Rüstungsaktie nach Rücklauf ein sicherer Kauf?
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Die deutschen Rüstungsaktien haben in der jüngeren Vergangenheit eine starke Performance gezeigt, da gefühlt täglich ein neuer Krisenherd irgendwo auf der Welt hinzukommt. Dies führt zu gut gefüllten Auftragsbüchern und viel Fantasie für die Aktien der Rüstungskonzerne.
Einen Branchenvergleich der deutschen Player findet ihr in diesem Artikel.
Zuletzt sind die Aktien jedoch ein gutes Stück zurückgelaufen und insbesondere Hensoldt befindet sich an einer sehr interessanten charttechnischen Unterstützung. Warum es trotzdem ratsam ist, etwaige Positionen in der Aktie vor den anstehenden Quartalszahlen zu überdenken, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Charttechnisch alles auf Angriff!
Zwischen 35,1 und 36,1 EUR hat die Aktie mustergültig auf eine starke Unterstützung reagiert. Bis zum letzten Hoch wären das aktuell etwa 18 % Rendite. Das Risiko nach unten ist mit etwa 7 % begrenzt – ein No-Brainer also?
Könnten man meinen, allerdings meldet Hensoldt am Dienstag, dem 7. Mai seine Quartalszahlen. Im Vergleich zu den beiden Konkurrenten Renk und Rheinmetall konnte Hensoldt zuletzt nicht immer bei den Zahlen überzeugen. Dies zeigen auch die Kursreaktionen nach den letzten Zahlen.
Wie man am Chart weiter oben sehen kann, haben sowohl die Earnings am 25. Juli, am 9. November und insbesondere am 23. Februar zuletzt zu Kursverlusten am Tag der Veröffentlichung oder einige Tage später geführt. Aufgrund der allgemeinen Sektorstärke hat sich der Titel anschließend wieder erholt. Aber fundamental scheint hier einiges doch schlechter zu laufen, als bei der Konkurrenz.
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Die letzten Zahlen
Allgemein kann gesagt werden, dass es der Hensoldt AG im Jahr 2023 schon gelungen ist, die operativen Ergebnisse zu steigern. Betrachtet man hierzu allerdings auch die Bewertungsausweitung der Aktie im Verhältnis zu den Ergebnissen, so muss man klar festhalten, dass die Aktie die massiven Vorschusslorbeeren nicht unbedingt mit massivem Wachstum zurückzahlte.
Dass sich die Bewertung der Hensoldt-Aktie bereits deutlich von der operativen Performance losgelöst hat, sieht man an der Entwicklung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses innerhalb der letzten Jahre.
So lag das KGV im November 2021 noch bei unter 22. Vergleicht man nun jeweils das 4. Quartal der beiden vorherigen Jahre mit dem des Jahres 2023 fällt auf, dass die Hensoldt AG die fundamentalen Ergebnisse in dieser Zeit kaum verbessern konnte, während sich die Aktie jedoch aufgrund zahlreicher Kriege und Krisenherde mit der damit verbundenen Wachstumsfantasie massiv verteuerte.
Fazit & Trading-Szenario
Die Hensoldt AG profitiert genau wie die weiteren Rüstungskonzerne der Welt von den steigenden Verteidigungsausgaben. Mit dem Fokus auf die Verteidigung des eigenen Landes konnte auch Hensoldt das Auftragsvolumen steigern und in die Aktie wurde einiges an Wachstumsfantasie eingepreist.
Wie wir feststellen konnten, überzeugten die letzten Zahlen von Hensoldt jedoch nur eingeschränkt und es scheint unwahrscheinlich, dass die Aktie in die erheblich angestiegenen Bewertungskennzahlen schnell hereinwachsen wird.
Trotzdem ist die charttechnische Ausgangslage vor den Zahlen sehr spannend. Die aktuelle Unterstützung hat gehalten und es kam wieder Kaufdruck in die Aktie.
Sollte das Unternehmen am Dienstag kommender Woche überzeugende Zahlen melden, könnte die Aktie auch wieder zurück zum Allzeithoch über 44 EUR laufen. Wer darauf spekulieren möchte, könnte dies auch mit einem K.o.-Zertifikat der HSBC, WKN: HS4GX0 (3,27-facher Hebel) tun.
Die Veröffentlichung der Quartalszahlen und die entsprechende Kursreaktion in den Tagen danach sollte jedoch zunächst abgewartet werden. Auf dem aktuellen Bewertungsniveau muss das Unternehmen definitiv abliefern, um nicht vom Markt abgestraft zu werden.
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist im besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert. Transparenzhinweis: Die im Artikel vorgestellten Derivate werden durch die Redaktion ausgesucht. Wir arbeiten aber mit ausgewählten Emittenten zusammen, die mit der Goldesel Trading & Investing GmbH in einer Geschäftsbeziehung stehen. Bitte beachten Sie: Der Handel mit Derivaten ist mit einem erheblichen Risiko verbunden und kann unter Umständen zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen.