Sal. Oppenheim-Doppelaktienanleihen mit Extrakick
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Als vor einigen Jahren die ersten Aktienanleihen auftauchten, konnten viele Anleger, die mit Aktien üblicherweise relativ wenig im Sinn hatten, der Verlockung des hohen Zinskupons nicht widerstehen. Die Konsequenzen sind bekannt: die damals nachgebenden Aktienkurse verwandelten bei Laufzeitende der Aktienanleihen die Anleihekäufer in mehr oder weniger freiwillige Aktienanleger.
Wer nun das aktuelle Angebot an Aktienanleihen überfliegt, dessen Blick muss zwangsläufig bei einem Jahreskupon von 20% oder mehr hängen bleiben. Deshalb die Frage: was erwartet einen Anleger, der sich jetzt die verschärfte Form einer normalern Aktienanleihe, nämlich beispielsweise eine Sal.Oppenheim-Doppelaktienanleihe auf Infineon/SAP, ISIN: DE000SAL22N1, Laufzeit bis 31.5.05 und einem Jahreskupon von 21% ins Depot legt, in einem halben Jahr?
Doppeltes Risiko mit Chance auf doppelten Kupon
Im Unterschied zu einer normalen oder Classic-Aktienanleihe können bei der Doppelaktienanleihe nicht nur eine bestimmte, sondern eine von zwei möglichen Aktien zugeteilt werden. Bei der Infineon/SAP-Anleihe wird am Laufzeitende entweder das Nominale von 5.000 Euro zurückbezahlt oder es werden entweder Infineon- oder SAP-Aktien geliefert. Sofern der Aktienkurs von SAP unterhalb von 135,14 Euro liegt, werden dem Inhaber der Aktienanleihe 37 SAP-Aktien angedient. Sollte die Infineon-Aktie unterhalb von 8,45 Euro notieren, so erhält man 592 Infineon-Aktien anstatt der erhofften 5.000 Euro, die bei Aktienkursen oberhalb dieser beiden Startwerte fällig wären. Notieren bei Fälligkeit beide Aktien im Minus, so wird die Aktie mit dem prozentuell stärker gefallenen Kurs zugeteilt.
Das einzige bereits jetzt feststehende Faktum ist, dass am Ende der Laufzeit der Kupon in Höhe von 21% p.a. ausbezahlt wird. Da es sich bei diesem Produkt um eine Anleihe handelt, darf die Stückzinsenberechnung keinesfalls vergessen werden. Wer die Anleihe jetzt kaufen will, muss daher die anteiligen Stückzinsen von etwa einem halben Jahr bezahlen, bekommt aber am Ende der Laufzeit den vollen Kupon ausbezahlt. Sollte die Anleihe zum Nominale getilgt werden, so ergäbe sich - über den Daumen gepeilt - eine Rendite von ungefähr 10,5%, da die Anleihe derzeit mit 99,83 - 100,03% gehandelt wird.
Infineon notiert bei Erstellung dieses Beitrages bei 8,47 Euro, SAP bei 135,96 Euro. Wäre jetzt der letzte Tag der Anleihe, so erhielte man das Nominale von 5.000 Euro zurückbezahlt, da sowohl die Lieferung der Infineon-Aktie (8,47x592=5014,24), als auch jene der SAP-Aktie (135,96x37=5030,52) teurer wäre, als die Rückzahlung des Nominale. Wie man aber weiß, kann sich innerhalb eines halben Jahres - insbesonders bei so volatilen Werten wie SAP- und Infineon-Aktien einiges tun. Deshalb ist der hohe Kupon auch als Sicherheitspuffer anzusehen. Bei einem Kursrückgang der schwächer notierenden Aktie um etwa 10% wird der Break-Even erreicht, an dem diese Veranlagung mit einem Ergebnis von Plus/Minus Null endet.
Fazit:
Doppelaktienanleihen eignen sich besonders für Anleger, die mit ihrer Einschätzung steigender Kurse recht behalten. Da das Risiko, eine der beiden Aktien am Laufzeitende zugeteilt zu bekommen, höher ist, als bei normalen Aktienanleihen, sind Doppelaktienanleihen mit wesentlich höheren Kupons als ihre klassischen Verwandten ausgestattet. Selbstverständlich spielt auch, wie bei Discountzertifikaten, die Höhe der Volatilität eine entscheidende Rolle. Je höher die Volatilität, desto größer der Discount bei Discountzertifikaten und desto höher der Zinskupon bei Aktienanleihen.
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