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10:00 Uhr, 14.03.2008

Rohstoffe: Inflationszyklus voraus

Erwähnte Instrumente

  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Machen Sie sich gefasst für einen weiteren Anstieg der Volatilität und Schwankungsbreite an den Rohstoffmärkten, denn das ist was wahrscheinlich passieren wird. Wir werden Rückschläge erleben, die wieder Unkenrufe laut werden lassen, die das Ende der Rohstoffhausse herauf beschwören werden, die die „Blase“ als geplatzt bezeichnen wollen. Aber ich sage es deutlich: Wir brauchen hohe Preise, um hohe Preise zu beheben. Der gesamte Erneuerbare Energien-Bereich ist politisch motiviert und ein hoher Ölpreis daher nicht unwillkommen. Wir brauchen Alternativen und diese Alternativen kosten enorme Mengen Geld. Und dieses Geld kann nur zur Verfügung gestellt werden, wenn der Ölpreis hoch bleibt. Ein Rückgang des Ölpreises auf 40 Dollar oder weniger würde so gut wie alle Solar-, Wind-, Ölsand-, Tiefseeexplorations- und Wasserkraftprojekte abwürgen. Ölsand kostet heute 40-50 Dollar pro Barrel daraus gewonnenen Rohöls – die Zeiten, wo 7-8 Dollar bezahlt werden mussten, wie im Nahen Osten in den 70er und 80er Jahren, sind vorbei. Rohöl ist vorhanden, und auch jeder andere Rohstoff ist im Grunde vorhanden und abbaubar, aber nur zu einem höheren Preis. Wir stehen vor einem gigantischen Inflationszyklus, der uns noch Jahre beschäftigen wird.

Schauen Sie sich einmal Ben Bernanke an. Selbst Alan Greenspan hat öffentlich gesagt, dass ihm Bernanke in seiner Rolle als US-Notenbankchef aktuell leid tut. Bernanke dürfte eigentlich im aktuellen inflationären Umfeld keine Zinsen senken. Er muss es aber tun, da der gigantische Derivatebereich und damit das weltweite Finanzsystem bedroht wären, wenn er nicht für zusätzliche Liquidität sorgen würde. Die Notenbank tut daher, was sie niemals getan hätte: Sie senkt zwangsweise die Zinsen, und sie tut das in atemberaubenden Tempo. Darüber hinaus werden alle anderen möglichen Wege ausgenutzt, um dem Markt möglichst viel Liquidität zur Verfügung zu stellen.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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