Uber drohen riesige Steuerzahlungen - Rohöllagerbestände steigen stärker als erwartet
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- US-Erzeugerpreise: Schwächster Anstieg seit drei Jahren
- Walmart meldet Gewinnsprung
- "Soli" wird ab 2021 für 90 % der Zahler abgeschafft
- Eurozone wächst im dritten Quartal leicht
- Deutsche Konjunktur stabilisiert sich
- Tusk: Großbritannien wird nach Brexit zweitklassig
- Fed-Chef Powell signalisiert Zinspause
- Bolivien: Morales meldet sich aus dem Exil
- RWE wird optimistischer
- Daimler muss sparen; schwacher Ausblick für 2020
- K+S senkt Gewinnausblick für 2019
DAX
- Die deutsche Wirtschaft ist entgegen fast aller Erwartungen im Sommer leicht gewachsen. Damit konnte die größte Volkswirtschaft im Gemeinsamen Währungsraum eine technische Rezession gerade noch abwenden. Auch die Euro-Wirtschaftsleistung insgesamt ist im Zeitraum Juli bis Ende September gewachsen - nach Angaben von Eurostat um 0,2 Prozent. Die Wirtschaftsdaten haben an den Börsen zu keinen größeren Kursbewegungen geführt. Die Anleger üben sich nach der zuletzt imposanten Kaufwelle in Zurückhaltung. Das liegt zum einen an schwachen Konjunkturdaten aus China. Dort enttäuschten Industrieproduktion, Einzelhandel und Investitionen erneut. Experten sehen in den mauen Daten einen weiteren Beleg, dass die Bemühungen der Regierung und Notenbank, die Wirtschaft zu beleben, nicht greifen. Zum anderen sind die Handelsgespräche zwischen den USA und China wieder ins Stocken geraten. Neuer Streitpunkt ist eine Vereinbarung zum Kauf landwirtschaftlicher Produkte. Peking lehne eine Übereinkunft ab, die aus ihrer Sicht einseitig zum Vorteil der USA wäre, berichtete das “Wall Street Journal“. US-Präsident Trump hatte zuvor in einer Rede noch Hoffnungen auf eine baldige Einigung im Handelsstreit mit China geschürt. Allerdings werde er einem Vertrag nur zustimmen, wenn er gut für die USA sei, betonte er. Wenn es keine Einigung gebe, würden US-Zölle auf China-Importe deutlich erhöht.
Chartanalysen des Tages
Unternehmensnachrichten
- Dem Ride-Hailing-Anbieter Uber drohen riesige Steuernachzahlungen. Allein im US-Bundesstaat New Jersey soll Uber rund 650 Millionen Dollar an Steuern, Abgaben und Zinsen auf die ausstehenden Beträge nachzahlen, weil der Bundesstaat die Fahrer von Uber als Angestellte und nicht als Selbständige einstuft. In anderen Bundesstaaten drohen Uber ebenfalls zusätzliche Steuern und Abgaben.
- Der US-Einzelhandelsriese Walmart hat im dritten Quartal besser als erwartet abgeschnitten. Der Gewinn stieg um gut 90 % auf 3,3 Mrd. Dollar. Insgesamt erzielte Walmart ein Umsatzplus von 2,5 Prozent auf 128 Mrd. Dollar. Der stark beachtete US-Absatz auf vergleichbarer Basis nahm um überraschend kräftige 3,2 Prozent zu. Die Quartalszahlen übertrafen überwiegend die Prognosen der Analysten.
- Der Gendiagnostik- und Biotechkonzern Qiagen könnte in US-Hände fallen. Der Technologiekonzern Thermo Fisher Scientific habe das Unternehmen wegen einer möglichen Übernahme angesprochen, berichtete Bloomberg. An der Börse ist Qiagen derzeit 7 Mrd. Dollar wert.
- Der US-Netzwerkausrüster Cisco rechnet damit, dass die Erlöse im laufenden Quartal um drei bis fünf Prozent auf 11,82 bis 12,07 Mrd. Dollar sinken werden. Analysten rechneten dagegen bislang mit 12,77 Mrd. Dollar. Das bereinigte Ergebnis dürfte laut Cisco bei 75 bis 77 Cent je Aktie liegen, hier erwarteten die Experten bislang 79 Cent.
- Der Einsatz von Software zur Erkennung von Hassrede bei Facebook hat nach Angaben des Konzerns im dritten Quartal zu einem neuen Rekordwert geführt. 80 Prozent der deswegen gelöschten Inhalte wurden automatisiert vom Online-Netzwerk selbst identifiziert. Im ersten Quartal lag der Wert noch bei 68 Prozent.
- Der Cannabis-Hersteller Canopy Growth legte Zahlen für das zweite Quartal 2020 vor. Der Verlust des Unternehmens hat sich demnach auf 374,6 Mio. Kanada Dollar gesteigert, nach 330,6 Mio. CAD vor Jahresfrist.
- Im Rahmen des heutigen Kapitalmarkttages hat der Autobauer Daimler Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Verschlankung des Konzerns bekanntgegeben.Gemäß Vorstandschef Ola Källenius wird dies die Daimler-Ergebnisse in den Jahren 2020 und 2021 belasten. Die Stammmarke Mercedes-Benz Cars soll bis Ende 2022 mehr als 1 Mrd. Euro an Personalkosten sparen, die Van-Sparte soll die Personalkosten um 100 Mio. senken. Für das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars &Vans rechnet der Vorstand mit einer Umsatzrendite im laufenden Geschäft von mindestens 4 Prozent im Jahr 2020 sowie von mindestens 6 Prozent im Jahr 2022 (jeweils vor möglichen Zöllen).
- Der Energiekonzern RWE hat seine Prognosen für das Geschäftsjahr 2019 angehoben. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebitda) von RWE Stand alone (ohne operative Beiträge der früheren Tochter Innogy) ist in den ersten neun Monaten um 200 Mio. auf 1,5 Mrd. Euro angestiegen, teilte der Konzern mit. Im laufenden Geschäftsjahr werde RWE aber auch von der Wiederaufnahme des britischen Kapazitätsmarktes profitieren. Daher rechne der Versorger im Gesamtjahr mit einem bereinigten Ebitda von 1,8 bis 2,1 Milliarden Euro. Bislang hatte der Konzern 1,4 bis 1,7 Milliarden in Aussicht gestellt. Die Zuwächse seien vor allem dem schwankenden Energiehandel zu verdanken. Für RWE Stand Alone erwartet der Vorstand jetzt ein Ebitda von 1,8 bis 2,1 Mrd. Euro. Bisher standen hier 1,4 bis 1,7 Mrd. Euro auf dem Zettel. Das bereinigte Nettoergebnis sieht das Management jetzt bei 0,9 bis 1,2 Mrd, Euro. Bisher lag die Spanne bei 0,5 bis 0,8 Mrd. Euro.
- Der Spezialchemie- und Pharmakonzern Merck KGaA hängt angesichts gut laufender Geschäfte die Latte höher. Der Umsatz soll im laufenden Geschäftsjahr nun auf 15,7 bis 16,3 Mrd. Euro steigen. Zuvor wurden 15,3 bis 15,9 Mrd. Euro in Aussicht gestellt. Beim um Sonderposten bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erwartet der Konzern nun 4,23 bis 4,43 Mrd. Euro. Zuvor betrug die Bandbreite an dieser Stelle 4,15 bis 4,35 Mrd.
- Der Konsumgüterkonzern Henkel hat im dritten Quartal einen Gewinnrückgang verzeichnet. Ein schwieriges Marktumfeld sowie Investitionen belasteten das Ergebnis, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) sank um 8,2 Prozent auf 850 Mio. Euro. Der Umsatz stieg leicht um 0,8 Prozent auf rund 5,1 Mrd. Euro, aus eigener Kraft hat Henkel jedoch einen Rückgang um 0,3 Prozent verbucht. Das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie nahm um 9,5 Prozent auf 1,43 Euro ab.
- Der Zahlungsdienstleister Wirecard hat mit YeePay das größte Payment-Unternehmen der chinesischen Travel-Branche als Partner gewonnen. Den Kunden von Yeepay will Wirecard künftig Bezahldienste außerhalb Chinas anbieten. Yeepay sei der größte Zahlungsabwickler der chinesischen Reisebranche und das potenzielle jährliche Transaktionsvolumen der Partnerschaft betrage mehr als 17 Milliarden Euro, hieß es von dem Unternehmen.
- Sinkende Kalipreise und Produktionskürzungen wegen der schwachen Nachfrage zwingen den Dünger- und Salzkonzern K+S die Jahresziele zu senken. Der Konzern rechnet daher 2019 nur noch mit einem leichten Wachstum des operativen Gewinns (Ebitda) auf rund 650 Mio. Euro. Bisher hatte er 730 bis 830 Mio. Euro angepeilt. Das neue Ziel liegt deutlich unter der durchschnittlichen Schätzung von Analysten.
- Der IT-Dienstleister Cancom hat im dritten Quartal beim um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen einen Anstieg von 18 Prozent auf 34,8 Mio. Euro erreicht. Beim Umsatz verzeichnete Cancom ein Plus von 8 Prozent auf 383,7 Mio. Euro. Die operative Gewinnmarge (Ebitda) kletterte mit 9,1 Prozent auf einen neuen Höchstwert, wie es hieß.
Konjunktur & Politik
- Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der vergangenen Woche um 2,2 Millionen Barrel auf 449,0 Millionen Barrel gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 1,5 Millionen Barrel. Die am Vorabend veröffentlichten, inoffiziellen Daten des American Petroleum Institute (API) hatten einen Rückgang um 0,5 Millionen Barrel gezeigt.
- Bei den US-Erzeugerpreisen gab es im Oktober den schwächsten Anstieg seit drei Jahren. Im Vergleich zum Vorjahresmonat legten die Preise um 1,1 Prozent zu, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Analysten hatten allerdings einen noch schwächeren Zuwachs erwartet. Im Vormonat hatte die Rate 1,4 Prozent betragen.
- Die Handelsgespräche der USA mit China sind wider ins Stocken geraten. Medienberichten zufolge fordert US-Präsident Trump von den Chinesen, doppelt so viel US-Agrarprodukte zu kaufen wie vor dem Zollstreit. China wolle sich hingegen nicht auf eine bestimmte Abnahmemenge verpflichten.
- Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist in der vergangenen Woche um 14.000 auf 225.000 gestiegen, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Analysten hatten einen Zuwachs auf 215.000 Erstanträge erwartet.
- US-Präsident Trump hat die erste öffentliche Kongressanhörung seit Beginn der Impeachment-Ermittlungen gegen ihn scharf kritisiert. Dies sei nichts als eine Hexenjagd und ein Scherz, sagte Trump bei einer Pressekonferenz mit dem türkischen Präsidenten Erdogan in Washington. Die Zeugen präsentierten nur Informationen aus dritter Hand.
- Der Bundestag hat die größte Steuerentlastung der vergangenen Jahre beschlossen. Nur die Spitzenverdiener sollen noch Solidaritätszuschlag zahlen. Die meisten Bundesbürger müssen ab 2021 keinen Solidaritätszuschlag mehr zahlen. Die Abgabe wird für rund 90 Prozent der Zahler abgeschafft, wie der Bundestag am Donnerstag beschloss. Weitere 6,5 Prozent sollen ihn noch teilweise entrichten, je höher das Einkommen, desto mehr. Nur die reichsten 3,5 Prozent werden weiterhin voll zur Kasse gebeten.
- Die Eurozone ist nach Angaben des Statistikamts Eurostat im dritten Quartal um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Eine erste Schätzung wurde damit bestätigt. Im Jahresvergleich betrug das Wachstum 1,2 Prozent. Das war etwas mehr als bisher bekannt.
- Die Zahl überschuldeter Personen ist in Deutschland in diesem Jahr erstmals sei fünf Jahren gesunken. Rund 6,92 Mio. Verbraucher seien illiquide, d. h. nicht in der Lage, ihre Rechnungen zu bezahlen, teilte die Wirtschaftsauskunftei Creditreform in ihrem "Schuldneratlas Deutschland 2019" mit. Das seien knapp 10.000 weniger als im Vorjahr. Bei jedem zehnten Erwachsenen waren die Gesamtausgaben allerdings dauerhaft höher als die Einnahmen.
- Die britische Regierung wird vor der Parlamentswahl am 12. Dezember keinen neuen EU-Kommissar mehr vorschlagen. Das teilte eine Regierungssprecherin am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. „Wir haben an die EU geschrieben, um zu bestätigen, dass Großbritannien gemäß Vorwahl-Richtlinien normalerweise keine Nominierungen für internationale Posten in dieser Phase vornehmen sollte."
- Die Deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal dieses Jahres (preis-, saison- und kalenderbereinigt) um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen, wie das Statistische Bundesamt am Vormittag bekannt gab. Nach aktuellen Berechnungen auf Basis neu verfügbarer statistischer Informationen ging das BIP im zweiten Quartal 2019 allerdings um 0,2 Prozent zurück und damit um 0,1 Prozentpunkte stärker als zuletzt gemeldet. Der Anstieg im ersten Quartal lag mit 0,5 Prozent hingegen um 0,1 Prozentpunkte höher als bisher veröffentlicht.
- Die Handelsgespräche zwischen den USA und China sind einem Zeitungsbericht zufolge ins Stocken geraten. Streitpunkt sei eine Vereinbarung zum Kauf landwirtschaftlicher Produkte. Das berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Insider. Die Volksrepublik lehne eine Übereinkunft ab, die aus ihrer Sicht einseitig zum Vorteil der USA wäre.
- Die Inflationsrate in Frankreich hat sich im Oktober auf 0,9 Prozent verlangsamt, wie das Statistikamt Insee auf Basis einer zweiten Schätzung mitteilte. Das ist die niedrigste Rate seit Mitte 2017. Gegenüber dem Vormonat fielen die Lebenshaltungskosten um 0,1 Prozent.
- EU-Ratspräsident Donald Tusk hat die Zukunft von Großbritannien nach dem Brexit in den schwärzesten Farben gemalt. „Nach diesem Abschied wird das Vereinigte Königreich ein Aussenseiter, ein zweitklassiger Spieler, während das wichtigste Schlachtfeld von China, den USA und der EU besetzt sein wird", sagte Tusk am Mittwoch. Überall werde er gefragt, warum die Briten sich das antäten.
- Das japanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte zwischen Juli und September auf das Jahr hochgerechnet um 0,2 Prozent zu. Im Vergleich zum Vorquartal stieg das BIP um 0,1 Prozent. Der private Konsum sei noch einmal angestiegen, ehe sich die Preise in Folge einer Mehrwertsteuererhöhung zum 1. Oktober erhöhten. Auch verstärkte Kapitalausgaben der Unternehmen trugen zum Wachstum bei, hieß es.
- Chinas Industrieproduktion ist im Oktober deutlich langsamer gewachsen als erwartet. Die Erzeugung stieg im Vergleich zum Vorjahr um 4,7 Prozent, wie Daten des Nationalen Statistikbüros in Peking zeigen. Damit wurden die Markterwartungen von 5,5 Prozent deutlich verfehlt.
- US-Notenbankchef Jerome Powell hat bekräftigt, die Zinsen bis auf Weiteres konstant zu halten. Die derzeitige Geldpolitik bleibe angemessen, sagte Powell am Mittwoch vor dem Wirtschaftsausschuss des US-Kongresses. Dies gelte, solange die konjunkturelle Entwicklung in etwa der Erwartung eines moderaten Wachstums, eines robusten Arbeitsmarktes und einer Inflationsrate nahe der Zielmarke von zwei Prozent entspreche.
- Auch nach seinem Rücktritt hält sich Boliviens Ex-Präsident Evo Morales weiterhin für den offiziellen Staatschef des Landes. Das Parlament müsse den Rücktritt entweder annehmen oder ablehnen, sagte er am Mittwoch einen Tag nach seiner Ankunft im mexikanischen Exil.
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