Kommentar
07:34 Uhr, 30.08.2010

Rohöl - zweistelliger Bonus auch im Seitwärtsmarkt

Erwähnte Instrumente

  • Korridor Bonus-Zertifikat
    Aktueller Kursstand:  
  • Capped Plus Bonuszertifikat
    Aktueller Kursstand:  

Während die Rohstoffwelt derzeit von den weiteren Chancen der bereits exorbitant gestiegenen Soft-Commodities Kaffee und Weizen spricht, ist es um den Ölpreis relativ still geworden, der nach seinem Anfang Mai markierten Jahreshoch knapp unter der 90-US-Dollarmarke mit anschließenden Sturz bis auf etwa 70 US-Dollar und einer kurzen Zuckung über 80 US-Dollar zu Beginn dieses Monats jetzt wieder in den 70er-Bereich zurückgekehrt ist, in dem er sich bereits die meiste Zeit dieses Jahres über aufhielt. Inwieweit es in nächster Zeit zu einem weiteren Aufbäumen der Notierung kommen kann, bleibt abzuwarten, da laut den Experten der Commerzbank noch immer die „eingetrübten Nachfrageperspektiven" den Preis des schwarzen Goldes belasten würden. Maßgeblichen Anteil daran hätten die zuletzt veröffentlichten enttäuschenden Konjunkturdaten der beiden wichtigen Ölverbrauchsländer USA und Japan. Keine guten Nachrichten, um die neuerlich bei zahlreichen Analysten aufgekommene Diskussion über die Gefahr eines „Double-Dips" endgültig verstummen zu lassen. So dümpelt man von Woche zu Woche zwischen den Wasserstandmeldungen bei den US-Rohöllagerbeständen, die vom American Petroleum Institute (API) herausgegeben werden und den vom Wetterdienst CWG aktuell prognostizierten Hurrikan- und Wirbelsturmaktivitäten hin und her.

Solange es keine richtige Tendenz gibt, wo die Reise beim Öl hingeht, können Anleger mit Bonus-Zertifikaten auch bei einer bloßen Seitwärtsentwicklung interessante Renditen erzielen. Wer sich dabei gleich mit zwei Barrieren auseinandersetzen möchte, greift am besten zu der sogenannten Korridor-Variante, bei der weder eine untere, noch eine obere Schwelle während der Laufzeit vom Basiswert berührt werden darf, um die Bonus-Struktur nicht zu gefährden und am Ende einen festen Zusatzbetrag zu erhalten. Der Erfinder dieser gegenüber herkömmlichen Bonus-Papieren etwas spekulativeren Spezies, die Société Générale, bietet dazu eine ganze Reihe an Produkten an. So ermöglicht beispielsweise ein bis März nächsten Jahres laufendes währungsgesichertes Produkt auf den Brent Future (SG1LYT) mit Barrieren bei 40 und 110 US-Dollar dem Investor eine aktuelle Rendite-Chance von 6,69 Prozent bzw. 12,15 Prozent p.a. Sollte jedoch das unerwünschte Szenario einer Schwellenverletzung eintreten, hängt das weitere Schicksal des Papiers davon ab, welche Barriere zuerst verletzt wurde. Wird als erstes die untere Schwelle berührt, verwandelt sich das Zertifikat automatisch in einen ganz normalen Ölpreis-Tracker, während eine an der Oberseite auf Grund gelaufene Bonus-Struktur den Zertifikate-Besitzer in der Folgezeit ungewollt zu einem 1:1-Short-Investor werden lässt.

Natürlich können Anleger auch auf klassische Strukturen setzen, wie sie die Raiffeisen Centrobank ganz aktuell in Form ihres noch bis Freitag zeichenbaren gecappten Bonus-Zertifikats Nummer 10 ebenfalls auf Brent Öl mit einer nahezu deckungsgleichen Laufzeit wie bei den Franzosen von gerade einmal sieben Monaten offeriert. Das Produkt der Österreicher verfügt über einen Risikopuffer von 25 Prozent, der wie beim Korridor-Papier zu jedem Zeitpunkt angreifbar ist. Sollte sich der Basiswert an die geplante Marschroute halten, winkt dem Investor bei Fälligkeit eine Rendite von immerhin sechs Prozent, was annualisiert einem Wert von 10,3 Prozent entspricht, den 0,5-prozentigen Ausgabeaufschlag nicht mitgerechnet. Im Falle eines Schwellenereignisses nimmt das Zertifikat nur noch eins zu eins bis zum Cap an der Entwicklung des Ölpreises teil, wobei auch hier der Wechselkurs keine Rolle spielt.

Der Rohstoff-Report Tipp:
Die beiden vorgestellten Bonus-Kurzläufer eignen sich für Anleger die in den nächsten Monaten von keiner besonders ausgeprägten Bewegung am Rohölmarkt in die eine oder andere Richtung ausgehen, auch wenn die Puffer beim „Klassiker" mit 25 Prozent sowie beim „Korridor" mit gut 44 Prozent nach unten und fast 53 Prozent nach oben recht üppig ausfallen. Durch die integrierte Struktur lassen sich aber dennoch zweistellige p.a.-Renditen erzielen, ohne dass sich der Basiswert überhaupt verändern muss.

Brent Öl Bonus-Zertifikat 10
Emittent/WKN: Raiffeisen Centrobank / RCB5QE
Laufzeit: 30.03.2011
Preis: (in Zeichnung: 05.08.10–27.08.10) Ausgabepreis: 100 € (zzgl. 0,50 € Agio)

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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