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13:35 Uhr, 05.07.2017

Rohöl: Russland spuckt der OPEC in die Suppe

Doch kein Stimmungsumschwung am Ölmarkt: Die Preise fallen wieder. Marktbeobachter führen die Verluste auf Medienberichte zurück, wonach Russland weitere Produktionskürzungen nicht mittragen wolle.

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New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Auch die schönste Serie hat einmal ein Ende. Der Brent-Ölpreis verteuerte sich inkl. gestern neun Handelstage in Folge. Zur heutigen Wochenmitte gibt es dann aber wieder deutliche Abschläge. Gegen Mittag verliert Brent 1,5 Prozent und setzt auf 48,91 US-Dollar je Barrel zurück. Zuvor hatte die Notierung wieder die 50-Dollar-Marke unmittelbar vor Augen.

Marktbeobachter führen die Verluste auf Medienberichte zurück, wonach Russland weitere Produktionskürzungen nicht mittragen wolle. Dies wäre das falsche Signal, hieß es mit Bezug auf Regierungsvertreter. Ende Mai hatte sich die OPEC mit 10 wichtigen Förderländern, darunter Russland, geeinigt, noch bis Ende März 2018 täglich 1,8 Mio. Fass Öl weniger zu fördern als im Oktober 2016. Trotz der Verlängerung zeigte sich der Preis in der Folge wochenlang schwach.

Die 10 Nicht-OPEC-Mitglieder, die sich dem Abkommen anschlossen und verzichten ihrerseits auf 600.000 Fass pro Tag. Russland will allein für die Hälfte dessen aufkommen. Bislang funktioniert das weitestgehend. Die Experten von JBC Energy Markets sind jedoch skeptisch, wie lang dies noch der Fall sein wird. Denn die betroffenen Unternehmen dürften die finanziellen Folgen der Kürzungen spüren und diese nicht mehr allzu lange durchhalten.

Für die zwischenzeitliche Erholung der Ölpreise sorgte die Schieferölindustrie in den USA. Vergangene Woche hat das Ölservice-Unternehmen Baker Hughes erstmals seit 23 Wochen einen Rückgang der Ölbohrungen in den USA gemeldet. Mit einem Rücksetzer um zwei Bohrungen auf 756 Rigs war die Bewegung zwar nur geringfügig, wurde am Markt aber schnell als Trendwende für eine geringere US-Produktion gewertet. Die Stärke der US-Förderindustrie hat die Ölpreise in den vergangenen Monaten enorm nach unten gezogen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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