Ruhige Handelswoche mit dünnen Umsätzen
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USA: Das Börsengeschehen in den USA war wie schon in der vergangenen Woche von sehr dünnen Handelsvolumina geprägt. Händler verwiesen auf den am Montag begonnenen Parteikonvent der Republikaner, der massive Sicherheitsvorkehrungen aus Angst vor Anschlägen mit sich brachte und somit für Zurückhaltung bei den Investoren sorgte. Die politischen Geschehnisse in New York stellten die ökonomischen Ereignisse zu Wochenbeginn in den Schatten. Die Veröffentlichung des vielbeachteten Chicago-Einkaufsmanagerindex, des ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe und das US-Verbrauchervertrauen zeigten weiterhin ein gemischtes Bild der US-Konjunktur. Ob der Rückgang des Konjunkturtempos vorübergehend - laut Meinung der FED - ist oder eine längere Abkühlungsphase bevorsteht, kann nur mittels weitere Konjunkturdaten, wie die mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarkt-Daten für August, geklärt werden.Trotz gemischter Daten konnten die US-Börsen geschlossen die Gewinne der vergangenen Woche halten, ausbauen und auch in der kommenden Woche eine positive Tendenz aufweisen.
Europa: Die europäischen Börsen bewegten sich in einer sehr ruhigen Handelswoche - die mit einem Bankenfeiertag in Großbritannien begann - bei spärlicher Nachrichtenlage in einer engen Bandbreite. Sie schlossen im Wochenvergleich mit Ausnahme des FTSE100 praktisch unverändert: DAX +0.03%, CAC40 +0.10%, FTSE100 +1.45%. Vom politischen Wahlkampf in den USA und der weiteren Unsicherheit am Ölmarkt wurde die Investitionsfreude der Börsianer zu Wochenbeginn gelähmt. Erst gegen Wochenmitte zeigte sich mit der Veröffentlichung von US-Konjunkturdaten wieder eine Belebung der Märkte. Die schwächer als erwartet ausgefallenen Daten lassen bei einigen Analysten Zweifel über die Nachhaltigkeit des US-Wirtschaftswachstums aufkommen, die jedoch noch durch weitere Konjunkturdaten in den nächsten Wochen belegt werden müssen. Die Zinsentscheidung der EZB - wie erwartet blieben die Zinsen unverändert bei 2% - hatten laut Analysten wie zuletzt keinen Einfluss auf das Börsengeschehen.In Übereinstimmung mit den US-Börsen steht für die kommende Woche eine gemäßigt positive Tendenz "auf dem Programm".
Asien: Wie zuletzt angekündigt blieb der erwartete Kursrückschlag im Nikkei nicht aus und fiel sogar deutlicher als in USA und Europa aus. Insbesondere nach der Veröffentlichungen der Aussichten des US-Chip-Herstellers Intel - Intel kürzte die Aussichten für Umsatz und Gewinn im 3. Quartal - am Donnerstag nach US-Börsenschluss nützten viele Marktteilnehmer den Vorteil der japanischen Zeitzone um sich vor US-Eröffnung am Freitag gegen Kursabschläge im PC-Segment abzusichern. Nach drei Wochen stetigem Kursanstieg sollte man diesen Rückschlag im Index jedoch nicht überbewerten. Wie schon letzte Woche angesprochen hat sich auch kurzfristig die Einstellung der Händler zu japanischen Anlagen wieder verbessert, sodass dieser Rückschlag eine Kaufgelegenheit bietet. Für nächste Woche sehen wir - ohne Störfeuer aus den USA - gehaltene bis freundliche Kurse.
Anleihemärkte & Währungen
Erst zum Ende der Woche stellte sich die von uns erwartete dynamischere Kursbewegung am Zinsmarkt ein. Diese ging zudem von ermäßigtem Niveau im Vergleich zu unserer letztwöchigen Einschätzung aus, sodass sich im Saldo keine Kursveränderung zur Vorwoche ergibt. Aus den an dieser Stelle schon mehrmals genannten fundamentalen Gründen behalten wir unsere Einschätzung steigender Zinsen weiterhin bei. Die nunmehr deutlich abgeflachte Zinsstrukturkurve drückt den Zwiespalt der Marktteilnehmer zwischen nachhaltigem Wachstum der US-Wirtschaft und der Gefahr einer Rezession in 2005 aus. Sollten sich die rezessiven Einschätzungen durchsetzten, ist mit einer Invertierung der Zinsstrukturkurve zu rechnen (höhere kurzfristige vs. langfristige Zinsen). Derzeit wollen wir dies nicht ausschließen, sehen aber dennoch das Zinsniveau am "langen Ende" (10jahre+) bei 4.4%
Der Kursanstieg zu Beginn der Handelswoche ermöglichte einen idealen - von uns letzthin angesprochenen - Ausstieg aus der zuvor eingegangenen EURO Long-Position. Der weitere Verlauf des EUR ist - wie schon häufig dieses Jahr - geprägt durch das Handelsband zwischen 1,20 - 1,24 USD/EUR. Erst ein Verlassen dieser Handelsspanne wird die nächste dauerhafte Richtung vorgeben und sollte mit einer Entscheidung am US-Zinsmarkt (Inversion/Anstieg der Steilheit der Strukturkurve) zusammenfallen. Aus kurzer Sicht scheint der USD nach wie vor leicht zur Stärke zu neigen, Handelspositionen würden wir hier jedoch nur mit geringen Beträgen eingehen. Für die kommende Woche erwarten wir weiterhin eine Pendel-Bewegung in den genannten Kursmarken.
Quelle: AMIS Asset Management
Die AMIS Asset Management Investment Services AG wurde 1991 gegründet und gehört heute zu den größten privaten und konzernunabhängigen Produktgebern Österreichs. Das verwaltete Vermögen beträgt rund 274 Mio. Euro. Die Anlageprodukte der AMIS AG, aktiv gemanagte Fonds, werden über ein speziell entwickeltes Franchisesystem vertrieben.
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