Rohöl: Anstieg bei den Lagern – Ausrutscher oder Ende der Abwärtsbewegung?
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1. War es ein Ausrutscher oder das Ende der Abwärtsbewegung? Die US-Rohölvorräte stiegen in der vergangenen Woche um 2,9 Mio. Barrels (Bloomberg-Median: -1,5 Mio. Barrels), nachdem sie mehrere Wochen in Folge gefallen waren. Die Benzinlagerbestände bewegten sich in etwa seitwärts (-0,2 Mio. Barrels). Auch sie hatten eine für diese Jahreszeit unüblich lange und deutliche Abwärtsbewegung hinter sich. Schließlich stiegen die Heizöl- und Dieselvorräte von ihrem ohnehin schon hohen Niveau aus nochmals um 1,7 Mio. Barrels an. Die Kapazitätsauslastung der Raffinerien ging um 1,2 Prozentpunkte auf 86,3 % nach oben.
2. Der deutliche Anstieg der Rohöllagerbestände wie auch die gestrigen eher enttäuschenden USKonjunkturdaten brachten eine gewisse Ernüchterung in den Ölmarkt und führten zu deutlichen Preisrückgängen. Wir gehen davon aus, dass die steile Aufwärtsbewegung des Rohölpreises der letzten Tage für den jetzigen Zeitpunkt mit den weiterhin zwar positiven, aber moderaten konjunkturellen Aussichten übertrieben war. Erst in den Sommermonaten sollte der Ölpreis dauerhaft über die 60 US-Dollar-Marke springen. Dann dürfte sich im Rahmen der konjunkturellen Aufwärtsbewegung langsam bemerkbar machen, dass die OPEC hat mit ihren Fördermengenkürzungen der vergangenen Monate das Angebot an Rohöl beträchtlich verringert hat. Beim OPEC-Treffen in Wien vor einer Woche wurde eine Beibehaltung der Fördermengen beschlossen. Für eine gewisse Zufriedenheit der Kartellmitglieder mit dem derzeitigen Preisniveau spricht, dass ein OPEC-Offizieller im Rahmen des Treffens verlautbaren ließ, mit einem Preis zwischen 60 und 70 USDollar bis Jahresende könne man gut leben.
3. In der Woche bis einschließlich 26. Mai setzte eine deutliche Mehrheit der nicht-kommerziellen Ölhändler an der Warenterminbörse in New York wieder auf steigende Ölnotierungen. Damit dürften die spekulativen Positionen ein wesentlicher Grund für die jüngste steile Aufwärtsbewegung beim Ölpreis gewesen sein. Dass in diesem Rahmen schnell ein Preisrutsch nach unten erfolgen kann, hat man nach der Bekanntgabe der Lagerdaten gestern beobachten können, als der Ölpreis mit spürbaren Abschlägen reagierte.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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