Rohölpreis tanzt um die 50 US-Dollar-Marke
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1. Nach wie vor ist die Nachfrage nach Rohöl so schwach, dass sich die Produktionskürzungen in den Lagerdaten überhaupt nicht widerspiegeln. In der vergangenen Woche setzte sich der Lageraufbautrend in den USA fort, diesmal kamen 3,8 Mio. Barrels Rohöl hinzu. Im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre sind die Öllager in dieser 16. Kalenderwoche um fast 15 % stärker gefüllt. Die USÖlnachfrage war in derselben Kalenderwoche so niedrig wie zuletzt im Jahr 1996. Zu einem Lageraufbau kam es auch bei Benzin mit 0,8 Mio. Barrels und bei Heizöl- und Diesel mit 2,7 Mio. Barrels. Nach fünf Rückgängen in Folge wurde in der vergangenen Woche sogar am Hauptlieferort von WTI, in Cushing Oklahoma, wieder mehr Öl auf Lager gepumpt. Schließlich konnte die Auslastung der US-Raffineriekapazitäten von ihrem extrem niedrigen Niveau um 3,1 Prozentpunkte auf 83,4 % ausgeweitet werden. Nichtsdestotrotz liegt sie noch immer 6 % unter dem für die Jahreszeit üblichen Niveau der vergangenen Jahre. Allmählich ist die Zeit da, wo die Wartungsarbeiten an den Raffinerien üblicherweise zu Ende gehen, daher rechnen wir für die kommenden Monate mit einer weiteren Ausweitung der Kapazitätsauslastung.
2. Während der Ölpreis in der vergangenen Woche weitgehend um die 50 US-Dollar-Marke geschwankt war, brachten die ersten Tage der neuen Woche eine Verbilligung von Rohöl mit sich. Mit dem Kontraktwechsel bei WTI am heutigen Mittwoch sprang der Ölpreis jedoch wieder in Richtung 49 US-Dollar nach oben. Seit Jahresanfang betrachtet haben die Energierohstoffe im Vergleich zu anderen Rohstoffuntergruppen (wie Industrieund Edelmetalle sowie Agrar) mit über 20 % am stärksten nachgegeben. Für die schlechte fundamentale Lage am Ölmarkt spricht auch die massive Abwärtsrevision der Internationalen Energieagentur (IEA) für die weltweite Rohölnachfrage. Basierend auf einer Abwärtskorrektur ihrer globalen Prognose für das Bruttoinlandsprodukts für 2009 auf -1,4 %, erwartet die IEA nunmehr einen weltweiten Rückgang des Ölkonsums um 2,4 Mio. Barrels. Das Energiedepartment der US-Regierung (EIA) geht von einem Rückgang um 1,35 Mio. Barrels aus, was wir für realistischer halten. An den Märkten liegen die Erwartungen derzeit bei einer Verringerung von etwa 1 bis 1,5 Mio. Barrels. Der zweitgrößte Ölkonsument der Welt China hat zuletzt aber die Pessimisten eines Besseren belehrt. Die Ölimporte stiegen im März im Vergleich zum Vormonat um über 25 % an, verharrten allerdings noch unter dem Vorjahresniveau, und auch die Bruttoinlandsproduktszahlen für das erste Quartal lassen Vermuten, dass die Wirkung der massiven Konjunkturpakete eher eine positive als eine negative Überraschung bereithalten könnte.
3. Die Meinung der Spekulanten zur weiteren Entwicklung des Rohölpreises ist seit einigen Wochen weitgehend unverändert. Nach wie vor traut eine nur sehr schwach ausgeprägte Mehrheit dem Ölpreis einen weiteren Anstieg zu. Die Netto-Long-Positionen der nicht-kommerziellen Ölhändler an der Warenterminbörse in New York wurden in der Woche bis einschließlich 14. April von 12,5 Tausend auf 5 Tausend Kontrakte reduziert, den niedrigsten Stand seit fünf Wochen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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