Kommentar
23:26 Uhr, 21.12.2007

Robustes Wachstum - trübe Stimmung...

Montag: Die US-amerikanische Handelsbilanz weist im dritten Quartal ein Defizit in Höhe von 178,5 Mrd. US-Dollar aus. Erwartet wurde ein Minus von 183 Mrd. US-Dollar. Im vorangegangenem Quartal hatte das Defizit noch 188,9 Mrd. US-Dollar betragen. Damit wurde der zuletzt veröffentlichte Wert von 190.8 Mrd. US-Dollar nach unten revidiert.

Der New York Empire State Index der New York Fed notiert im Dezember bei 10,31. Im Vormonat hatte er noch bei 27,37 gestanden. Erwartet wurde er im Bereich 20,0 bis 21,0.

Mit der aktuellen Veröffentlichung wurde der niedrigste Stand seit Mai 2007 erreicht.

Unser Kommentar:

Der starke Einbruch beim New York Empire State Index deutet auf eine Abschwächung der US-Wirtschaft hin. Allerdings sollte man die Zahlen nicht überinterpretieren, der Indikator ist nicht sehr zuverlässig.

Dienstag:

Der US-amerikanische State Street Investor Confidence Index notiert im Dezember bei 65,9. Einen Monat zuvor hatte der Index noch bei 75,8 gestanden. Damit wurde der Vormonatswert von 82,6 nach unten revidiert.

Die Zahl der Wohnbaubeginne notierte in den USA im November bei 1,187 Mio. und ist damit um 3,7 % zurückgegangen. Erwartet wurden 1,170 bis 1,175 Mio. nach noch 1,232 Mio. im Vormonat. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten 1,229 Mio. leicht nach oben revidiert.

Die Zahl der US-amerikanischen Wohnbaugenehmigungen liegt im November bei 1,152 Mio., ein Minus von 1,5 % zum Oktober. Erwartet wurden 1,150 bis 1,180 Mio. Im Monat davor waren es 1,170 Mio. gewesen.

Unser Kommentar:

Der US-Immobilienmarkt kühlt sich weiter ab. Für die Aktien der Immobilien-Unternehmen muss das nicht viel bedeuten, hier sind massenhaft schlechte Nachrichten bereits verarbeitet.

Mittwoch:

Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 7,6 Mio Barrel gesunken, nach zuvor -700.000 Barrel.

Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 3,0 Mio. Barrel ausgeweitet, nach zuletzt Plus 1,6 Mio. Barrel.

Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 2,1 Mio. Barrel geschrumpft, nach zuvor -800.000 Barrel.

Donnerstag:

Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 121 Bcf auf 3.173 Bcf zurückgegangen. In der vorangegangenen Woche waren die Bestände in den USA um 146 Bcf geschrumft, im Vorjahr hatten sie bei 3.177 Bcf gelegen.

Das US-amerikanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in der endgültigen Fassung zum dritten Quartal um 4,9 % gestiegen. Damit wurde das vorläufige Wachstum bestätigt, was bereits so erwartet worden war. Im Quartal zuvor hatte das Wachstum bei 3,9 % gelegen.

Die Zahl der Erstanträge ist in den USA auf 346.000 gestiegen. Erwartet wurden 335.000 neue Anträge nach zuvor 334.000 (revidiert von 333.000).

Die US-amerikanischen Unternehmensgewinne sind im dritten Quartal zum Vorquartal um 20,5 Mrd. US-Dollar zurückgegangen. Im Quartal zuvor waren sie noch um 94,7 Mrd. US-Dollar gestiegen.

Die US-amerikanischen Frühindikatoren sind im November um 0,4 % gesunken. Erwartet wurde ein Rückgang im Bereich 0,3 bis 0,4 %. Im Vormonat war ein Minus in Höhe von 0,5 % verzeichnet worden.

Freitag:
Der endgültige Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan notiert im Dezember bei 75,5 nach 74,5 in der vorläufigen Fassung. Es war erwartet worden, dass die vorläufige Veröffentlichung bestätigt werden würde. Im Monat zuvor hatte der Index bei 76,1 notiert.

Unser Kommentar:
Die US-Wirtschaft wächst weiterhin recht robust. Allerdings scheint sich der Trend beim Gewinnwachstum der Unternehmen abzuschwächen. Auch die Stimmung der Verbraucher hat sich weiter eingetrübt. Man muss abwarten, wie sich das auf die Börsenkurse auswirkt. Ein Großteil an schlechten Nachrichten könnte bereits "eingearbeitet" sein.
Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die kürzlich erschienen ist.
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-börsenbrief.de und http://www.antizyklischer-aktienclub.de

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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