Nachricht
18:17 Uhr, 02.06.2001

Rückblick - Fundamentalanalyse

Bei allen Fundamental-Prognosen sowie Unternehmensbewertungen (sollte im Idealfall das gleiche sein) kommt es auf die Wachstumsprognose an, wie sich aslo die zukünftigen Cash-Flows/Erträge entwickeln.

Bei Wachstumsunternehmen, d.h. NASDAQ/NEMAX gestaltet sich dies schwierig. Man weiß de facto nicht wie lange gutes Wachstum weiter anhält.

Unsere Erfahrung, die sehr sehr teuer war, hat gezeigt, daß "lineare Prognose mit ein paar Sicherheitsabschläge" nicht realistisch ist. Meist flacht das Wachstum deutlich schneller ab als von Analysten vermutet, mit bittersten Konsequenzen.

Insbesondere hohe KGV sind bei Wachstum in OLD-Economy Höhe nicht begründbar da gerade das hohe Wachstum mit entsprechend hohen Gewinnsteigerungschancen der "Kick" an der High-Tech aus Fundi Sicht ist.

Diese Erfahrungen haben u.a. Copper Mountain, Razorfish, March First, Netperceptions, Ariba, Commerce one..... belegt ohne Chance es direkt bilanziell zu sehen. Fundamental bedeutet dies, daß die Wachstumsprognosen mit äußerster Vorsicht durchzuführen sind sowie entsprechende Kostensteigerungen progressiver zu schätzen.

Rückstufung auf Old-economy KGV heißt 90% Kursverlust.

Daher liegen nicht alle Fehleinschätzungen der Analysen am "bösen Willen" (wenn es auch unendlich Mißbrauch gibt - ein Teil ist Unerfahrenheit und ein anderer Teil leider die -soweit überhaupt vorhanden - katastrophale Ausbildung von US- aber auch UK Analysten. Dazu kommen "politische" Gründe ein Unternehmen niemals auf SEll zu setzen.

Fazit I:
- Ist-Daten werden bei Analysen höher gewichtet da Zukunftsdaten Gott bzw. Wahrsagern vorbehalten bleiben
- Wachstumsprognosen werden vorsichtiger durchgeführt
-Insider oder andere Warnzeichen sind höher zu gewichten
-Bankentransaktionen würde ich hingegen etwas schwächer beachten da Banker oftmals ohne größere Erfahrung bzw. nur dem Herdentrieb folgend

Insgesamt wird von meiner Seite aus fundamental die Börse längerfristig klar positiv wegen Zinssenkungen eingeschätzt.

Kurzfristig/Mittelfristig sind (leider!) heftigste Rückschläge (minus 50% oder mehr) allerdings bei einigen Unternehmen eher wahrscheinlich. Hierzu zählen z.B. C1 und Ariba und viele andere NASDAQ-Werte.

Seth77

[Link "Klicken Sie hier, um zu dem im Aktienboard eröffneten Diskussionsbeitrag zu gelangen" auf www.boerse-go.de/... nicht mehr verfügbar]

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen