sich darauf geeinigt, die zum 30. April 2020 gekündigten Entgelt-Tarifverträge bei der Volkswagen AG wegen der Corona-Krise ohne Lohnerhöhungen bis Ende Dezember 2020 wieder in Kraft zu setzen. Die Tarifverträge gelten für die rund 120.000 Mitarbeiter der Werke in Wolfsburg, Braunschweig, Hannover, Salzgitter, Emden und Kassel sowie der Volkswagen Financial Services AG.
  • General Electric hat seinen Ausblick zurückgezogen und erwartet den Gewinn je Aktie im ersten Quartal jetzt deutlich unter den bisherigen Erwartungen von zehn Cent.
  • Die kurz vor der Komplettübernahme durch die Commerzbank stehende Direktbank comdirect hat im ersten Quartal 2020 voraussichtlich eine Gewinnvervielfachung verbucht. Man rechne mit einem Vorsteuergewinn von über 75 Millionen Euro nach nur 12,5 Millionen Euro im Vorjahresquartal, teilte das Unternehmen überraschend am Donnerstag mit. "Der starke Ergebnisanstieg resultiert aus einem deutlichen Anstieg des Provisionsüberschusses infolge der außergewöhnlich starken Marktvolatilität im ersten Quartal bei nahezu stabilen Verwaltungsaufwendungen", erläuterte das Unternehmen. Die zuletzt veröffentlichte Prognose für das Gesamtjahr 2020 eines Vorsteuergewinns von 100 bis 120 Millionen Euro bleibe wegen der geringen Vorhersagbarkeit "vorerst unverändert", so das Unternehmen.
  • Saudi-Arabien hat sich im Zuge der jüngsten Kursverluste an den europäischen Ölkonzernen Royal Dutch Shell, Total, Eni und Equinor beteiligt. Es seien Anteile im Wert von insgesamt rund einer Milliarde Dollar erworben wurden, berichtet das "Wall Street Journal".
  • Volkswagen sieht nach der Lockerung der Corona-Maßnahmen in China eine wirtschaftliche Erholung. In 32 der insgesamt 33 Volkwagen-Werke in China werde wieder gearbeitet und alle 2.000 Händler der Marke Volkswagen in China hätten wieder geöffnet, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Es gebe eine gute Chance, dass der chinesische Automarkt im Frühsommer wieder das Vorjahresniveau erreiche.
  • Der französisch-niederländische Airline-Konzern Air France-KLM erwartet einen weitgehenden Geschäftsausfall bis Ende Mai.
  • Der Maschinenbauer Manz wird den Geschäftsbetrieb an den deutschen Standorten in Reutlingen und Tübingen planmäßig nach Ostern wieder aufnehmen. Der Vorstand hatte aufgrund der Covid19-Entwicklungen in Europa und den durch die deutsche Bundesregierung sowie die Europäische Kommission verordneten und empfohlenen Schutzmaßnahmen entschieden, die Betriebe in Deutschland und Italien für rund drei Wochen ruhen zu lassen. Es seien wichtige gesundheitliche und wirtschaftliche Schutzmaßnahmen inklusive Verteilung auf zwei Schichten und Home-Office-Arbeitsplätze ergriffen worden, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Zudem wurde für einen Teil der Belegschaft Kurzarbeit beantragt. Die durchschnittliche Arbeitsreduzierung je Mitarbeiter an den beiden Standorten belaufe sich auf rund 25 Prozent, so das Unternehmen. In Italien werden die Mitarbeiter im Home-Office ihre Arbeit wieder aufnehmen.
  • Bauer hat 2019 einen Rückgang der Gesamtkonzernleistung auf 1,59 Milliarden Euro verbucht, von 1,68 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) brach von 100,1 Millionen Euro auf 22,5 Millionen Euro ein, wobei eine negative Wertberichtigung von etwa 40 Millionen Euro aufgrund eines Urteils aus einem Berufungsverfahren belastet hat. Das Ergebnis nach Steuern brach von plus 24,1 Millionen Euro auf minus 36,6 Millionen Euro ein. Im Ausblick auf 2020 erwartet das Management eine leichte Steigerung der Gesamtkonzernleistung und eine deutliche Steigerung des EBIT sowie eine deutliche Steigerung beim Ergebnis nach Steuern in den positiven Bereich.
  • Mutares hat 2019 einen Umsatz- und Gewinnanstieg verbucht. Der Umsatz erhöhte sich von 865,1 Millionen Euro im Vorjahr auf 1,015 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich von 49,1 auf 79,2 Millionen Euro, während das Konzernjahresergebnis von 12,0 auf 16,7 Millionen Euro zulegte.
  • Die Schweizer Großbanken UBS und Credit Suisse haben beide angekündigt, ihre Dividenden in zwei Tranchen aufzuteilen. Die Aktionäre sollen zunächst jeweils nur die Hälfte des bisher geplanten Betrags erhalten. Der Schritt ist eine Reaktion auf entsprechende Forderungen der Finanzaufsicht Finma. Über die Ausschüttung der zweiten Hälfte sollen dann Hauptversammlungen im Herbst entscheiden. Bei Credit Suisse sollen zunächst nur 0,1388 Franken je Aktie statt 0,2776 Franken ausgeschüttet werden. Bei der UBS beträgt die Dividende nun zunächst 36,5 US-Cent je Aktie statt 73 US-Cent. Für das abgelaufene erste Geschäftsquartal rechnet die UBS derzeit mit einem Reingewinn von 1,5 Milliarden Dollar.
  • Der Chemiekonzern BASF will seine diesjährige Hauptversammlung als reine Online-Veranstaltung am 18. Juni abhalten. Aktionäre können ihr Stimmrecht per Briefwahl oder per Vollmacht ausüben, wie BASF mitteilte.
  • Der Medienkonzern Disney verzeichnet bei seinem Streamingdienst Disney + ein rasantes Wachstum. Nur rund fünf Monate nach dem Start in den USA und wenige Wochen nach dem Start in Deutschland wurden weltweit bereits mehr als 50 Millionen zahlende Abonnenten gewonnen, wie Disney am Mittwochabend mitteilte. Die Disney-Aktien konnten nachbörslich um sieben Prozent zulegen.
  • Der Verpackungshersteller Gerresheimer hat nach einem deutlichen Gewinnrückgang im ersten Quartal seine Prognose für das Geschäftsjahr 2019/20 bestätigt und erwartet weiter ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich und eine bereinigte EBITDA-Marge von rund 21 Prozent. Im ersten Quartal sank der Umsatz auf 303,9 Millionen Euro, von 308,5 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen verringerte sich um 65 Prozent auf 51,1 Millionen Euro. Unter dem Strich verringerte sich der Konzerngewinn von 109,6 Millionen Euro auf 13,6 Millionen Euro.
  • Der Softwarekonzern SAP hat seine Prognose für das Geschäftsjahr 2020 angesichts der Corona-Krise gesenkt und rechnet nun mit einem währungsbereinigten Betriebsergebnis von 8,1 bis 8,7 Milliarden Euro (zuvor: 8,9 bis 9,3 Milliarden Euro) und einem Umsatz von 27,8 bis 28,5 Milliarden Euro (zuvor: 29,2 bis 29,7 Milliarden Euro). Im ersten Geschäftsquartal konnte der Umsatz um sieben Prozent auf 6,52 Milliarden Euro zulegen, während sich das Betriebsergebnis um ein Prozent auf 1,48 Milliarden Euro verringerte (Non-IFRS-Zahlen).
  • Die Kaffeehauskette Starbucks hat angesichts der Coronakrise ihre Jahresprognose gestrichen. Zwar erhole sich das Geschäft in China inzwischen, dafür gingen seit dem 12. März die Verkaufszahlen in den USA zurück, wobei sich der Abwärtstrend mit zunehmenden Ausgangsbeschränkungen und Filialschließungen verstärkt habe.
  • Google-Mitarbeiter können künftig die Software von Zoom Video nicht mehr auf ihren Arbeitscomputern verwenden. Wegen Sicherheitsbedenken wurde die Software blockiert, wie die Website "Buzfeed" berichtet.

Konjunktur & Politik

  • Die EU-Finanzminister haben sich in der Corona-Krise auf ein milliardenschweres Hilfspaket für Staaten, Firmen und Jobs geeinigt, wie Teilnehmer am späten Abend aus Brüssel berichten. Das Paket soll ein Volumen von gut 500 Milliarden Euro haben und besteht aus drei Komponenten. Mit vorsorglichen Kreditlinien des Euro-Rettungsschirms ESM sollen besonders von der Pandemie betroffene Staaten unterstützt werden. Ein Garantiefonds der Europäischen Investitionsbank EIB soll Unternehmenskredite im Umfang von 200 Milliarden Euro ermöglichen. Zudem soll das von der EU-Kommission vorgeschlagene Kurzarbeiter-Programm "Sure" im Volumen von 100 Milliarden Euro Teil des Pakets sein. Der Streit um sogenannte Corona-Bonds, mit denen vor allem die südlichen Krisenländer eine vergemeinschaftete Schuldenaufnahme der Euro-Länder zur Krisenbekämpfung durchsetzen wollen, wurde vertagt. Die Euro-Länder einigten sich auf einen Recovery-Fonds, mit dem nach dem Ende der Krise die wirtschaftliche Erholung finanziert werden soll. Details dazu, so auch auch die Frage der Finanzierung, sollen aber erst noch geklärt werden. Die Krisenstaaten schlagen hierfür Corona-Bonds vor, während Länder wie Deutschland und die Niederlande Corona-Bonds weiter ablehnen.
  • Wie Reuters meldet, hat sich die OPEC+ prinzipiell auf Erdöl-Förderkürzungen im Volumen von 10 Millionen Barrel pro Tag geeinigt. Wie aus anderen Kreisen zu hören ist, werden andere Produzenten weitere Senkungen im Volumen von fünf Millionen Barrel pro Tag beisteuern. Update: Wie das Wall Street Journal jetzt berichtet hat sich die OPEC auf eine Förderkürzung von 10 Millionen Barrel pro Tag geeinigt. Saudi-Arabien wird seine Produktion um 3,3 Millionen senken, Russland wird seinen Output um 2 Millionen einschränken. Die Maßnahme gilt für die Monate Mai und Juni.
  • Eine Aufhebung der Coronavirus-Kontaktbeschränkungen ist nach Einschätzung von Bundeskanzlerin Angela Merkel nur sehr vorsichtig möglich. "Wir müssen ganz, ganz vorsichtig vorgehen", so Merkel. Wenn, dann könne man "in kleinen Schritten" lockern und müsse die Entwicklung genau beobachten. Ziel sei es weiterhin eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern.
  • USA: Konsumklima Uni Michigan im April (vorläufig) bei 71,0 Punkten. Erwartet wurden 75,0 Punkte nach 89,1 Punkten im Vormonat.
  • USA: Lagerbestände Großhandel im Februar (endgültig) -0,7 %. Erwartet wurden -0,6 % nach -0,5 % im Vormonat (m/m).
  • Die US-Notenbank wird "kraftvoll, proaktiv und aggressiv" handeln, bis sie zuversichtlich sei, dass sich die Wirtschaft auf dem Weg zur Erholung befinde, so US-Notenbankpräsident Powell in einer Rede. Die Marktbedingungen hätten sich bereits insgesamt verbessert. Die Fed könne aber nur besicherte Kredite an solvente Gegenparteien vergeben und kein Geld verschenken, so Powell.
  • Die US-Wirtschaft kann nach Einschätzung von US-Finanzminister Mnuchin im Mai trotz Coronavirus wieder offen sein. Wenn die medizinischen Experten ihr ja geben, könnte die Wirtschaft wieder öffnen, sagte Mnuchin in einem TV-Interview. Das Finanzministerium und die Notenbank würden genug Liquidität bereitstellen, um die Krise zu überstehen, so Mnuchin.
  • Die US-Erzeugerpreise sind im März um 0,2 Prozent gesunken, während die Volkswirte der Banken im Mittel mit einem Rückgang um 0,4 Prozent gerechnet hatten. In der sogenannten Kernrate (ohne die schwankungsanfälligen Preise für Nahrungsmittel und Energie) wurde ein Anstieg um 0,2 Prozent verzeichnet, während die Volkswirte ein unverändertes Niveau prognostiziert hatten.
  • Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat alle Bürger dazu aufgerufen, die Kontaktbeschränkungen über die anstehenden Feiertage unbedingt einzuhalten. Ostern werde eine Weggabelung sein. Wenn man über das Wochenende konsequent bleibe, werde die Rückkehr zur Normalität wahrscheinlicher, sagte Spahn.
  • IWF-Direktorin Kristalina Georgiewa erwartet die schlimmste Konjunkturentwicklung seit der Weltwirtschaftskrise in den 1920er und 30er Jahren. Es handele sich um eine beispiellose Krise, das laufende Jahr werde zweifellos außergewöhnlich schwierig. Selbst wenn sich die Pandemie in der zweiten Jahreshälfte abschwäche und eine teilweise Wiedereröffnung der Wirtschaft erlaube, sei für das kommende Jahr wohl nur eine teilweise Erholung zu erwarten, sagte Georgiewa.
  • Die US-Notenbank Fed hat am Donnerstag eine Ausweitung ihrer Programme zur Unterstützung der Wirtschaft angekündigt und will 2,3 Billionen Dollar über verschiedene Kreditprogramme in die Wirtschaft pumpen. Die Fed will damit vor allem mittelständische Unternehmen sowie die Gemeinden und Bundesstaaten finanziell unterstützen. "Diese Mittel werden Haushalten und Arbeitgebern aller Größenordnungen helfen und die Fähigkeit staatlicher und lokaler Regierungen stärken, während der Coronavirus-Pandemie wichtige Dienstleistungen zu erbringen", erläuterte die Notenbank (weitere Informationen: US-Notenbank pumpt 2,3 Billionen Dollar in die Wirtschaft)
  • In der vergangenen Woche haben rund 6,6 Millionen US-Amerikaner ihre Arbeit verloren, wie die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe zeigen. In der Vorwoche hatten die Erstanträge nach revidierten Angaben bei 6,9 Millionen gelegen, womit ein absoluter Rekordstand verzeichnet wurde. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe erlauben eine Beobachtung des Arbeitsmarktes beinahe in Echtzeit und finden deshalb derzeit große Beachtung am Markt.
  • Die US-Erzeugerpreise sind im März um 0,2 Prozent gesunken, während die Volkswirte der Banken im Mittel mit einem Rückgang um 0,4 Prozent gerechnet hatten. In der sogenannten Kernrate (ohne die schwankungsanfälligen Preise für Nahrungsmittel und Energie) wurde ein Anstieg um 0,2 Prozent verzeichnet, während die Volkswirte ein unverändertes Niveau prognostiziert hatten.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) ist nach Einschätzung ihrer Präsidentin Christin Lagarde weiter voll handlungsfähig in der Bekämpfung der Coronakrise. "Die EZB ist da, sie hat ihr gesamtes Instrumentarium und sie wird den notwendigen Schutzschild zur Erhaltung der Eurozone bieten", sagte Lagarde in einem Interview mit dem französischen Magazin "Le Parisien". Die EZB habe auch für den schlimmsten Fall noch Lösungen parat, die sie aber nicht benennen werde, da deren Wirkung auch vom Überraschungseffekt abhänge, sagte Lagarde.
  • Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) lehnt eine Debatte über Steuererhöhungen zur Finanzierung der Mehrausgaben durch die Corona-Krise "zum jetzigen Zeitpunkt" ab. "Ich halte eine Debatte über Steuererhöhungen zum jetzigen Zeitpunkt für Gift für Arbeitsplätze, für Gift für den Aufschwung", sagte Altmaier im Deutschlandfunk. Im Laufe des Jahres oder des nächsten Jahres werde man aber darüber reden, ob "Ausgleichsmaßnahmen" nötig seien. Zugleich bekräftigte Altmaier die ablehnende Haltung der Bundesregierung zu sogenannten Corona-Bonds.
  • Die Eurozone dürfte nach Einschätzung des ifo-Instituts in Folge der Corona-Krise in eine schwere Rezession rutschen. Für das erste Quartal erwarten die Konjunkturforscher ein Schrumpfen der Wirtschaftsleistung um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal und für das zweite Quartal ein Minus von 10,5 Prozent. Im dritten Quartal werde die Wirtschaft dann wieder um 8,7 Prozent wachsen.
  • Die britische Wirtschaft ist im Februar vor der Zuspitzung der Coronakrise um 0,1 Prozent geschrumpft, während Volkswirte mit einem Wachstum von 0,1 Prozent gerechnet hatten. In den drei Monaten bis Februar wuchs das Bruttoinlandsprodukt um 0,1 Prozent. Der Dämpfer im Februar war auf eine schwache Entwicklung in der britischen Bauwirtschaft zurückzuführen.
  • Die deutschen Exporte haben sich im Februar positiver entwickelt als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat wurde ein Anstieg um 1,3 Prozent verzeichnet, während eigentlich ein Rückgang um 0,9 Prozent erwartet worden war, nach einem Anstieg um 0,1 Prozent im Januar. Die Importe sanken im Februar um 1,6 Prozent, während ein schwächerer Rückgang um 0,7 Prozent erwartet wurde. Der Überschuss in der Handelsbilanz betrug 21,6 Milliarden Euro, während die Volkswirte mit 17,5 Milliarden Euro gerechnet hatten.
  • Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat eine mögliche Lockerung der Corona-Maßnahmen nach dem Ende der Osterferien in Aussicht gestellt. "Wir sehen einen positiven Trend. Aber der muss sich verstetigen", sagte Spahn in einem Interview mit dem "Handelsblatt". Wichtig sei, dass die Maßnahmen auch über die Osterfeiertage eingehalten würden. Sollten die Infektionszahlen weiter zurückgehen, "werden wir mit den Ministerpräsidenten über eine schrittweise Rückkehr zur Normalität nach den Osterferien reden können", sagte Spahn.
  • Die US-Notenbank will den Leitzins bei null Prozent belassen, bis die aktuelle Krise überwunden ist. Dies geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Sitzungsprotokoll zum außerordentlichen Zinsentscheid am 15. März hervor. Die Fed bekräftigte damit Aussagen im Statement zum Zinsentscheid. Für den wirtschaftlichen Ausblick bestehe ein "extrem großes Maß" an Unsicherheit. Im Rahmen des außerordentlichen Zinsentscheids hatte die Fed den Leitzins um einen ganzen Prozentpunkt auf die Spanne von 0,00 bis 0,25 Prozent gesenkt und ein neues Anleihenkaufprogramm in Höhe von 700 Milliarden Dollar angekündigt. Am 23. März hatte die Fed die Volumenbegrenzung aufgehoben und Anleihenkäufe in unbegrenztem Volumen signalisiert.

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