Kommentar
11:52 Uhr, 28.01.2011

Rohstoffaktien – warum eigentlich nicht?

Erwähnte Instrumente

  • Indexzertifikat auf Vontobel
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Derzeit läuft es sowohl an den Aktien- wie den Rohstoffmärkten wie geschmiert. Genügend Liquidität ist ja da, nachdem die Notenbanken wie verrückt Geld in die Märkte pumpen. So verwundert es kaum, dass am Ende jeder Expertenrunde, wenn nach den besten Investitionsmöglichkeiten gefragt wird, derzeit das Wörtchen „Sachkapital" von fast jedem Gesprächsteilnehmer in den Mund genommen wird. Da von Investorenseite aber um den Immobilienmarkt seit der Finanzkrise noch immer ein weiter Bogen gemacht wird und entsprechende Anlagen wie der Name schon sagt, nicht gerade mobil und noch dazu teuer sind, bleiben vielfach nur Aktien und Rohstoffe übrig, wobei letztere auch wegen der Sorge um eine aufkommende Inflation bzw. zur Absicherung gegen einen schwachen US-Dollar häufig mit ins Depot genommen werden.

Besonders beliebt in der momentanen Aufbruchssituation ist dabei auch eine Kombination aus beiden Asset-Klassen, kann man damit doch gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und gelten Rohstoffaktien in vielen Teilbereichen wie z.B. bei Edelmetallen auch landläufig als Hebelinstrumente auf den jeweiligen Rohstoffpreis. Dies zeigt aktuell auch wieder die sehr rege Emissionstätigkeit in Sachen Minen-Papieren, man denke da nur an das Thema „Seltene Erden", das überhaupt nur über die Aktienkarte gespielt werden kann. Da es für manch andere Rohstoff-Sektoren wie z.B. den Agrarbereich außer Angst und Gier aber auch entsprechend fundamentale das Angebot begrenzende bzw. die Nachfrage belebende Gründe gibt, die auch bei einer sich wieder etwas abschwächenden Weltwirtschaft zumindest mittel- bis langfristig greifen sollten, könnte sich ein Investment in entsprechende Rohstofftitel durchaus lohnen. Allerdings gilt es dabei zu beachten, dass man sich hier auch ein gewisses Aktienrisiko mit ins Portfolio holt, das man unter Diversifikationsgesichtspunkten vielleicht ursprünglich gerade vermeiden wollte.

Ein längerfristiges Engagement sollte deshalb zum einen sehr breit aufgestellt sein und andererseits auch nah am Markt agieren können, um Veränderungen schnell und effizient umzusetzen. Zu dieser am Anlagemarkt sehr seltenen Spezies kann das bereits im September 2007 emittierte Open End Rohstoffaktien-Index-Zertifikat von Vontobel gezählt werden, das sich freilich dem gewaltigen Rohstoff-Crash im Sommer 2008 mit einem Minus in der Spitze von rund 60 Prozent auch nicht entziehen konnte, seitdem aber schon wieder um mehr als 130 Prozent zulegen und fast wieder sein altes Hoch zurückerobern konnte.

Der Schlüssel für die beobachtbare relative Stärke gegenüber herkömmlichen Aktien-Benchmarks liegt in der engen Verbindung der ausgewählten Titel zum Rohstoffsektor, die sich schon allein in dem mehrstufigen, vierteljährlich stattfindenden Allokationsprozess zeigt. So wird in einem ersten Schritt auf der Basis des dynamischen Softwaremodells „HFOptimizer" der Firma AlternativeSoft AG zunächst die optimale Zusammensetzung der fünf S&P GSCI Rohstoff-Subindices Energie, Industrie- und Edelmetalle, sowie Agrar- und Viehwirtschaft als Ausgangspunkt für die anschließende Aktienselektion ermittelt. Dabei werden wichtige Einflussgrößen in den quantitativen Prozess miteinbezogen um am Ende die unter Rendite-/Risiko-Gesichtspunkten bestmögliche Indexkombination für die nächsten drei Monate zu erhalten, wobei Gewichtungsabweichungen von mehr als +/- fünf Prozent von der S&P GSCI Benchmark ebenso wenig zulässig sind wie negative Indexgewichte (Short-Positionen).

Im zweiten und finalen Selektionsschritt werden nach dem Prinzip „jedem Topf seinen Deckel" den einzelnen S&P GSCI Subindices passende Aktientitel zugewiesen. Auch hier sind wieder diverse Gewichtungsregeln zu beachten, wie z.B. der Maximalanteil eines Wertes im Gesamtindex von fünf Prozent oder eine Gleichgewichtung innerhalb jedes einzelnen Rohstoff-Index. Als Auswahlkriterium für die betreffenden Aktien, die im Übrigen eine Marktkapitalisierung von mindestens zwei Mrd. USD aufweisen müssen, werden die EPS-Gewinnschätzungen (Earnings-per-Share) der Bloomberg Konsensdaten herangezogen, wobei die höchsten positiven Gewinn-Revisionen maßgeblich sind. Wie schon bei vergleichbaren Produkten fließen auch hier die ausgeschütteten Nettodividenden in den Rohstoffaktien-Index ein. Dagegen fällt auf der Kostenseite eine Managementgebühr von 1,6 Prozent p.a. an. Auch die Geld-/Briefspanne gehört mit zwei Prozent nicht gerade zu den niedrigsten.

Der Rohstoff-Report Tipp:Das durchaus zur Beimischung geeignete Papier bietet die Möglichkeit, im Rohstoffaktienbereich gleich über mehrere Sektoren zu diversifizieren. Wie die aktuelle Index-Zusammensetzung mit einem Gewicht von rund 70 Prozent Energie zeigt, könnte die regelbasierte Abhängigkeit von der Benchmark dabei aber auch eine gewisse Schwäche darstellen. Allerdings besteht hier die Möglichkeit innerhalb des Sektors z.B. Unternehmen aus dem besonders ertragreichen Ölservice-Geschäft oder den Bereichen Kohle bzw. erneuerbare Energien zu berücksichtigen. Darüber hinaus macht sich der Anleger mit der Aktien-Variante unabhängig von den Gepflogenheiten der Terminmärkte.

Open End Rohstoffaktien-Index-Zertifikat

Emittent/WKN:

Vontobel / VFP5KU

Laufzeit:

Endlos

Preis: (25.01.2011)

Geld 83,48 / Brief: 85,20 € / €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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