Analyse
12:20 Uhr, 03.02.2023

SANOFI - Verhaltener Ausblick für 2023

Umsatzerwartung knapp verfehlt, Gewinnerwartung knapp übertroffen. So lassen sich die vorläufigen Zahlen zum vierten Quartal des französischen Pharmakonzerns kurz und knapp zusammenfassen.

Erwähnte Instrumente

  • Sanofi S.A. - WKN: 920657 - ISIN: FR0000120578 - Kurs: 84,130 € (Paris)

Mit Erlösen von 10,73 (Vorjahr 9,99) Mrd. EUR verfehlte Sanofi die durchschnittliche Analystenschätzung von 10,96 Mrd. EUR. Mit 2,14 (VJ 1,73) Mrd. EUR lag der betriebliche Nettogewinn dagegen um Haaresbreite über den Erwartungen von 2,13 Mrd. EUR. Das Ergebnis je Sanofi-Aktie stieg auf 1,71 (VJ 1,37) Euro.

Wachstumstreiber war das Segment Specialty Care, welches um über 18 Prozent zugelegt hat. Dieser Geschäftsbereich profitierte vom anhaltenden Erfolg des Blockbusters Dupixent, einem Medikament gegen Asthma und Neurodermitis. Allein damit generierten die Franzosen einen Umsatz von 2,4 Mrd. EUR, was einem Plus von 42 Prozent entspricht.

Überraschend stark rückläufig war hingegen das Impfstoffgeschäft, wo 16 Prozent weniger umgesetzt wurde. Hierbei gilt es zu beachten, dass im dritten Quartal, mit Blick auf die anlaufende Grippesaison, ein Umsatzanstieg um über 32 Prozent bei Grippeimpfstoffen zu verzeichnen war.

Starkes Geschäftsjahr 2022

Insgesamt setzte Sanofi im Geschäftsjahr 2022 mit 43,0 Mrd. EUR fast 14 Prozent mehr um als im Vorjahr mit 37,76 Mrd. EUR. Der betriebliche Nettogewinn stieg um ca. 26 Prozent auf 10,34 (8,21) Mrd. EUR und damit zum ersten Mal über die Marke von 10 Mrd. EUR. Das Ergebnis je Aktie lag bei 8,26 (VJ 6,56) Euro. Damit hat das Pharmaunternehmen besser abgeschnitten als ursprünglich prognostiziert.

Auch im Gesamtjahr war Dupixent mit einem Umsatzzuwachs von fast 44 Prozent auf 8,29 Mrd. EUR maßgeblich für das gute Abschneiden von Sanofi verantwortlich. Mit Impfstoffen wurden 6 Prozent mehr umgesetzt.

Erfreulich ist für Sanofi auch, dass im Dezember in den USA eine Sammelklage, von der auch Pfizer und GSK betroffen waren, gegen das Magenmedikament Zantac von einem Gericht abgewiesen worden ist.

Aussicht für 2023 verhalten

Nicht so gut kam der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr an der Börse an. Zum Umsatz wurde noch keine Guidance abgegeben. Für das Ergebnis je Aktie wird aber nur mit einem Zuwachs im niedrigen einstelligen Prozentbereich gerechnet. Sanofi muss in diesem Jahr viel Geld in die Vermarktung neuer Medikamente investieren. Außerdem droht in den USA eine zunehmende Konkurrenz durch Generika für Aubagio, ein MS-Medikament. Die Hoffnungen ruhen daher weiter auf Dupixent, mit dem in diesem Jahr 10 Mrd. EUR umgesetzt werden sollen.

Fazit: Die wenig prickelnden Aussichten für das aktuelle Geschäftsjahr strafte der Markt heute mit einem Minus von 3 Prozent ab. Pharmawerte gelten als eher antizyklische Investments und sind daher gerade bei sicherheitsorientierten Anlegern, die auch Wert auf regelmäßige Ausschüttungen legen, beliebt. Mit einem erwarteten KGV von 10 liegt die Aktie derzeit im Branchendurchschnitt. JPMorgan sieht das Kursziel bei 105 Euro. Ein positives Börsenumfeld vorausgesetzt, scheint dieser Wert auf Jahressicht erreichbar.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 43,00 45,23 47,49
Ergebnis je Aktie in EUR 8,26 8,47 9,17
KGV 10 10 9
Dividende je Aktie in EUR 3,55 3,69 3,90
Dividendenrendite 4,21 % 4,38 % 4,63 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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