Analyse
13:00 Uhr, 14.03.2024

RTL - Schwache Werbeeinnahmen schicken die Aktie auf Talfahrt

Der Medienkonzern RTL Group hat mit sinkenden TV-Werbeerlösen zu kämpfen, das drückt auf Umsatz und Gewinn. Anleger trennen sich vom Papier, das auf den tiefsten Stand seit September 2020 zurückfällt.

Erwähnte Instrumente

  • RTL Group S.A.
    ISIN: LU0061462528Kopiert
    Kursstand: 31,260 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • RTL Group S.A. - WKN: 861149 - ISIN: LU0061462528 - Kurs: 31,260 € (XETRA)

RTL stellt sich vermutlich auf einen möglichen weiteren Ergebnisrückgang ein. Die Zahlen für 2023 im Einzelnen:

  • Umsatz von 6,2 Mrd. (Vorjahr: 6,6 Mrd. EUR)
  • Streamingumsatz 283 Mio. EUR (Vorjahr: 164 Mio. EUR)
  • Umsatz pro Forma von 6,9 Mrd. EUR (Vorjahr: 7,2 Mrd. EUR, Prognose: 6,9 Mrd. EUR)
  • TV-Werbeumsatz -8,2 %
  • EBITDA 782 Mio. EUR (Vorjahr: 922 Mio. EUR)
  • EBITA pro Forma 927 Mio. EUR (Vorjahr: 1,08 Mrd. EUR)
  • Bereinigte EBITA-Marge 12,5 % (Vorjahr: 14,0 %)
  • Nettogewinn 483 Mio. EUR (Vorjahr: 642 Mio. EUR)
  • Dividende 2,75 EUR je Aktie (Vorjahr: 4,00 EUR) für 2023 geplant

Im Ausblick auf 2026 plant RTL Programminvestitionen von rund 500 Mio. EUR (2023: 270 Mio. EUR) pro Jahr und sieht einen Streaming-Umsatz für 2026 von rund 750 Mio. EUR (2023: 283 Mio. EUR, Quelle: stock3.com/news).

Vorsicht bei Durchbruch nach unten

Die RTL-Aktie erholte sich zuletzt mühsam, knickt jetzt aber wieder komplett ein. Die 2023er Tiefs werden unterschritten, das 2022er Tief gerät intraday ebenfalls unter Druck. Die labilen Kursmuster der vergangenen Wochen werden nach unten hin aufgelöst - ein tendenziell sehr bärisches Signal.

Beendet das Papier den Tag und die Woche unterhalb des 2022er Tiefs bei 30,86 EUR, entstehen Verkaufssignale im Big Picture. Das Corona-Tief aus 2020 bei 26,86 EUR könnte dann getestet werden.

Kann die Aktie hingegen ein bullisches Reversal im Bereich der Tiefs aus 2022 und 2023 vollziehen und sich wieder oberhalb von 32 EUR etablieren, könnte eine Erholung eingeleitet werden. Kleine Kaufsignale würden auf der Oberseite erst oberhalb von 34,50 EUR entstehen.

Fazit: Die katastrophale Reaktion der Aktionäre ist ein Warnschuss. Sollte es sich dabei nicht um eine Übertreibung nach unten handeln und der Verkaufsdruck in den kommenden Tagen anhalten, könnte die Aktie direkt bis zum 2020er Tief durchgereicht werden.

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Über den Experten

André Rain
André Rain
Technischer Analyst und Trader

André Rain ist seit dem Jahr 2000 im Aktienhandel aktiv. Hier startete er bereits mit seiner autodidaktischen Ausbildung in Chartanalyse. Die Faszination für die Charttechnik führte ihn im Mai 2005 zu GodmodeTrader, dem Vorgänger-Portal von stock3.com, wo er als Technischer Analyst mit Schwerpunkten auf Aktien- und Indexanalysen tätig ist. Seit 2004 handelt er privat intensiv Aktien und Hebelzertifikate im kurzfristigen Zeitfenster von wenigen Minuten bis mehreren Stunden. Dabei hat er sich auf den Handelsstil des Ausbruchstradings spezialisiert, mit dem er an kurzen, dynamischen Marktbewegungen partizipiert. Seiner Meinung nach ist der Chart das beste Instrument zur Auswertung und Prognose von Bewegungen an den Finanzmärkten.

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