Analyse
10:16 Uhr, 22.05.2015

Run auf das Gold: Hier kommt die zweite Attacke

Vor zwei Tagen vermutete ich, dass es zu keiner Trendwende im Gold kommen wird, nur weil die EZB ihr Programm zum Kauf von Staatsanleihen zeitlich vorzieht. Nun startet der zweite Versuch, die 1225 USD/Unze zu brechen.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.212,50 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 1.212,50 $/Unze (Deutsche Bank Indikation)

Gold startet einen zweiten Versuch, den Widerstand zu brechen, an dem es zu Wochenbeginn scheiterte.

Gold: Zweiter Sturm auf 1225 USD/Unze
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    JFD Brokers

Ein Bruch des Widerstands bei Gold würde eine höhere Handelsspanne etablieren, dann wahrscheinlich mit Untergrenze 1225 USD/Unze und Obergrenze im Bereich von 1300 USD/Unze.

Lawrence Lindsey sollte man zuhören. Warum? Nun: Er war Berater von George W. Bush. Und er hat ihn richtig beraten. Er sagte Bush: Der Irakkrieg wird uns 200 Milliarden USD kosten. Das war ein Skandal, dass er das sagte, Bush hat ihn daraufhin rausgeworfen. Bush hörte lieber auf Paul Wolfowitz, der Bush sagte, dass sich die Kriegskosten locker durch das Öl refinanzieren würden, das im Irak gefunden werden können. Heute wissen wir, dass der Irakkrieg insgesamt 2000 (sic!) Milliarden USD gekostet hat, also das zehnfache der Schätzung Lindseys.

Nun hat Lindsey eine neue Prognose: Er meint, es könne jederzeit "Bang" machen an den Märkten, und dann wird jeder die Welt nicht mehr verstehen. "Jeder wird Oh mein Gott!" rufen, warnt er. Er mahnt die US-Notenbank an, jetzt die Zinsen zu erhöhen, wenn man zu lange warte, könnten plötzlich höhere Inflationsdaten eine Zwangssituation und damit Fakten schaffen, die Fed müsste dann die Zinsen schlagartig und in kurzer Zeit zu erhöhen, und das wäre auf einer Magnitudenskala von 0 bis 10 für Marktschwankungen eine „sieben oder acht“. Dieses Risiko könne vermieden werden, wenn die Fed jetzt und noch im Juni damit beginne, die Zinsen anzuheben. Selbst wenn sie ab Juni in jeder Sitzung die Zinsen um einen vierten Prozentpunkt anheben würde, wäre die Fed laut Lindsey erst Ende 2016 geldpolitisch restriktiv. Der frühere Notenbankchef von Dallas, Richard Fisher, stimmt zu, er verglich die US-Notenbank mit einem Supertanker, der explosive Ladung an Bord habe. Wie jeder Tanker muss auch die Fed Kilometer vor dem eigentlichen Ziel damit beginnen, zu bremsen.

Am Mittwoch schrieb ich:

"Die Weggabelung, an der es sich entscheidet, wie es in den nächsten Wochen weiter gehen wird mit dem Gold, liegt bei rund 1225 Dollar. Da haben wir versucht in dieser Woche drüber zu gehen. Jetzt hat ja die EZB ihre Anleihekäufe vorgezogen und die Diskontierung dieser neuen Strategie hat den Euro gestern gedrückt, und damit das Gold. Ich glaube nicht, dass das ein neuer Trend ist, denn hier wurde lediglich ein Stellhebel eines bestehenden Kaufprogramms verändert, um aus technischen Gründen die illiquide Sommerzeit zu überbrücken. Insofern müsste unter sonst gleichen Einflüssen der Goldpreis zumindest noch einen weiteren Angriff auf den Widerstand bei 1225 Dollar starten, bei wieder schwächer werdenden Aktienmärkten."

Ich halte an dieser These fest.

30 Kommentare

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  • Chrismaster_stg
    Chrismaster_stg

    Inzwischen sind wir wieder über 25 $ gefallen.

    Zudem unter die 1200 $

    Frage mich ob das jetzt reicht um die 150 $ Stanzl up als Illusion zu erklären.

    Ebenso sehe ich keine schwäche am Aktienmarkt, der sollte doch einbrechen.

    so und nun ? wie ich die meisten hier kenne vermutlich weiter long, nur nicht aufgeben haha

    08:49 Uhr, 26.05.2015
  • 1 Antwort anzeigen
  • Super-Hobel
    Super-Hobel

    Kann mal jemand dem Euro erste Hilfe leisten? Der hatte grad nen Schwächeanfall und riss das Gold gleich mit :-(

    16:06 Uhr, 22.05.2015
    2 Antworten anzeigen
  • Chrismaster_stg
    Chrismaster_stg

    Frage mich gerade wie weit Gold noch fallen muss bis dsa Einsehen kommt

    16:01 Uhr, 22.05.2015
    1 Antwort anzeigen
  • Super-Hobel
    Super-Hobel

    Ähm.... Herr Stanzel.... ich glaube Ihre Bullenträume sind grad zerbröselt...... *hüstl*

    15:01 Uhr, 22.05.2015
  • 1 Antwort anzeigen
  • Super-Hobel
    Super-Hobel

    PS. Sie haben vor langer Zeit (als ich Sie mal 2009 in Düsseldorf an der Börse traf und sie noch etwas jünger waren und HW noch schwarze Haare hatte :-) gesagt, dass wenn sie 70 sind immer noch jeden Tag die Kurse anschauen würden. Ich gebe zu, ich schaue inzwischen nur noch alle 3 Tage danach, es steigt ja eh immer weiter und schaukelt so vor sich hin.

    Ich hoffe dass dieser Lindsay recht hat und es macht endlich mal wieder "BANG!", so wie 2011 als ich gebannt auf den Monitor starrte (statt zu arbeiten), ob der Dax die 4975 hält und der S&P die 1000. Als bei Dow = 10.600 abends die Geldkanone des Plunge protection Teams losfeuerte und 1000 Punkte machte. Ben Bernanke mit einem tiefen Atemzug den Dow 1000 Punkte in den Keller befördern konnte. Oder auch mal zwischen Morgen und Abend so ca 500 Punkte lagen, weil einige Sell Offs und Blow Offs den Drehzahlmesser VDAX ordentlich auf Trab brachten.

    Das waren noch Zeiten ...... aber dieses Rumgeeier seit Wochen geht einem dermassen auf die Nü.... dass ich Börse nur noch abschalten möchte.

    13:03 Uhr, 22.05.2015
    1 Antwort anzeigen
  • Super-Hobel
    Super-Hobel

    Sie geben aber auch nicht auf, ..... lauf Forrest, lauf ! :-)

    12:48 Uhr, 22.05.2015

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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