RWI senkt Wachstumsprognose deutlich

Essen (BoerseGo.de) - Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (RWI) rechnet für das laufende Jahr mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 4,3 Prozent. Das wäre die stärkste Schrumpfung der deutschen Wirtschaft seit Bestehen der Bundesrepublik. Damit hat das RWI seine bisherige Prognose von minus 2,0 Prozent deutlich gesenkt. Für 2010 erwartet das RWI nun ein leichtes Wachstum um 0,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote soll von 7,5 Prozent im Vorjahr auf 8,6 Prozent im laufenden und 10,7 Prozent im kommenden Jahr ansteigen.

In der Prognose sei eine erwartete Stimulierung der Inlandsnachfrage im zweiten Quartal durch die Konjunkturpakete enthalten, so das RWI. Ohne diesen Effekt wäre ein deutlich dramatischerer Einbruch zu erwarten. Zuletzt sei der Produktionseinbruch durch verlängerte Betriebsferien überzeichnet worden. Anregend auf die Konjunktur wirke sich die hauptsächlich aufgrund der gesunkenen Rohstoffpreise rückläufige Inflation aus.

Eine Senkung der Leitzinsen wirkt sich nach Ansicht des RWI wegen des angeschlagenen Finanzsektors derzeit nicht in der gewohnten Weise aus. Es sei nicht damit zu rechnen, dass der Produktionsrückgang rasch zu Ende gehe. Die gesamtwirtschaftliche Produktion in den meisten Ländern werde bis Ende 2009 rückläufig sein. Allerdings dürfte die Abwärtsspirale aus Investitionszurückhaltung und Importrückgang im Verlauf des Jahres allmählich auslaufen, sofern sich die Lage an den Finanzmärkten stabilisiert, so das Institut.

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