DAX geht kaum verändert aus dem Handel - US-Erzeugerpreise steigen weiter rasant
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Erwähnte Instrumente
- Stärkster Einbruch des ZEW-Konjunkturindex überhaupt
- Ökonomen fordern entschlossenen Kampf gegen Inflation
- Ukraine: Selenskyj appelliert an russische Soldaten
- Fed und ZEW-Index im Fokus
- USA drohen China
- Wacker Chemie schüttet Rekorddividende aus
- RWE bestätigt Prognose
Markt
- Der Dax ging heute kaum verändert mit minus 0,09 Prozent bei 13 .17,27 Punkten aus dem Handel, der MDax verlor 0,56 Prozent auf 30.354,02 Zähler. Der Markt bleibe angesichts des Ukraine-Kriegs weiterhin sehr schwankungsanfällig, hieß es von Marktteilnehmern. Zudem hielten die Anleger vor der anstehenden Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed ihr Pulver trocken, schrieb Marktbeobachter Timo Emden von Emden Research. Auch schwache Vorgaben bei Techwerten an den Börsen in China belasteten. Auch übergeordnet bleibt die Risikofreudigkeit der Anleger nach wie vor überschaubar, denn der Krieg in der Ukraine dauert mit unverminderter Härte an, und eine diplomatische Lösung ist weiterhin nicht in Sicht. Die Verhandlungen über einen Frieden liefen jedoch weiter, hieß es seitens der Ukraine. Außerdem reisen an diesem Dienstag die Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien mit dem Zug zu einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach Kiew. Die USA drohten unterdessen China im Falle einer Unterstützung Russlands in diesem Krieg mit „erheblichen Konsequenzen".
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Unternehmen & Branchen
- Der Krieg ist nach Europa zurückgekehrt, es drohen unabsehbare Folgen für die Energiekosten, möglicherweise auch für Mobilität und Fahrzeugpreise. Weitere Lieferketten werden in Frage gestellt. Und falls sich das politische Klima eines Tages auch gegenüber dem wichtigsten Automarkt China wandelt, was dann? Den Autokonzern Volkswagen plagen viele Sorgen. „Unter normalen Umständen hätten wir jeden Grund, optimistisch auf 2022 zu schauen", heißt es bei VW. Doch die Umstände sind alles andere als normal. Angesprochen auf eine mögliche Invasion Taiwans durch die Volksrepublik - sozusagen nach dem Muster des russischen Angriffs - meint Vorstandschef Herbert Diess: „Wir glauben, dass China ein bedeutender Markt für die Autowelt bleiben wird. Es ist ein Vorteil für uns, dort stark vertreten zu sein." Und das Reich der Mitte habe seinerseits wohl ein großes Interesse daran, fest in den Welthandel integriert zu bleiben. „Das lässt uns glauben, dass ein solcher Schritt nichts ist, was China ernsthaft erwägen würde."
- Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport kann sich nicht von seinem 25-Prozent-Anteil am Pulkovo-Flughafen im russischen St. Petersburg trennen. Das sei nach dem Konzessionsvertrag nicht möglich, sagte Vorstandschef Stefan Schulte bei der Bilanzvorlage. Gegen eine mögliche Enteignung durch den russischen Staat würde man sich wehren, kündigte der Fraport-Chef an. Er sagte: „Es wäre doch pervers, dem Aggressor Russland jetzt einen Vermögenswert im niedrigen dreistelligen Millionenwert zu schenken."
- Nach Einschätzung von Deutsche Bank-Vorstandschef Christian Sewing ist der russische Finanzmarkt nach den westlichen Sanktionen angeschlagen. „Wir sehen, dass der russische Finanzmarkt im Grunde am Boden liegt", sagte Sewing dem TV-Sender "Welt". Es treffe den russischen Markt jeden Tag härter und stärker. Die Deutsche Bank und die deutschen Privatbanken stünden voll hinter den Strafmaßnahmen: „Das muss jetzt umgesetzt werden, und dann treffen die Sanktionen auch genau da, wo sie treffen sollen."
- Der Energiekonzern RWE ist gegen einen Stopp russischer Energielieferungen. Dies hätte auf Grund der hohen Abhängigkeit massive Konsequenzen, sagte Vorstandschef Markus Krebber. „Ein sofortiger Stopp hätte ungeahnte Folgen für die Wärmeversorgung der Haushalte." Eine längere Lieferunterbrechung dürfte zudem die Produktionsanlagen der Industrie nachhaltig schädigen. Daher könne er die Position Berlins gegen Sanktionen von Energielieferungen gut nachvollziehen, so Krebber.
- Volkswagen wird seine vierte europäische Fabrik zur Produktion von Batteriezellen möglicherweise in Osteuropa ansiedeln. Ein entsprechendes Sichtungsverfahren laufe jetzt, sagte Vorstandschef Herbert Diess am Dienstag. Für die zunächst sechs geplanten Zellwerke in Europa werden nach Einschätzung von Finanzchef Arno Antlitz bis zu 30 Mrd. Euro an Investitionen nötig sein.
- Der US-Halbleiterriese Intel wird seine Europa-Chipfabrik in Magdeburg hochziehen. Das teilte der US-Konzern am Dienstag mit. Mit dem Projekt sind milliardenschwere Investitionen verbunden. In Frankreich soll ein Forschungs- und Designzentrum entstehen. „In der ersten Phase planen wir Investitionen in Höhe von 17 Milliarden Euro für die Errichtung von zwei brandneuen, einzigartigen Halbleiterfabriken in Magdeburg", sagte Intel-CEO Pat Gelsinger in einem Videostream. Für die kommenden Jahre sind bis zu sechs weitere Fabriken geplant. Spätestens im Frühjahr 2023 sollen die Bauarbeiten in Magdeburg beginnen. 2027 soll die Produktion starten. Alle neuen europäischen Standorte sollen mit erneuerbarer Energie versorgt werden.
- Der US-Einzelhandelsriese Walmart will mehr als 5.000 neue Mitarbeiter für den IT-Bereich einstellen und zwei neue Hubs in Atlanta und Toronto eröffnen.
- Aktien aus der Ölbranche wie die von Chevron oder ExxonMobil stehen am Markt wegen der stark rückläufigen Ölpreise im Blick. Die Notierung sind wieder unter die 100 US-Dollar-Marke gefallen. Hintergrund der Preisabschläge sind zum einen neue Gespräche zwischen Russland und der Ukraine. Einen weiteren Grund sehen Beobachter in chinesischen Restriktionen gegen neue Corona-Ausbrüche.
- Der Biontech-Gründer Ugur Sahin will am Helmholtz-Institut "HI-TRON" in Mainz eine wissenschaftliche Abteilung für mRNA-basierte Krebs-Immuntherapie aufbauen. Mit speziellen Botenmolekülen (mRNA) soll das Immunsystem dabei zur Bekämpfung von Krebs angeregt werden.
- Der Premiumhersteller Audi hat den Betriebsgewinn vor Sonderposten im vergangenen Jahr mit 5,5 Mrd. Euro mehr als verdoppeln können, wie aus dem Geschäftsbericht der Konzernmutter Volkswagen hervorgeht. Der Audi-Umsatz stieg 2021 um 6,2 Prozent auf 53,1 Mrd. Euro. Die entsprechende Marge verbesserte sich von 5,5 Prozent auf 10,5 Prozent.
- Der britische Tabakkonzern Imperial Brands zieht sich aus dem Russland-Geschäft zurück und nimmt dafür einen Umsatzrückgang in Kauf. Den Betrieb in der Ukraine hat Imperial Brands wegen des Krieges bereits ausgesetzt. Der Konzern erwarte nun ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum zwischen 0 und 1 Prozent. Zuvor war der Tabakhersteller von plus 1,4 Prozent ausgegangen.
- RWE will im laufenden Geschäftsjahr das operative Ergebnis von 2021 erreichen. Der Energiekonzern bestätigte die Mitte Februar erhöhte Prognose. Darin seien allerdings die „schwer abzuschätzenden" Folgen des Ukraine-Kriegs nicht enthalten, schränkte der Vorstand ein. Im vergangenen Jahr hatte RWE die eigenen Erwartungen übertroffen. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) belief sich wie bereits bekannt auf 3,65 Mrd. Euro. Gut drei Viertel davon entfielen auf das Kerngeschäft mit den Segmenten Energiehandel, Off- und Onshore von Wind und Solar sowie Wasser, Biomasse und Gas. Im laufenden Jahr soll das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Konzernebene mindestens 3,6 Mrd. Euro erreicht werden.
- Die Nutzfahrzeugholding Traton hat im vergangenen Jahr seinen Umsatz gegenüber 2020 um mehr als ein Drittel auf 30,6 Mrd. Euro gesteigert, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das bereinigte operative Ergebnis vervielfachte sich von 135 Mio. Euro im Vorjahr auf 1,6 Mrd. Euro. Die entsprechende Marge lag bei 5,2 Prozent nach 0,6 Prozent im Vorjahr. Die Sondereffekte kamen das Unternehmen allerdings teuer zu stehen, so belastete der Umbau der Marke MAN mit 696 Mio. Euro, das EU-Kartellverfahren gegen Scania hat 510 Mio. Euro verschlungen. Im neuen Jahr strebt Traton eine operative Rendite von 5 bis 7 Prozent an, wie Finanzchefin Annette Danielski sagte. „Diese Prognose ist abhängig vom weiteren Verlauf des Kriegs in der Ukraine und insbesondere den Auswirkungen auf die Lieferketten der Traton Group und die Weltwirtschaft insgesamt“, so die Managerin.
- Wacker Chemie rechnet in diesem Jahr noch mit einem Umsatzwachstum um knapp 13 Prozent auf etwa 7 Mrd. Euro, das operative Ergebnis (Ebitda) dürfte mit den prognostizierten 1,2 bis 1,5 Mrd. Euro aber im besten Fall stagnieren. „Dabei belasten höhere Preise für Energie und Rohstoffe die Ergebnisentwicklung voraussichtlich mit rund einer Milliarde Euro", wie der Chemiekonzern am Dienstag mitteilte. Wacker Chemie hebt nach einem Gewinnsprung im vergangenen Jahr die Dividende kräftig an. Mit 8 Euro je Aktie sollen die Aktionäre eine viermal höhere Ausschüttung bekommen als im vergangenen Jahr. Der Konzernüberschuss vervielfachte sich 2021 auf 828 Mio. Euro.
- Der schwedische Batteriehersteller Northvolt will an der schleswig-holsteinischen Westküste in der Region Heide eine Batteriezellfertigung aufbauen. Gemeinsam mit der Landesregierung sowie der Region werde eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet, teilte Northvolt am Dienstag mit. Der Produktionsstart ist für 2025 geplant. Parallel zur Fertigung soll eine Anlage zum Recycling von Altbatterien entstehen. Für die Standortwahl sprechen der „Reichtum an sauberer Energie" im Norden. Ziel des Unternehmens ist es, Batterien für E-Autos mit „dem geringsten ökologischen Fußabdruck in Kontinentaleuropa" herzustellen. Die geplante Kapazität gibt das Unternehmen mit jährlich 60 Gigawattstunden an, womit etwa eine Million E-Fahrzeuge ausgestattet werden könnten. Northvolt arbeitet eng mit Volkswagen zusammen, der auch mit rund 20 Prozent an dem schwedischen Unternehmen beteiligt ist.
- Die VW-Eigentümerholding Porsche SE und der britische Partner Bridgepoint haben das US-Verkehrsmanagement-Unternehmen Econolite Group erworben. Der Deal soll bis Mitte des Jahres abgeschlossen werden. Einen Kaufpreis nannten die Unternehmen nicht. Econolite sei der führende Anbieter von Verkehrsmanagementlösungen in Nordamerika, hieß es. Die Porsche SE führt mit dem britischen Finanzinvestor Bridgepoint bereits gemeinsam den Softwareentwickler PTV Group. „Durch die Bündelung der Kräfte von PTV und Econolite schaffen wir einen technologisch führenden Anbieter, der die gesamte Wertschöpfungskette für intelligente und nachhaltige Mobilitätslösungen abdeckt", sagte der Vorstand für Beteiligungsmanagement der Porsche SE, Lutz Meschke, laut Mitteilung.
- Die Europäische Union bringt eine Frauenquote für Aufsichtsräte auf den Weg - nach jahrelanger Blockade: Börsennotierte Unternehmen müssen in der EU künftig mindestens 40 Prozent weibliche Mitglieder in ihren Kontrollgremien aufweisen. Darauf haben sich die EU-Staaten dank der neuen deutschen Regierung geeinigt. Wer unter der Quote liegt, muss bei gleicher Qualifikation Frauen bevorzugen.
Konjunktur & Politik
- Mehrere Bundesländer wollen die bestehenden Corona-Beschränkungen angesichts der rekordhohen Neuinfektionszahlen noch bis zum 2. April verlängern. Eine solche Übergangszeit ist Bestandteil eines Entwurfs der Ampel-Regierung, der ab dem 20. März generell nur noch weniger allgemeine Schutzregeln vorsieht.
- Die Geschäftsstimmung der Industrieunternehmen im US-Bundesstaat New York hat sich im März massiv verdüstert. Dies signalisiert der Empire State Manufacturing Index, der zum Vormonat um 14,9 Punkte auf minus 11,8 Punkte einbricht, wie die regionale Notenbank von New York am Dienstag mitteilte. Es ist der niedrigste Stand seit Mai 2020. Analysten hatten mit einem Anstieg des Indikators auf 6,4 Punkte gerechnet. Belastet wurde die Stimmung vor allem durch den Ukraine-Krieg.
- Die US-Erzeugerpreise sind im Februar gegenüber dem Vorjahresmonat um 10,0 Prozent gestiegen, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Das ist der stärkste Preisanstieg seit Erhebungsbeginn im Jahr 2010. Im Monatsvergleich stiegen die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, um 0,8 Prozent, nach einem Plus von 1,2 Prozent im Vormonat. Ohne Energie und andere im Preis schwankungsanfällige Waren stiegen die Erzeugerpreise um 8,4 Prozent zum Vorjahresmonat und um 0,2 Prozent zum Vormonat.
- Elon Musk hat Russlands Präsidenten zum Zweikampf um die Ukraine herausgefordert. „Ich fordere hiermit Wladimir Putin zu einem Kampf von Mann zu Mann heraus. Der Einsatz ist die Ukraine“, twitterte Musk. Nun mischte sich der Machthaber in Tschetschenien, Ramsan Kadyrow ein: Auf Telegram schrieb er an Musk: „Ich würde dir nicht raten, deine Kräfte mit Putin zu messen.“ Denn: „Eure Gewichtsklassen sind zu unterschiedlich.“
- US-Präsident Joe Biden stößt mit einer Personalie für die Notenbank Fed auf Widerstand in den eigenen Reihen. Der demokratische Senator Joe Manchin kündigte an, er könne die von Biden vorgeschlagene Kandidatin für die oberste Bankenaufsicht, Sarah Bloom Raskin, nicht unterstützen. Hintergrund seien auch ihre bisherigen öffentlichen Stellungnahmen zur Energiepolitik.
- Der britische Premier Boris Johnson will statt auf russisches stärker auf heimisches Öl und Gas setzen. „Es ist verrückt, dass wir Öl und Gas aus Putins Russland importieren, obwohl wir unsere eigenen Ressourcen in der Nordsee haben", schrieb Johnson in einem Gastbeitrag im "Telegraph". „Es ist Zeit, Investoren mehr Vertrauen in britische fossile Brennstoffe zu geben."
- Der Kreml hat die Kritik einer Mitarbeiterin des russischen Staatsfernsehens am Krieg von Präsident Putin gegen die Ukraine als „Rowdytum“ abgetan. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte der Agentur Interfax zufolge, der Sender müsse die Angelegenheit regeln, es sei nicht Aufgabe des Kreml. Die Redakteurin Marina Owsjannikowa hatte in den Hauptnachrichten am Montag ein Protestplakat gegen Putins Krieg in die Kamera gehalten.
- Das estnische Parlament hat am Montag als erster NATO-Mitgliedstaat die Einrichtung einer Flugverbotszone in der Ukraine gefordert. „Das Riigikogu (Parlament) fordert die UN-Mitgliedsstaaten auf, sofortige Schritte zu unternehmen, um eine Flugverbotszone einzurichten, um massive zivile Opfer in der Ukraine zu verhindern", lautete das Votum des Parlaments.
- Der chinesische Nickel-Tycoon Xiang Guangda, dessen große Short-Position für Chaos am Metallmarkt und zu einem Handelsstillstand in London sorgte, hat eine Einigung mit seinen Banken unter der Leitung von JPMorgan über eine Kreditfazilität zur Absicherung seiner Short-Position erzielt. Damit können nun weitere Nachschussforderungen vermieden werden.
- Russlands Außenminister Sergej Lawrow ist am Dienstag mit seinem iranischen Kollegen Hussein Amirabdollahian zusammengekommen. Lawrow lobte laut der Agentur Tass dabei, was er die „objektive Einstellung“ Teherans zu den Ereignissen in der Ukraine nannte. Als die UN-Generalversammlung Anfang März den Angriff Russlands auf die Ukraine mit überwältigender Mehrheit verurteilte, enthielt sich Iran.
- Die Europäische Union will den führenden Ratingagenturen das Russland-Geschäft untersagen: „Diese Sanktionen werden dazu beitragen, den wirtschaftlichen Druck auf den Kreml weiter zu erhöhen", begründete die EU-Kommission den Entscheid. Zugleich werde damit die Fähigkeit der russischen Regierung eingeschränkt, die Invasion in der Ukraine zu finanzieren.
- Finnlands Präsident Sauli Niinistö geht davon aus, dass es Wladimir Putin bei dem Angriffskrieg auf die Ukraine nicht um einen Austausch der Kiewer Regierung geht. Putin habe deutlich zu ihm gesagt, er habe niemals einen Regierungswechsel in der Ukraine gefordert, sagte Niinistö im Gespräch mit CNN. Putin wolle vielmehr, dass die Schwarzmeer-Halbinsel Krim als Teil Russlands anerkannt werde, eine Ausweitung der von prorussischen Separatisten kontrollierten ostukrainischen Donbass-Region und die Neutralität der Ukraine.
- Die Ukraine erwartet infolge des russischen Angriffskrieges gewaltige Schäden für die eigene Wirtschaft. „Das Wirtschaftsministerium rechnet mit Verlusten von einem Drittel bis zur Hälfte des Bruttoinlandsprodukts“, zitierte die Regierung in Kiew aus einem Interview von Finanzminister Serhij Martschenko mit dem Magazin „Forbes“.
- Der Krieg in der Ukraine könnte nach Einschätzung des Direktors des Welternährungsprogramms, David Beasley, eine massive Flucht aus Afrika nach Europa auslösen. „Die paar Millionen, die aus der Ukraine kommen, können verblassen gegenüber dem, was aus dem Süden nach Europa zu kommen droht“, sagte Beasley der FAZ. Die Ukraine und Russland liefern rund 30 Prozent des Weizens und 20 Prozent des Mais weltweit.
- Das Robert Koch-Institut (RKI) hat bei der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz erneut einen Höchstwert gemeldet. Das RKI gab den Wert am Dienstagmorgen mit 1585,4 an. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 198.888 Corona-Neuinfektionen. Am Vortag hatte der Wert bei 1543,0 gelegen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die Länder angesichts der hochschnellenden Corona-Neuinfektionszahlen aufgefordert, die Schutzmaßnahmen nicht schon zum 20. März auslaufen zu lassen, sondern die Übergangsfrist bis 2. April auszunutzen. Anschließend könnten sie die geplanten Regelungen für Regionen mit hoher Inzidenz einsetzen.
- Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko hat eine lange Ausgangssperre angekündigt. Von Dienstagabend, 19.00 Uhr (MEZ), bis Donnerstagfrüh, 6.00 Uhr (MEZ), dürften die Einwohner ihre Häuser nur verlassen, um sich in Schutzräumen und Bunkern in Sicherheit zu bringen, schrieb Klitschko auf Telegram. Ausnahmen gelten demnach nur für Personen mit Sonderausweisen.
- Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden sanken die preisbereinigten Konsumausgaben der privaten Haushalte in Deutschland im vergangenen Jahr gegenüber 2020 um 0,2 Prozent. Sie lagen damit zugleich um 5 Prozent unter dem Vorkrisenniveau 2019.
- Pakistans Botschafter in Deutschland, Mohammad Faisal, hat nach dem Einschlag einer indischen Rakete in Pakistan vor militärischer Eskalation gewarnt. Der Vorfall hätte eine Reaktion auslösen und somit zu einem „verheerenden militärischen Zwischenfall" führen können. Am Donnerstag hatte Indien offenbar versehentlich eine Rakete ins Nachbarland Pakistan gefeuert.
- John B. Emerson, ehemaliger US-Botschafter in Berlin und nun Präsident des American Council on Germany, kritisiert seinen ehemaligen Chef US-Präsident Barack Obama. „Ich denke, dass Obamas Kommentar, dass Russland nur eine regionale Macht ist, wahrscheinlich unnötig und auf lange Sicht nicht hilfreich war“, sagte Emerson zu The Pioneer. Obamas Kommentar sei aber sicher nicht der Grund für den Krieg. Es sei wichtig zu sagen, dass wir über Putins Krieg sprechen. Hier gehe es nicht um das russische Volk, so Emerson.
- Spitzenvertreter der USA und Chinas haben nach US-Angaben am Montag „intensive" siebenstündige Beratungen geführt. Der Nationale Sicherheitsberater des US-Präsidenten, Jake Sullivan, habe bei dem Treffen in Rom mit dem chinesischen Außenpolitiker Yang Jiechi die "schwerwiegende Besorgnis" Washingtons über Chinas Annäherung an Moskau zum Ausdruck gebracht.
- Die russische Wirtschaft bricht dieses Jahr nach Prognose der Ratingagentur Scope um mehr als 10 Prozent ein. „Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine werden zu einer viel tieferen Rezession führen als während der Covid-19-Pandemie", heißt es laut Reuters in einer Studie. Noch im Dezember hatte Score mit einem Wachstum des russischen BIPs von 2,7 Prozent gerechnet.
- Die ZEW-Konjunkturerwartungen sind im März so stark eingebrochen wie noch nie zuvor. Das Barometer fiel gegenüber dem Vormonat um 93,6 Punkte auf minus 39,3 Zähler förmlich in sich zusammen, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag mitteilte. Der Rückgang war auch deutlich stärker als erwartet. Zum Vergleich: Zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 fiel der Indikator um 58,2 Punkte. Der Indikator für die Konjunkturlage fiel um 13,3 auf minus 21,4 Zähler. Hier waren minus 22,5 Punkte erwartet worden. „Eine Rezession wird immer wahrscheinlicher", kommentiert ZEW-Präsident Achim Wambach. „Der Ukrainekrieg und die Sanktionen gegen Russland verschlechtern den wirtschaftlichen Ausblick für Deutschland ganz erheblich." Dies gehe einher mit extrem steigenden Inflationserwartungen. Der historisch stärkste Einbruch des ZEW-Index besorgt auch die Ökonomen der Helaba. „Die Stimmung unter den Finanzmarktteilnehmern ist unter dem Eindruck des Ukraine-Krieges, der beschlossenen Sanktionen gegen Russland und der Entwicklungen an den internationalen Finanzmärkten massiv eingebrochen“, kommentierte Analyst Ulrich Wortberg. „Auch die Hoffnungen darauf, dass die Corona-Einschränkungen weiter gelockert werden, verringern sich angesichts der neuen Infektionszahlen“.
- Die im Beratungsgremium EEAG zusammengeschlossenen Wirtschaftsforscher warnen vor dauerhafter Inflation: Die Pandemie und der Krieg in der Ukraine hätten Energie und viele Güter verknappt. „Es droht ein Szenario der Stagflation", sagte der Konjunkturforscher Jan-Egbert Sturm von der ETH Zürich. Deshalb müsse sich die Politik stärker darauf konzentrieren, Staatsverschuldung zu begrenzen und Inflation zu bekämpfen. Ifo-Präsident Clemens Fuest ergänzte: „Politik und Öffentlichkeit haben sich daran gewöhnt, ökonomische Probleme mit expansiver Geldpolitik und immer höheren Staatsschulden anzugehen." Harold James von der Princeton University warnte: „Es ist riskant, darauf zu setzen, dass es sich nur um einen einmaligen und vorübergehenden Preisanstieg handelt." Denn steigende Inflation verfestige sich, wenn sich Preiserwartungen anpassten und Tarifparteien die höhere Geldentwertung einpreisten.
- Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich in einer Videobotschaft direkt an russische Soldaten gewandt: „Warum solltet Ihr sterben? Ich weiß, dass Ihr überleben wollt“. Aus abgehörten Telefonaten russischer Soldaten mit ihren Familien zuhause wisse man, was viele „wirklich über diesen Krieg" denken. „Im Namen des ukrainischen Volkes gebe ich Euch eine Chance, die Chance zu überleben. Wenn Ihr Euch unseren Streitkräften ergebt, werden wir Euch so behandeln, wie Menschen behandelt werden sollten. Als Menschen, anständig", so Selenskyj. Russland beginne zu erkennen, dass es mit dem Krieg nichts erreichen werde. „Einen solchen Widerstand hatten sie nicht erwartet. Sie glaubten ihrer Propaganda, die seit Jahrzehnten über uns lügt." Die russische Armee habe binnen 19 Kriegstagen in der Ukraine höhere Verluste erlitten als während der beiden Tschetschenien-Kriege, sagte Selenskyj. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen.
- Nach Einschätzung des ukrainischen Präsidentenberaters Olexii Arestowitsch könnte sich der Krieg noch bis in den Mai hinein ziehen. „Ich denke, wir sollten bis Mai ein Friedensabkommen haben, vielleicht viel früher, wir werden sehen", sagte der Berater des Chefs des ukrainischen Präsidentenstabes in einem Video.
- Die USA haben China mit Konsequenzen gedroht, sollte Peking dem Aggressor Russland dabei unterstützen die Sanktionen zu umgehen. Regierungssprecherin Jen Psaki sagte, die Folgen wären schmerzlich. Die USA könnten bei Bedarf gegen China zahlreiche Instrumente anwenden. Darüber hinaus sähen die USA bislang keine Signale dafür, dass sich Russland in irgendeinem Punkt entgegenkommend zeige.
- Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) hat die Bürger ermahnt, trotz Meldungen über Engpässe bei einigen Lebensmitteln wie Sonnenblumenöl oder Mehl keine Hamsterkäufe zu tätigen. Wie in der Corona-Krise sollten sich die Kunden „untereinander solidarisch verhalten und Produkte nur in haushaltsüblichen Mengen einkaufen", sagte Verbandssprecher Christian Böttcher den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Noch lägen dem Handelsverband keine Informationen über eine flächendeckende Unterversorgung mit Sonnenblumenöl vor, so Böttcher. Allerdings sei die Ukraine ein wichtiger Rohstofflieferant für Sonnenblumenöl: „Das Land steht für 51 Prozent der auf dem Weltmarkt zur Verfügung stehenden Menge und gehört für Deutschland zu den wichtigsten Importländern." Daher könne es zu Preissteigerungen kommen.
- Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben einen russischen Versuch abgewehrt, die Kontrolle über die umkämpfte ukrainische Hafenstadt Mariupol zu übernehmen. Der Generalstab erklärte demnach, russische Streitkräfte hätten sich nach Verlusten zurückgezogen. Die russischen Vorstöße in ukrainisches Gebiet kommen seit Tagen nicht über eine bestimmte Linie hinaus. Immer wieder scheitern sie am erbitterten Widerstand der Ukrainer.
- Die USA erwägen weitere Druckmittel gegen das Krieg führende Russland. Die US-Regierung könnte Russland mit einem vollständigen Handelsembargo belegen, sagt der stellvertretende US-Finanzminister Wally Adeyemo dem Sender CNBC. Außerdem könnten die USA Russlands Zugang zu internationalen Gewässern blockieren. Die USA könnten darüber hinaus Nickel, Uran und Titan sowie die Krypto-Vermögen von russischen Unternehmen sperren, schreibt die CNBC-Reporterin Kayla Tausche auf Twitter unter Berufung auf ein Interview mit Adeyemo.
- In China breitet sich der schwerste Corona-Ausbruch seit zwei Jahren weiter aus. Nach Behördenangaben wurden landesweit gestern 5154 neue Infektionen registriert und damit ein neuer Höchstwert in der derzeitigen Welle erreicht. Aus 20 Regionen des Landes wurden neue Infektionen gemeldet, die Regierung in Peking hat mit Lockdowns reagiert.
- China stemmt sich gegen den Abschwung: Die Industrieproduktion lag im Februar um 7,5 Prozent über dem Vorjahreswert (Konsens: 4,0 %). Auch die Entwicklung im Einzelhandel verlief besser als erwartet. Die Umsätze lagen 6,7 Prozent über Vorjahr (Konsens: 3,0 %).
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