Analyse
06:35 Uhr, 09.09.2025

Riesendeal in der Minenindustrie - TECK RES. soll gekauft werden

Der britische Rohstoffkonzern Anglo American steht kurz vor der Übernahme des kanadischen Bergbauunternehmens Teck Resources.

Erwähnte Instrumente

  • Teck Resources Ltd. - WKN: 858265 - ISIN: CA8787422044 - Kurs: 35,110 $ (NYSE)

Wie die Financial Times und Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise berichten, könnte die Transaktion ein Volumen von rund 20 Mrd. USD erreichen und bereits in den kommenden Tagen angekündigt werden. Geplant sei eine Übernahme vornehmlich in Form eines Aktientauschs, so die Zeitung weiter.

Die Verhandlungen gelten als weit fortgeschritten, wenngleich Struktur und Zeitplan der Transaktion noch nicht endgültig feststehen. Auch ein Scheitern der Gespräche sei nicht ausgeschlossen, betont Bloomberg, die zuerst über das mögliche Geschäft berichtet hatte.

Teck Resources bringt aktuell eine Marktkapitalisierung von rund 23,7 Mrd. CAD (etwa 17,1 Mrd. USD) auf die Waage, während Anglo American an der Börse mit rund 26,9 Mrd. GBP (rund 36,4 Mrd. USD) bewertet wird. Beide Unternehmen waren in den vergangenen Jahren selbst Ziel größerer Übernahmeofferten: Anglo wehrte im vergangenen Jahr ein 49-Mrd.-USD-Angebot des Branchenriesen BHP ab, während Teck ein 22,5 Mrd. USD schweres Kaufangebot von Glencore ablehnte. Letzterer sicherte sich anschließend lediglich Tecks Stahlkohlesparte für knapp 6,93 Mrd. USD und bekundete seither mehrfach weiteres Interesse am Gesamtkonzern. Sollte Anglo nun Ernst machen, wäre ein Bieterwettstreit mit Glencore durchaus möglich.

Kupfer im Fokus: strategische Synergien in Chile

Ein Zusammenschluss der beiden Unternehmen würde zu einem der größten Deals der globalen Bergbauindustrie der vergangenen Dekade zählen und könnte bedeutende operative Synergien schaffen, insbesondere im Kupfergeschäft. Tecks Schlüsselprojekt, die Kupfermine Quebrada Blanca 2 (QB2) in Chile, liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu Anglos Collahuasi-Mine, an der auch Glencore und ein japanisches Konsortium beteiligt sind. Teck-CEO Jonathan Price erklärte vergangene Woche in einem Analystengespräch, man prüfe derzeit eine engere Zusammenarbeit mit Collahuasi, um Produktion und Effizienz gemeinsam zu steigern.

Auch strategisch passen beide Konzerne in ihrer aktuellen Ausrichtung gut zueinander. Teck kündigte erst vergangene Woche eine umfassende Konzernüberprüfung an und verschob Investitionsentscheidungen, bis sich die Produktion in QB2 stabilisiert habe. Die Mine kämpft seit längerem mit technischen Rückschlägen, vornehmlich im Bereich der Rückstandsbewirtschaftung, was die Produktionsziele voraussichtlich bis 2026 belasten wird. Anglo American wiederum forciert den Konzernumbau, hat sich bereits aus dem Platingeschäft verabschiedet und sucht aktiv Käufer für seine Kohlesparte sowie für die traditionsreiche, aber krisengeplagte De Beers-Diamantenmarke.

Politische Hürde: Ottawa könnte Deal blockieren

Für Anglo käme eine Übernahme zur rechten Zeit: Nachdem der Konzern selbst zum Übernahmeziel wurde, könnte er sich mit dem Kauf von Teck strategisch breiter aufstellen und zugleich seine Verwundbarkeit gegenüber weiteren Offerten verringern.

Ob das Geschäft zustande kommt, hängt jedoch nicht nur von den beteiligten Unternehmen ab. Die Zustimmung der kanadischen Regierung dürfte entscheidend sein. Ottawa hatte im vergangenen Jahr betont, dass ausländische Übernahmen bedeutender Bergbauunternehmen mit Bezug zu strategisch relevanten Rohstoffen nur "in den außergewöhnlichsten Fällen“ genehmigt würden. Angesichts der zunehmenden geopolitischen Bedeutung von Kupfer und anderen kritischen Metallen könnte genau diese politische Komponente zum Zünglein an der Waage werden.

Fazit: Teck-Aktionäre könnten von einer Prämie profitieren, vor allem bei einem Bieterkampf. Politische Hürden und operative Unsicherheiten bleiben jedoch zu beachten. Eine dezidierte Meinung zu dem möglichen Deal habe ich persönlich an dieser Stelle keine.

Teck Resources Ltd.
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