Kommentar
18:00 Uhr, 14.06.2022

DAX: Erholung vorerst gescheitert - US-Erzeugerpreise ziehen mit kaum verminderter Kraft weiter an - Gazprom drosselt Gas-Lieferung um fast die Hälfte

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  • ZEW: Konjunkturausblick verbessert sich
  • Inflation in Deutschland erreicht höchsten Stand seit 50 Jahren
  • ifo: Ölkonzerne geben Tankrabatt größtenteils weiter
  • Großbritannien: Arbeitslosigkeit steigt an
  • Inflation in Deutschland im Mai bei 7,9 %
  • Boomendes Cloud-Geschäft treibt Oracle an
  • Fedex erhöht Dividende um mehr als die Hälfte

Markt

  • Nach den deutlichen Kursverlusten zu Wochenbeginn ist ein erster Erholungsversuch am Dienstag gescheitert. Der DAX rutschte unter das gestrige Tagestief und beendete den Xetra-Handel mit einem Minus von 0,91 Prozent bei 13.304,39 Punkten. Die Marktteilnehmer blicken jetzt mit großer Spannung auf den morgigen Zinsentscheid der US-Notenbank Fed. Eine Zinserhöhung um 0,5 Prozentpunkte gilt als sicher, wegen des anhaltenden Preisdrucks halten manche Beobachter aber auch eine stärkere Zinserhöhung für möglich. Experten der Investmentbank Goldman Sachs erwarten mittlerweile einen Zinsschritt um 0,75 Prozentpunkte und einen weiteren in gleicher Höhe im Juli. In New York waren die Kurse am Montag abermals stark eingebrochen, wobei erneut Wachstums- und Technologieaktien besonders starke Kursverluste verzeichneten. Der Jahresverlust des Nasdaq Composite liegt inzwischen bei mehr als 30 Prozent.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Wie mehrere US-Medien, unter anderem Bloomberg, mit Verweis auf informierte Kreise melden, kann eine Nord Stream-Turbine nicht nicht von Kanada nach Deutschland geliefert werden, da es die Sanktionen gegen Russland nicht gestatten. Russland hatte zuvor mit Verweis auf die Problematik gemeldet seine Gas-Lieferung per Nord Stream um 40 Prozent zu reduzieren.
  • Wacker Neuson und Deere haben eine langfristige Kooperation im Segment Mini- und Kompaktbagger vereinbart um Bagger in den USA und Linz gemäß den Vorgaben von Deere zu produzieren und über das weltweite Händlernetz des US-Unternehmens zu vertreiben. Wacker Neuson geht davon aus, dass diese Kooperation den profitablen Wachstumskurs des Konzerns mittelfristig deutlich beschleunigen wird.
  • Der US-Flugzeugbauer Boeing hat im Mai 35 Verkehrsflugzeuge ausgeliefert und Bestellungen für 23 Maschinen erhalten.
  • Der US-Logistikkonzern Fedex erhöht die Quartalsdividende um 53 Prozent auf 1,15 US-Dollar je Aktie. Die Ausschüttung soll am 11. Juli erfolgen und allen Anteilseignern zugutekommen, die am Ende des 27. Juni Fedex-Aktien halten.
  • Die Handelsplattform für Kryptowährungen, Coinbase, kündigte an, „als Antwort auf die aktuelle Marktsituation und notwendige Geschäftspriorisierungen“ einen bereits geltenden Aufnahmestopp zu verlängern. Man stellt keine neuen Mitarbeiter mehr an und besetzt vorläufig auch keine frei werdenden Posten nach. Zudem werde man Stellenzusagen wieder zurückziehen.

  • Elon Musk will diese Woche erstmals seit Ankündigung der Übernahme vor die Twitter-Belegschaft treten. Am Donnerstag sei ein unternehmensweites Treffen geplant, Musk soll anwesend sein und Fragen von Twitter-Mitarbeitern beantworten. Zuletzt hatte er seine Bemühungen verstärkt, sich einen Rückzug aus dem Deal offenzuhalten. Streitpunkt ist die Anzahl von Spam- und Fake-Accounts von Twitter.
  • Der Hildesheimer Softwareanbieter Medifox Dan geht für rund eine Mrd. Dollar an die US-Firma ResMed. Verkäufer ist der britische Finanzinvestor Hg, der 2018 bei Medifox eingestiegen war.
  • Die US-Arzneimittelbehörde FDA erteilte dem Mittel Olumiant des Pharmakonzerns Eli Lilly gegen Kreisrunden Haarausfall (Alopecia areata) die Zulassung. Es ist die erste überhaupt in den USA für ein Medikament gegen Kreisrunden Haarausfall, das auf den ganzen Körper wirkt.
  • JP Morgan hat vor dem Londoner High Court einen Rechtsstreit in Höhe von 1,7 Mrd. Dollar gegen Nigeria wegen seiner Rolle bei einem umstrittenen Ölfeldgeschäft aus dem Jahr 2011 für sich entschieden. Nigeria warf dem Geldhaus vor, grob fahrlässig gehandelt zu haben, als es damals auf ein Treuhandkonto gezahlte Gelder der Ölmultis auf ein Unternehmen transferierte, das vom ehemaligen Ölminister Dan Etete kontrolliert wurde.
  • Der iPhone-Konzern Apple gesteht Dating-Apps in den Niederlanden mehr Flexibilität bei der Auswahl ihrer Dienstleister zur Abwicklung von Zahlungen zu. Damit legt der Konzern einen Streit mit der Verbraucherschutzbehörde ACM bei.
  • Der russische Energiekonzern Gazprom drosselt die maximalen Gasliefermengen durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 nach Deutschland um 40 Prozent. Grund sollen Verzögerungen bei Reparaturarbeiten sein, wie der von Moskau kontrollierte Konzern am Dienstag mitteilte. Ein Gasverdichteraggregat sei nicht rechtzeitig aus der Reparatur zurückgekommen. Deshalb könnten nun nur noch täglich bis zu 100 Mio. Kubikmeter Gas durch die Pipeline gepumpt werden. Das seien 60 Prozent des geplanten Tagesvolumens, hieß es.
  • Die Hornbach Holding blickt wegen der hohen Preise und anhaltenden Probleme bei den Lieferketten pessimistischer auf die Gewinnentwicklung in diesem Jahr. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) werde im Fiskaljahr 2022/23 (per Ende Februar) um einen niedrigen zweistelligen Prozentsatz im Vergleich zum Vorjahreswert von 362,6 Mio. Euro sinken, teilte der Konzern mit. Zuvor war das Unternehmen nur von einem leichten Minus ausgegangen. Im ersten Geschäftsquartal fiel das bereinigte operative Ergebnis nach vorläufigen Zahlen um zwölf Prozent auf gut 148 Mio. Euro. Das erste Quartal sei von einer stabilen Nachfrage nach Bau- und Heimwerkerprodukten geprägt gewesen, teilte Hornbach mit. Allerdings hätten sich die gesamtwirtschaftlichen Aussichten und die Herausforderungen in Bezug auf Inflation, Lieferketten und Produktpreise im zweiten Quartal weiter ausgeprägt und verfestigt. Dies erschwere die Prognose für den Rest des Jahres weiter.
  • Der Spezialchemiekonzern Wacker Chemie will seine Ergebnisprognose für dieses Jahr anheben. Im zweiten Quartal allein dürfte das operative Ergebnis bei etwa 600 Mio. Euro liegen, teilte das Unternehmen am Vorabend mit. Analysten rechneten Wacker zufolge zuletzt mit einem operativen Gewinn von 498 Mio. Euro.
  • Der Modehändler Zalando übernimmt die Mehrheit an dem Berliner Medienplattform Highsnobiety mit angeschlossenem Online-Shop, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung beider Seiten heißt. Highsnobiety-Gründer David Fischer behält eine Minderheitsbeteiligung. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.
  • Das Bundeskartellamt schaut dem iPhone-Konzern Apple nun auch wegen dessen Umgang mit anderen App-Anwendungen genauer auf die Finger. Es bestehe der Anfangsverdacht, die Regelungen des Konzerns bevorzugten eigene Angebote und oder behinderten andere Unternehmen, begründete die Behörde ihre Kartellprüfung.
  • Die niederländisch-französische Fluggesellschaft Air France-KLM hat bei seiner Kapitalerhöhung 2,26 Mrd. Euro eingesammelt. Die Airline will mit den Einnahmen einen Teil der Corona-Hilfen des französischen Staates zurückzahlen.
  • Die Moskauer Börse setzt den Franken-Handel aus. Die von der Schweiz verhängten neuen Sanktionen gegen Russland führten zu Schwierigkeiten bei der Abwicklung von Transaktionen zwischen dem CHF und Rubel sowie Dollar, teilte die Börse laut Reuters mit.
  • Der Passagierverkehr am Frankfurter Flughafen hat im Mai deutlich angezogen. Der Flughafenbetreiber Fraport zählte knapp 4,6 Mio. Passagiere und damit rund 600.000 mehr als im April, wie er am Dienstag mitteilte. Das waren mehr als dreieinhalbmal so viele Fluggäste wie ein Jahr zuvor und zugleich gut 26 Prozent weniger als vor der Pandemie im Mai 2019. Im Cargo-Geschäft verbuchte der Flughafen einen Rückgang. Im Mai wurden in Frankfurt rund 169.300 Tonnen Fracht umgeschlagen - 15,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
  • Der US-Software-Konzern Oracle hat dank seines boomenden Cloud-Geschäfts im vergangenen Quartal überraschend stark abgeschnitten. Der Umsatz stieg um fünf Prozent auf 11,8 Mrd. Dollar, wie Oracle am Montagabend nach US-Börsenschluss mitteilte. Unterm Strich verdiente der Konzern 3,2 Mrd. Dollar. Das ist zwar weniger als im Vorjahreszeitraum, aber mehr als von Analysten erwartet.
  • Der internationale Autokonzern Stellantis will nicht weiter dem europäischen Lobbyverband Acea angehören. Stellantis teilte seinen Entschluss in einer schriftlichen Konzernmitteilung mit. Bis Ende dieses Jahres soll der Austritt demnach unter Dach und Fach sein. Acea hatte sich gegen das jüngste Votum des Europaparlaments ausgesprochen, Autos mit Verbrennungsmotoren in der EU vom Jahr 2035 an zu verbieten. Stellantis wiederum hatte schon vor längerem erklärt, in Europa vom Jahr 2030 an nur noch Elektrofahrzeuge verkaufen zu wollen. Für Konzernmarken wie Fiat und Opel soll das sogar schon Ende der 2020er Jahre gelten. Ob die Positionierung von Acea tatsächlich der Hauptgrund für den erklärten Rückzug sind, ließ Stellantis offen.
  • Die französische IT-Firma Atos prüft nach eigenen Angaben eine Aufspaltung in zwei börsennotierte Unternehmen. Zugleich kündigte Atos an, Firmenchef Rodolphe Belmer verlasse das Unternehmen im September. Ihm sollen nun Nourdine Bihmane und Philippe Oliva nachfolgen. Finanzchef Uwe Stelter hatte bereits im März überraschend seinen Rückzug angekündigt. Atos hat zuletzt mit zwei Gewinnwarnungen hintereinander den Markt geschockt.

Konjunktur & Politik

  • Die Erzeugerpreise in den USA sind im Mai um kräftige 10,8 Prozent zum Vorjahresmonat gestiegen, wie das Arbeitsministerium am Dienstag mitteilte. Im April hatte es allerdings ein noch etwas stärkeres Plus von revidiert 10,9 Prozent gegeben. Zum Vormonat stiegen die Erzeugerpreise im Mai um 0,8 Prozent.
  • Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat Vorwürfe des Untersuchungsausschusses zur Erstürmung des US-Capitols zurückgewiesen. Er wiederholte seine nicht belegten Wahlbetrugsbehauptungen. Er warf den Demokraten und Präsident Joe Biden vor, das Land zu zerstören.
  • Pimco-Ökonomin Allison Boxer sieht ein Risiko, dass die Fed den Straffungsbogen überspannt. „Mit Blick auf die Zukunft führt die hartnäckigere Inflation zu einem noch aggressiveren Frontloading der Fed-Geldpolitik, was ein ernsthaftes Risiko einer übermäßigen Straffung und letztlich ein größeres Abwärtsrisiko für die bereits ins Stocken geratenen Wachstumsaussichten darstellt“, so Boxer.
  • Der Bitcoin kann sich am Dienstag stabilisieren, nachdem er tags zuvor ein neues 18-Monats-Tief markiert hatte. Vor allem das Einfrieren von Abhebungen durch den großen Krypto-Kreditgeber Celsius Network und die Aussicht auf starke US-Zinserhöhungen erschütterten die Anlageklasse.
  • Die US-Schieferölproduktion soll laut US-Energiebehörde im Juli um weitere 143.000 auf 8,9 Mio. Barrel pro Tag steigen. Das wäre der fünfte Monat in Folge mit einem kräftigen Anstieg. Das hohe Preisniveau führt somit zu einer Ausweitung des Ölangebots.
  • Die EU will ihre Energiepartnerschaft mit Israel deutlich ausbauen. „Der Kreml hat unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland genutzt, um uns zu erpressen“, sagte die Präsidentin der Europäischen Kommision, Ursula von der Leyen, am Dienstag in einer Rede im israelischen Be'er Scheva. Um diese Abhängigkeit von Russland zu beenden, versuche die EU unter anderem, „unsere Energiekooperation mit Israel auszubauen“.
  • Laut dem slowakischen Notenbankchef und EZB-Ratsmitglied Peter Kazimir wird die Europäische Notenbank keine „raketenhaften“ Zinserhöhungen vornehmen. Der Zinserhöhungszyklus würde in einer Zeit der wirtschaftlichen Abschwächung erfolgen. Im Sommer erfolge der Anfang der Neuausrichtung.
  • Die Schlacht im Donbass wird nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als eine der brutalsten in die europäische Geschichte eingehen. „Für uns ist der Preis für diese Schlacht sehr hoch. Es ist einfach beängstigend“, sagt Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft.
  • Österreich hat ein Paket in Höhe von 26 Mrd. Euro bis 2026 gegen die hohe Inflation geschnürt. Profitieren sollen vor allem sozial Schwächere. Dazu gehörten Einmalzahlungen, aber auch strukturelle Änderungen wie die Abschaffung der sog. kalten Progression.
  • Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland schnellt wieder nach oben: Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Dienstag 105.840 neue Fälle binnen 24 Stunden. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 447,3 von 331,8 am Montag.
  • Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im Juni um 6,3 Punkte auf minus 28,0 Punkte gestiegen. Die Einschätzung der konjunkturellen Lage verbesserte sich um 8,9 Punkte auf minus 27,6 Zähler. „Die Finanzmarktexpertinnen und -experten sehen weniger dunkle Wolken am Konjunkturhimmel. Zahlreiche konjunkturelle Risiken wie die Folgen der Sanktionen gegen Russland, die unklare Coronalage in China und der allmähliche Kurswechsel bei der Geldpolitik bleiben jedoch bestehen. Daher haben sich die Erwartungen zwar verbessert, liegen aber noch weit im negativen Bereich“, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. 
„Die Erholung sollte auch nicht als starkes und positives Konjunktursignal missverstanden werden“, sagte Ökonom Ulrich Wortberg von der Helaba. Der Ukraine-Krieg, die hohe Inflation und der Zinsanstieg sowie die Lieferschwierigkeiten stellten weiterhin Belastungen dar.
  • Jörg Krämer, Chefökonom der Commerzbank, schaut mit Skepsis auf den laufenden Straffungszyklus in den USA: Historisch hätten drei von vier Fed-Straffungsphasen die US-Wirtschaft in eine Rezession geführt, sagt der Ökonom. Es gab in den vergangenen Jahrzehnten somit so gut wie keine Phasen mit steigenden Zinsen, die nicht mit wirtschaftlichem Schaden einhergingen. An den Finanzmärkten werden derartige Rezessionsszenarien zunehmend eingepreist.
  • Die Inflationsrate in Deutschland lag im Mai bei 7,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag nach finalen Daten mitteilte. „Die Inflationsrate erreichte damit im dritten Monat in Folge einen neuen Höchststand im vereinigten Deutschland. Hauptursache für die hohe Inflation sind nach wie vor Preiserhöhungen bei den Energieprodukten. Aber wir beobachten auch Preisanstiege bei vielen anderen Gütern, besonders bei den Nahrungsmitteln“, sagte der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Georg Thiel. „Eine ähnlich hohe Inflationsrate gab es zuletzt im Winter 1973/1974 im früheren Bundesgebiet, als infolge der ersten Ölkrise die Mineralölpreise stark gestiegen waren“, so Thiel weiter. Im März hatte die Inflationsrate bei 7,3 Prozent und im April bei 7,4 Prozent gelegen. Gegenüber April stiegen die Verbraucherpreise im Mai um 0,9 Prozent.
  • Das russische Verteidigungsministerium hat nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax ukrainischen Kämpfern, die sich in der Chemiefabrik Azot in der ostukrainischen Stadt Sjewjerodonezk verschanzt haben, nahegelt, sich am Mittwoch zu ergeben. Die Ukraine habe Russland aber gebeten, einen Evakuierungskorridor einzurichten, um den Zivilisten zu helfen, das Werk zu verlassen, so das Ministerium.
  • Russland ist zum zweitgrößten Öllieferanten Indiens aufgestiegen. Handelskreisen zufolge importierte der Subkontinent im Mai 819.000 Barrel Rohöl aus Russland. Das war rund dreimal so viel wie im April. Russland hat damit Saudi-Arabien als zweitgrößter Öllieferant Indiens hinter dem Irak verdrängt. Der Anteil russischen Öls an den indischen Ölimporten stieg auf 16,5 Prozent.
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat an den Westen appelliert, im Krieg gegen Russland noch mehr Hilfeleistungen zu erbringen. „Wir müssen noch viel mehr gemeinsam tun, um diesen Krieg zu gewinnen". sagte Selenskyj der "Zeit". Insbesondere brauche sein Land wesentlich mehr moderne Artilleriegeschütze. Die Lieferungen aus Deutschland seien „immer noch geringer, als sie sein könnten“.
  • Der Tankrabatt für Diesel und Benzin ist im Wesentlichen an die Kunden weitergegeben worden. Das ergeben Berechnungen des ifo Instituts. „Beim Diesel haben die Tankstellen ihn zu 100 Prozent weitergegeben, also 17 Cent Steuersenkung je Liter. Beim Super Benzin waren es 29 bis 30 Cent von den 35 Cent Steuersenkung, also 85 Prozent“, sagt Florian Neumeier vom ifo Institut. Betrachtet wurden die Preise in Deutschland im Vergleich zur Entwicklung in Frankreich vor und nach dem 1. Juni. Dabei nahmen die Wissenschaftler an, dass die Benzinpreise in Deutschland ohne Einführung des Tankrabatts nach dem 1. Juni dem gleichen Trend gefolgt wären wie die französischen Benzinpreise. In Frankreich sind die Preise seitdem ebenfalls gestiegen, aber die Steuern wurden dort zum 1. Juni nicht verändert. „Trotz der Weitergabe an die Konsumenten ist der Tankrabatt nicht sinnvoll“, sagt ifo-Präsident Clemens Fuest. „Er kommt Menschen mit höherem Einkommen und höheren Spritausausgaben zugute und nicht Menschen mit geringem Einkommen. Darüber hinaus setzt er die falschen Anreize: Er hält nicht dazu an, weniger Benzin und Diesel zu verbrauchen. Aus ökologischen Gründen und um die Abhängigkeit von Russland zu vermindern, wäre aber das genaue Gegenteil notwendig.“
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verspricht seinen Landsleuten eine Rückeroberung der von Russland annektierten Halbinsel Krim. „Die ukrainische Flagge wird wieder über Jalta und Sudak, über Dschankoj und Jewpatorija wehen“, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft am Montag. „Natürlich werden wir auch unsere Krim befreien.“ Selenskyj hat zwar immer wieder eine Rückkehr der Halbinsel ins Spiel gebracht, dies aber selten so nachdrücklich als Kriegsziel formuliert.
  • Die Verkaufspreise im deutschen Großhandel waren im vergangenen Mai um 22,9 Prozent höher als im gleichen Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Damit fiel der Anstieg der Großhandelspreise im Vorjahresvergleich etwas schwächer aus als im Vormonat April, als mit 23,8 Prozent der stärkste Anstieg seit Beginn der Erhebung im Jahr 1962 verzeichnet worden war. Im Vormonatsvergleich stiegen die Großhandelspreise im Mai allerdings um 1,0 Prozent. Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die Großhandelspreise sind wie bereits im April auch im Mai besonders im Großhandel mit Rohstoffen und Energieträgern, aber auch mit Lebensmitteln zu beobachten, so das Bundesamt.
  • Die Arbeitslosigkeit in Großbritannien ist im April etwas gestiegen. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 0,1 auf 3,8 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Dienstag mitteilte. Analysten hatten indes mit einem Rückgang auf 3,6 Prozent gerechnet. Im Dreimonatsvergleich ging die Quote von Februar bis April um 0,2 Punkte zurück.

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