Analyse
08:19 Uhr, 06.03.2023

RHEINMETALL steigt in den DAX auf

Die Aktien des Rüstungsunternehmens und Autozulieferers Rheinmetall steigen in die erste deutsche Börsenliga auf. Das Unternehmen könnte außerdem eine Panzerfabrik in der Ukraine errichten, wie in den vergangenen Tagen bekannt wurde.

Erwähnte Instrumente

  • Rheinmetall AG
    ISIN: DE0007030009Kopiert
    Kursstand: 248,600 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Rheinmetall AG - WKN: 703000 - ISIN: DE0007030009 - Kurs: 248,600 € (XETRA)

Wegen des deutlich gestiegenen Börsenwerts im Zuge des Ukraine-Kriegs werden die Aktien des Rüstungsunternehmens und Autozulieferers Rheinmetall in die erste deutsche Börsenliga aufgenommen. Ab dem 20. März ersetzen die Rheinmetall-Aktien die Papiere des Dialysespezialisten Fresenius Medical Care im DAX, wie die Deutsche-Börse-Tochter Stoxx Ltd. am Freitagabend nach der regulären Überprüfung der Zusammensetzung der Indizes der DAX-Familie mitteilte.

Entscheidend für die DAX-Aufnahme ist die durch die Kursgewinne seit dem vergangenen Jahr deutlich gestiegene Streubesitz-Marktkapitalisierung von Rheinmetall, also der Wert aller Rheinmetall-Aktien, die sich nicht in den Händen von Großanlegern befinden. Da passive Anlagevehikel wie börsengehandelte Indexfonds (ETFs) die Zusammensetzung von Indizes wie dem DAX nachbilden, kann eine Indexaufnahme für zusätzliche Nachfrage nach den jeweiligen Aktien führen und so auch die Kursentwicklung beeinflussen.

Auch in TecDAX, MDAX und SDAX kommt es zu Veränderungen der Zusammensetzung. So steigen das Rüstungsunternehmen Hensoldt und das Technologieunternehmen Jenoptik vom SDAX in den MDAX auf, während die Software AG und der Biokraftstoffhersteller Verbio vom MDAX in den SDAX absteigen. In den SDAX wiederum werden die Papiere des Versicherungsunternehmens Wüstenrot & Württembergische aufgenommen, während die Papiere des Bioethanol-Herstellers Cropenergies den Small-Cap-Index verlassen müssen. In den TecDAX kommen unterdessen die Aktien des Medizintechnikunternehmens Eckert & Ziegler, während der Batterienhersteller Varta den Index verlässt. Auch diese Änderungen werden zum 20. März wirksam.

Rheinmetall könnte Panzerfabrik in der Ukraine bauen

Wie in den vergangenen Tagen außerdem bekannt wurde, könnte Rheinmetall eine Panzerfabrik in der Ukraine errichten. "Für rund 200 Millionen Euro kann ein Rheinmetall-Werk in der Ukraine aufgebaut werden, das jährlich bis zu 400 Panther produziert. Die Gespräche mit der dortigen Regierung sind vielversprechend, und ich hoffe auf eine Entscheidung in den nächsten zwei Monaten", sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger der "Rheinischen Post". Das Werk könne durch Flugabwehr einfach geschützt werden, so Papperger. Der ehemalige russische Präsident und Ministerpräsident Dmitri Medwedew drohte unterdessen bereits vorab mit einer Zerstörung des erwogenen Werkes. Man werde die Errichtung der Fabrik mit "mit gebührendem Salut" durch den Beschuss mit Kalibr-Marschflugkörpern und aus anderen "pyrotechnischen Anlagen" begehen, schrieb Medwedew auf seinem Telegram-Kanal.

Die Rheinmetall-Aktien können zu Wochenbeginn im vorbörslichen Handel zulegen. Wegen der im Zuge des Ukraine-Kriegs beschlossenen Aufrüstung hat sich der Kurs der Rheinmetall-Papiere innerhalb von ungefähr einem Jahr mehr als verdoppelt.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 6,44 7,72 9,39
Ergebnis je Aktie in EUR 10,84 13,89 18,43
KGV 24 18 14
Dividende je Aktie in EUR 4,02 5,26 7,07
Dividendenrendite 1,58 % 2,06 % 2,77 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Oliver Baron
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Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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