Analyse
16:00 Uhr, 03.07.2023

ROYAL UNIBREW – Gesunde Verstärkung

Die zweitgrößte dänische Brauereigruppe hat heute bekannt gegeben, dass vom niederländischen Getränkekonzern Heineken die Erfrischungsgetränke-Tochter Vrumona übernommen wird. Für Unibrew schließt sich damit ein Kreis.

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  • Royal Unibrew A/S
    ISIN: DK0060634707Kopiert
    Kursstand: 81,740 € (L&S) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Royal Unibrew A/S - WKN: A14R8E - ISIN: DK0060634707 - Kurs: 81,740 € (L&S)

Mit einem Jahresumsatz von 11,5 Mrd. DKK (ca. 1,5 Mrd. EUR) und einem Getränkeausstoß von 13,4 Mio. Hektolitern in 2022 rangiert Unibrew, deren Aktien im Stoxx 600 enthalten sind, deutlich hinter dem Biergiganten Carlsberg auf Platz zwei in Dänemark. Zum Vergleich: Carlsberg setzte im vergangenen Jahr rund 70,3 (ca. 9,4 Mrd. EUR) um bei einem Ausstoß von über 102 Mio. Hektolitern.

Neben Biermarken wie Royal Beer, Lapin oder Faxe gehören auch Erfrischungsgetränke wie beispielsweise Cido und Engelskilde oder die Mineralwassermarke Novelle zum Portfolio von Unibrew. Außerdem hat das Unternehmen auch Abfülllizenzen für Heineken-Bier in Dänemark und Finnland sowie für Pepsi.

300 Millionen Euro-Akquisition

Mit Heineken besteht also schon länger eine Geschäftsbeziehung, so dass der heute verkündete Deal mit den Niederländern entsprechend ins Bild passt. Für 300 Mio. EUR wird der Erfrischungsgetränkehersteller Vrumona zu 100 Prozent erworben. Derzeit produziert Vrumona einen jährlichen Getränkeausstoß von rund 3,1 Mio. Hektolitern.

Zum Produktportfolio von Vrumona gehören Marken wie Royal Club, Sisi und Sourcy. Der Fokus liegt auf kalorienarmen Getränken mit wenig bzw. ganz ohne Zucker. Darüber hinaus werden Abfülllizenzen für die Schweizer Limonade Rivella, 7 Up und Pepsi gehalten. Die Partnerschaft mit Pepsi besteht bereits seit 1949! Mit dem Engagement verstärkt Unibrew sowie seine Tätigkeit als Pepsi-Abfüller.

Vrumona generierte 2022 Umsatzerlöse in Höhe von 200 Mio. EUR bei einem bereinigten EBITDA von 25 Mio. EUR. Daraus errechnet sich ein Multiple von 12, was als fair einzustufen ist. Vorbehaltlich des üblichen Zustimmungsprozederes diverser Behörden soll die Übernahme bis Oktober dieses Jahres in trockenen Tüchern sein und ab dem kommenden Geschäftsjahr bereits einen positiven Ergebnisbeitrag zum Konzerngewinn von Unibrew leisten.

Der Start in das laufende Jahr war für das dänische Getränkeunternehmen durchwachsen. Der Ausstoß konnte auf 2,8 (VJ 2,7) Mio. Hektoliter leicht erhöht werden und der Konzernumsatz stieg um ca. 18 Prozent auf 2,55 (VJ 2,16) Mrd. DKK (ca. 0,34 Mrd. EUR). Aufgrund des allgemein gestiegenen Kostenniveaus und dem Abbau von Lagerbeständen im italienischen Markt ging das EBIT um 16,8 Prozent auf 174,0 (VJ 209,0) Mio. DKK (ca. 23,4 Mio. EUR) zurück.

Die Jahresprognose wurde vom Management bestätigt. Der Umsatz soll auf 13 bis 14 (VJ 11,5) Mrd. DKK (ca. 1,75 bis 1,88 Mrd. EUR) steigen. Das EBIT wird im Bereich von 1,55 bis 1,75 (VJ 1,52) Mrd. DKK (ca. 210 bis 230 Mio. EUR) erwartet.

Fazit: Unibrew folgt dem Trend hin zu zuckerreduzierten bzw. zuckerfreien Erfrischungsgetränken. Gelingt die Übernahme und vor allem die Integration von Vrumona einigermaßen reibungslos, sollte sich dies spätestens ab 2025 spürbar positiv auf den Gewinn je Unibrew-Aktie auswirken. Der Anteilsschein ist aktuell eine gute Halteposition.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. DKK 11,49 13,35 13,88
Ergebnis je Aktie in DKK 23,10 24,89 29,97
KGV 26 25 20
Dividende je Aktie in DKK 14,50 14,55 16,16
Dividendenrendite 2,38 % 2,39 % 2,65 %

*e = erwartet

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Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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