Kommentar
22:30 Uhr, 31.07.2017

Eurozone: Arbeitslosigkeit auf Acht-Jahres-Tief - Inflationsrate bleibt stabil

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • Bet-at-Home steigert Umsatz und Gewinn kräftig
  • Porsche SE verbucht Gewinnsprung
  • Deutsche Börse soll BaFin getäuscht haben
  • HSBC verbucht Gewinnsprung wegen Asien-Geschäft
  • Erwerbstätigkeit in Deutschland auf Rekordniveau
  • Einzelhandelsumsatz in Deutschland legt stärker zu als erwartet
  • Sanofi erhöht Ergebnisprognose
  • RIB Software verbucht kräftigen Umsatz- und Ergebnisanstieg
  • Evotec erwirbt US-Wettbewerber für 300 Mio. Euro
  • Abgas-Skandal: Kraftfahrtbundesamt soll Berichte geschönt haben
  • Verbrennungsmotor: EU-Kommissar Oettinger lehnt EU-weites Ausstiegsdatum ab
  • Stimmung in chinesischer Wirtschaft etwas schwächer

DAX & Dow Jones

Der deutsche Aktienmarkt ist wenig verändert in die neue Handelswoche gestartet. Der DAX notiert zuletzt rund 0,20 Prozent tiefer als am Ende der Vorwoche bei 12.139 Punkten. Belastet durch den starken Euro war der Leitindex in der vergangenen Woche auf den tiefsten Stand seit April gefallen. Auch heute Nachmittag führte ein deutlich stärkerer Euro wieder zu Kursverlusten am deutschen Aktienmarkt. Im Blick stehen heute neben der laufenden Berichtssaison die Inflationsdaten aus der Eurozone. Die Inflationsrate ist im Juli nach vorläufigen Daten von Eurostat stabil bei 1,3 Prozent geblieben. Unterdessen ist die Arbeitslosenquote in der Eurozone im Juni auf den tiefsten Stand seit acht Jahren gefallen.

Der Dow Jones geht mit einem Plus von 0,28 % aus dem Handel, der Nasdaq 100 muss ein Minus von 0,48 % verkraften. Der Finanzsektor entwickelte sich mit +0,47 % am besten, während Technologietitel 0,65 % verloren.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen

  • Der Sportwettanbieter Bet-at-Home hat im ersten Halbjahr einen kräftigen Umsatz- und Gewinnanstieg verbucht. Der Brutto-Wett- und Gamingertrag erhöhte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 17,5 Prozent auf 76,8 Mio. Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) konnte sich beinahe von 9,0 Mio. Euro auf 17,4 Mio. Euro verdoppeln. Das Vorsteuerergebnis (EBT) legte von 9,6 auf 17,2 Mio. Euro zu. Der Ausblick für 2017 wurde bestätigt (Link: Chartanalyse).
  • Die Beteiligungsgesellschaft Porsche SE, die einen Großteil der VW-Aktien hält, hat im ersten Quartal einen Gewinnsprung verzeichnet. Das Nettoergebnis erhöhte sich um 94 Prozent auf 1,9 Mrd. Euro, wie das Unternehmen mitteilte.
  • Gegen die Deutsche Börse sind im Zusammenhang mit einem möglichen Verstoß gegen Ad-hoc-Pflichten im Zuge der geplanten aber letzlich gescheiterten Fusion mit der Londonder Börse neue Vorwürfe aufgetaucht. Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel" fühlt sich die Finanzaufsicht BaFin von der Deutschen Börse getäuscht. Börsen-Chef Kengeter soll seit seinem Amtsantritt im Juni 2015 fast wöchentlich seinen Londoner LSE-Kollegen Rolet getroffen oder mit ihm telefoniert haben. Die Deutsche Börse habe der BaFin hingegen im Sommer 2016 nur von vier Terminen berichtet, heißt es. Erst durch die britische Börsenaufsicht habe die BaFin von weiteren Treffen zwischen Kengeter und seinem LSE-Kollegen erfahren.
  • Die britische Großbank HSBC hat wegen ihres starken Asien-Geschäfts im zweiten Quartal einen kräftigen Gewinnanstieg verbucht. Der Überschuss erhöhte sich um 57 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 3,9 Milliarden Dollar. Damit wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen. Die Bank kündigte einen weiteren Aktienrückkauf über bis zu zwei Milliarden Dollar bis Ende des Jahres an.
  • Der französische Pharmakonzern Sanofi hat im zweiten Quartal mit einem bereinigten Nettogewinn von 1,70 Mrd. Euro (+1,0 %) die Analystenschätzungen von 1,64 Mrd. Euro übertroffen. Der Umsatz lag mit 8,66 Mrd. Euro (+6,4 %) unter den Erwartungen von 8,71 Mrd. Euro. Sanofi erhöhte die Ergebnisprognose für 2017 und erwartet jetzt einen zu konstanten Wechselkursen weitgehend stabilen um Sondereffekte bereinigten Gewinn je Aktie. Bisher wurde eine Bandbreite von stabil bis zu einem Rückgang um drei Prozent in Aussicht gestellt.
  • Die auf Bau-Software spezialisierte RIB Software SE hat im zweiten Quartal einen kräftigen Anstieg bei Umsatz und operativem Ergebnis verbucht. Der Umsatz erhöhte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 24,5 Mio. Eiro auf 27,1 Mio. Euro. Das operative Vorsteuerergebnis (operatives EBT) legte um 46,3 Prozent auf 6,0 Mio. Euro zu.
  • Das Biotechnologie-Unternehmen Evotec erwirbt für 300 Mio. Dollar den US-Konkurrenten Aptuit. Aptuit bietet Outsourcing-Lösungen in den Bereichen Wirkstoffforschung, präklinische Studien und in der Herstellung von Arzneimittelwirkstoffen und -produkten an und erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von umgerechnet rund 88 Millionen Euro.
  • Der globale Absatz der Renault-Nissan-Mitsubishi-Gruppe ist in den ersten sechs Monaten des Jahres um 7 Prozent gegenüber dem Vorjar auf 5,268 Mio. Einheiten gestiegen. Damit ist die Gruppe Weltmarktführer vor VW und Toyota.
  • Laut einem Bericht der "Bild-Zeitung" hat das Kraftfahrtbundesamt auf Betreiben der Autoindustrie Untersuchungsberichte zum Abgas-Skandal geschönt. Demnach soll die Behörde schon vor mehr als einem Jahr festgestellt haben, dass Porsche mit Abschalteinrichtungen für seine Dieselmotoren arbeitet.
  • EU-Kommissar Günther Oettinger lehnt ein EU-weites Ausstiegsdatum für den Verbrennungsmotor ab. Das wäre zum jetzigen Zeitpunkt deutlich verfrüht und falsch, sagte Oettinger der Rheinischen Post. Die Ausgangslage in den einzelnen Ländern sei dafür zu unterschiedlich.

Konjunktur & Politik

  • Die schwebenden Hausverkäufe in den USA sind im Juni um 1,5 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Erwartet wurde nur ein Plus von 1,1 Prozent, nach einem Rückgang um revidiert 0,7 Prozent (zunächst 0,8 Prozent) im Vormonat.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) und die nationalen Notenbanken des Eurosystems haben in der vergangenen Woche im Rahmen des laufenden QE-Programms Staatsanleihen und andere Wertpapiere im Volumen von 10,886 Mrd. Euro erworben. Damit hat sich das Volumen erneut verringert, nachdem in der Vorwoche noch 13,577 Mrd. Euro gekauft wurden. Angestrebt wird ein monatliches Kaufvolumen von 60 Mrd. Euro. Im Hochsommer wird das Kaufvolumen wegen der abnehmenden Liquidität aber leicht reduziert. Dafür werden vor und nach der Feriensaison entsprechend mehr Anleihen gekauft.
  • Im Großraum Chicago hat sich die Stimmung in der Wirtschaft im Juli eingetrübt. Der Chicago-Einkfausmanagerindex ging von 65,7 Punkten im Vormonat auf 58,9 Zähler zurück. Erwartet wurde ein weniger starker Rückgang auf 60,8 Zähler. Mit mehr als 50 Punkten wird aber weiter Wachstum signalisiert.
  • Die Arbeitslosenquote in der Eurozone ist im Juni auf den tiefsten Stand seit Februar 2009 gesunken. Nach revidiert 9,2 Prozent (zunächst: 9,3 Prozent) im Mai verringertre sich die Quote im vergangenen Monat auf 9,1 Prozent, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Vormittag mitteilte. Auf dem Höhepunkt der Euro-Krise war die Arbeitslosenquote zeitweise auf über 12 Prozent gestiegen.
  • Die Verbraucherpreise in der Eurozone steigen weiter moderat. Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat legten die Verbraucherpreise im Juli wie erwartet um 1,3 Prozent zu, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat auf vorläufiger Basis mitteilte. Auch im Juni hatte die Inflationsrate auf Jahresssicht 1,3 Prozent betragen. Die sogenannte Kernrate, bei der schwankungsanfällige Komponenten wie Energie und Lebensmittel nicht berücksichtigt werden, erhöhte sich von 1,1 Prozent im Juni auf 1,2 Prozent im Juli. Hier war ein stabiler Wert von 1,1 Prozent erwartet worden. Überdurchschnittlich stark im Jahresvergleich verteuerten sich im Juli Energie (+2,2 Prozent), Dienstleistungen (+1,5 Prozent) und Lebensmittel (+1,4 Prozent). Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mit ihrer Geldpolitik eine Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent an.
  • Die Arbeitskräftenachfrage auf dem deutschen Arbeitsmarkt nimmt auf hohem Niveau weiter zu. Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) erhöhte sich im Juli um 3 Punkte auf 238 Zähler, wie die Behörde mitteilte.
  • Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) hat die US-Sanktionen gegen Russland als völkerrechtswidrig bezeichnet und mit Gegenmaßnahmen gedroht. Das US-Gesetz sieht auch Sanktionen gegenüber deutschen und europäischen Unternehmen vor.
  • Der Einzelhandelsumsatz in Deutschland ist im Juni stärker gestiegen als erwartet. Gegenüber dem Vorjahresmonat nahm der Umsatz preisbereinigt (real) um 1,5 Prozent zu. Erwartet wurde nur ein Anstieg um 1,1 Prozent. Im ersten Halbjahr 2017 setzte der deutsche Einzelhandel preisbereinigt 1,7 Prozent mehr um als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
  • Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland ist im Juni 2017 auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren rund 44,2 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig, so viele wie noch nie seit der Wiedervereinigung Deutschlands. Gegenüber Juni 2016 nahm die Zahl der Erwerbstätigen um 657 000 Personen oder 1,5 Prozent zu.
  • US-Präsident Donald Trump hat China in einem Tweet scharf im Zusammenhang mit der Krise um Nordkorea kritisiert. "Ich bin sehr enttäuscht über China. Unsere dummen früheren Politiker haben zugelassen, dass (die Chinesen) Hunderte Billionen Dollar pro Jahr durch Handel verdienen, aber nun tun sie NICHTS für uns in Nordkorea, bloß (leere) Worte. Ich werde das nicht länger zulassen. China könnte dieses Problem leicht lösen", schrieb Trump auf Twitter.
  • Die Stimmung in der chinesischen Wirtschaft hat sich im Juli etwas eingetrübt. Der CFLP-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe sank von 51,7 Punkten im Vormonat auf 51,4 Zähler im Juli. Der Index für den Dienstleistungssektor ging von 54,9 auf 54,4 Punkte zurück.
  • Japan: Die Industrieproduktion ist nach vorläufigen Angaben im Juni wie erwartet um 1,6  Prozent im Vergleich zum Vormonat gestiegen, nach einem Rückgang um 3,6  Prozent im Mai.
Termine des Tages:
14:30 Uhr - CA: Rohstoffpreise Juni
14:30 Uhr - CA: Erzeugerpreise Juni
15:45 Uhr - US: Einkaufsmanagerindex Chicago Juli
15:45 Uhr - EWU: Volumen der EZB-Käufe von Staatsanleihen, Pfandbriefen und ABS
16:00 Uhr - US: Einkaufsmanagerindex Chicago Juli
16:00 Uhr - US: Schwebende Hausverkäufe Juni

Weitere Informationen zu den im Newsflash genannten Themen und noch mehr aktuelle Nachrichten finden Sie in Echtzeit auf Guidants News. In Spitzenzeiten veröffentlicht Guidants News mehr als 100 Nachrichten pro Stunde. Damit Sie trotzdem den Überblick behalten, stehen Ihnen zahlreiche Filtermöglichkeiten zur Verfügung.

1 Kommentar

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

stock3-Team
stock3-Team
Redaktion

Das stock3-Team:

Gebündelte Expertise in Fachartikeln, Chartanalysen und Videobeiträgen: Das stock3-Team rund um Bastian Galuschka und Floriana Hofmann setzt sich aus erfahrenen Redakteuren und Technischen Analysten zusammen. Kein Bullen- oder Bärenmarkt der letzten Jahre – wenn nicht Jahrzehnte –, kein Crash, kein All-time-High, keine spannenden Börsenthemen also, die sie nicht redaktionell begleitet bzw. selbst gehandelt haben. Regelmäßig analysieren und kommentieren die unabhängigen Experten die Ereignisse an den wichtigsten Börsen weltweit und haben dabei sowohl die Entwicklung von Sektoren und Indizes als auch Einzelaktien im Blick. Zudem unterstützt das stock3-Team interessierte Anlegerinnen und Anleger bei deren Weiterbildung rund um ihre Trading-Strategien.

Mehr über stock3-Team
Mehr Experten