Rohstoff-Report: Analyse Impala Platinum
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Impala Platinum (ISIN ZAE000003554) hat Minenbereich gerade im politisch unsicheren Zimbabwe ihre größten Wachstumschancen. Es muss deshalb auch ein Schock für Impala gewesen sein, als Chinas Staatspräsident Hu Jintao den „Erzverbrecher“ Mugabe besonders herzlich in Peking empfing, ihm Kredite in Höhe von mehreren hundert Millionen US Dollar anbot und sich sogar bereit erklärte, Mugabe notfalls durch Ausübung des chinesischen Vetorechts vor Sanktionen der Vereinten Nationen zu schützen. Als einzige Bedingung machte Hu Jintao geltend, dass Mugabe China umfassende Schürfrechte, insbesondere auch für Platin, in Simbabwe einräumen müsse. Geht es hier etwa Impala an den Kragen? Jedenfalls ist der beherzte Zugriff auf Rohstoffreserven in politisch unsicheren Regionen typisch für China. Für den Zugang zu Rohstoffen ist China zu nahezu allen Schandtaten bereit. Wenn Impala sich nicht beeilt und kräftig in Zimbabwe investiert, könnte sie plötzlich das Nachsehen haben. Impala macht aber genau das Gegenteil. Sie hält Investitionspläne, für die durch den Verkauf des Lonplats Anteils mehr als ausreichend Mittel zu Verfügung stehen, wegen der politischen Risiken zurück. Das kann für den Aktienkurs gefährlich werden. Denn diese erstklassige Wachstumschance könnte plötzlich zu Gunsten Chinas wegbrechen.
Impala hat sich ja auch in den vergangenen zwei Jahren nicht gerade leicht getan, obwohl sie in ihrem Bereich nach Anglo Platinum die Nummer zwei der Welt ist. Immer noch müssen die veralteten Anlagen erneuert werden. Hier macht Impala zwar Fortschritte und hat sogar die Konkurrenz überholt, scheint aber doch länger zu brauchen als geplant. Der Anleger hatte keine Freude an der Impala-Aktie. Die Stärke der südafrikanischen Rand hat immer wieder Ergebnisverbesserungen „weggefressen“. Denn die Kosten der Produktion fallen in Rand an, während die Umsätze auf US Dollarbasis abgerechnet werden. Eine 10%ige Abwertung des US Dollars führt zu einer Ertragsverschlechterung um 27% und umgekehrt. Von den Gesamtkosten sind immer noch nahezu 50% Lohnkosten und noch einmal 25% reine lokale Kosten, die in Rand fakturiert werden. Maschinen und Geräte werden weitgehend in Südafrika hergestellt, oder aber in Europa und dann in teurem Euro bezahlt. Es müsste sich also lohnen, die Impala-Aktie zu kaufen, wenn der US Dollar steigt bzw. der Rand zum US Dollar fällt, und umgekehrt die Aktie sofort zu verkaufen, wenn das Gegenteil eintritt. Und tatsächlich ist die Impala-Aktie stark angestiegen, seitdem der Dollar wieder erstarkt ist. Wenn aber der Dollar jetzt wieder fällt (immerhin schon wieder um über 7% zum diesjährigen Höchststand), wird genau das Gegenteil eintreten.
Wie wichtig es ist, den Anteil der Lohnkosten durch Modernisierung der Anlagen zu senken, zeigen auch die immer wieder ausbrechenden Streiks der Minenarbeiter in Südafrika. Gerade waren 110.000 Miner im Ausstand. Wegen der ungewöhnlichen Stärke des Rands waren die Minen seit Jahren gezwungen, alles zu tun, um den Anstieg der Lohnkosten zu bremsen. Das rächt sich jetzt. Lohnsteigerungen um 6 – 10% mussten gerade wieder hingenommen werden. So beginnt der Wettlauf zwischen Produktivitäts- und Lohnkostensteigerungen von Neuem.
Soweit scheint ja nun alles gegen eine Anlage in Impala Aktien zu sprechen. Allein der spekulativ ausgerichtete Anleger könnte danach von Währungsschwankunken profitieren. Ganz so ist es aber nicht, denn mittelfristig spricht einiges für Impala:
- Impala ist sehr liquide. Durch den Verkauf des Anteils an Lonplats kamen nahezu US Dollar 700 Mio. in die Kasse. Diese wurden teilweise zu Rückkauf eigener Aktien verwandt. Ein großer Teil wartet aber auf Investitionsgelegenheiten. Natürlich sollen sie vor allem in Zimbabwe eingesetzt werden, stehen aber auch für andere Opportunitäten zur Verfügung. Gerade hat sich Impala zusammen mit Sumitumo in einem gemeinsamen Nickelprojekt in Madagaskar engagiert.
- Die Weiterverarbeitung nimmt ein immer größeres Gewicht ein. Impala hat ihre Raffineriekapazitäten kräftig ausgebaut und wird mehr und mehr zu Weiterverarbeiter anderer Minengesellschaften. Inzwischen werden Rohstoffe aus fünf Kontinenten von „Impala Refining“ verarbeitet. Der Anteil der Fremdverarbeitung nähert sich 50% der Kapazität. Dieses Geschäft ist weitgehend frei von Währungsrisiken, da die Annahme wie auch die Abgabe der Ware in US Dollar erfolgt und die Marge immer wieder neu ausgehandelt werden kann.
- Da Impala in der Vergangenheit eher zu den rückständigen Minen gehörte, inzwischen aber mit ihrem strikten Rationalisierungsprogramm den Anschluss mehr als geschafft hat, sind die Produktivitätsfortschritte höher als bei der Konkurrenz.
- Zimbabwe ist gleichzeitig Nachteil wie Vorteil für Impala. Sollte sich die politische Situation (z. B. durch den plötzlichen Tod Mugabes) entspannen, verfügt Impala über enorme Wachstumschancen.
Zusammenfassung
Wir würden dem Anleger ein Investment in Impala zur Zeit nicht empfehlen. Der US Dollar könnte sich ja noch etwas abschwächen, und die politische Situation in Zimbabwe spricht auch nicht gerade für Impala. Trotzdem ist Impala unter allen Platinminen die Interessanteste. Während andere Gesellschaften sich bei Investitionen in Raffinerien eher zurückhalten, nimmt Impala in diesem bedeutenden Geschäft eine immer stärkere Position ein. Die Produktivitätsfortschritte überschreiten die der Konkurrenz, Liquidität ist ausreichend vorhanden und die Wachstumschancen in Zimbabwe sind enorm.
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