Analyse
15:10 Uhr, 09.08.2024

RHEINMETALL - Startet die Aktie jetzt den nächsten Ausbruch?

Rheinmetall steht dank seiner starken Auftragslage und den positiven Quartalszahlen vor einer spannenden zweiten Jahreshälfte. Trotz der jüngsten Konsolidierung könnte der Aktie ein Ausbruch nach oben bevorstehen, was weiteres Potenzial nach sich ziehen dürfte.

Erwähnte Instrumente

Rheinmetall profitiert massiv von den aktuellen Kriegen und Krisenherden auf dieser Welt. Die Auftragsbücher des größten deutschen Rüstungsherstellers sind so gut gefüllt wie nie zuvor: Ende Juni belief sich der Auftragsbestand (sogenannter Backlog) auf 48,6 Milliarden EUR, was einem Anstieg von fast einem Drittel gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dies ist vor allem auf die stark gestiegene Nachfrage nach Rüstungsgütern zurückzuführen, die im Zuge des Ukraine-Krieges besonders von den NATO-Staaten ausgeht. Rheinmetall ist dabei ein zentraler Lieferant, insbesondere für 155-Millimeter-Geschosse, die in der Artillerie zum Einsatz kommen und in der Ukraine stark nachgefragt werden.

Das erste Halbjahr 2024 konnte Rheinmetall mit einem Umsatz von rund 3,8 Milliarden EUR abschließen, was einer Steigerung eines Drittels gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der operative Gewinn verdoppelte sich nahezu auf 404 Millionen EUR. Im zweiten Quartal wurden die Erwartungen sogar übertroffen: Der Umsatz stieg um 49 % auf 2,234 Milliarden EUR, während der operative Gewinn auf 271 Millionen EUR kletterte.

Diese Zahlen unterstreichen Rheinmetalls starke Wachstumsdynamik, allerdings bewegen sie sich im Rahmen der Erwartungen und haben im Grunde keinen Analysten überrascht. Jüngst hat die DZ Bank ihr Kursziel leicht von 556 auf 558 EUR angehoben und empfiehlt weiterhin den Kauf der Aktie.

Gesamtjahresprognose bestätigt

Trotz des starken Wachstums und der übertroffenen Quartalszahlen hat Rheinmetall seine Gesamtjahresprognose "nur" bestätigt. Der Auftragseingang im zweiten Quartal lag bei 11,4 Milliarden EUR, wobei die verstärkte Beschaffung durch die Bundeswehr einen wesentlichen Anteil daran hatte. Für das Gesamtjahr plant Rheinmetall einen Konzernumsatz von rund 10 Milliarden EUR und eine operative Ergebnismarge zwischen 14 und 15 %.

Während das erste Quartal noch vergleichsweise ruhig verlief, konnte Rheinmetall im zweiten Quartal deutlich an Dynamik gewinnen. Besonders im zweiten Halbjahr erwartet das Unternehmen weiteres Umsatz- und Gewinnwachstum, was die Aktie in eine gute Position bringen könnte.

Über Rheinmetall

Die Rheinmetall AG ist ein weltweit operierender Rüstungskonzern und Automobilzulieferer mit Hauptsitz in Düsseldorf, Deutschland. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1889 - und es hat sich seitdem zu einem der bedeutendsten Anbieter in der Verteidigungs- und Sicherheitsindustrie entwickelt. Mit einem starken Fokus auf technologische Innovation ist Rheinmetall heute ein unverzichtbarer Partner für militärische und industrielle Kunden weltweit. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs sind die Dienste des Unternehmens besonders gefragt. Die Rheinmetall AG beschäftigt rund 33.000 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2023 einen Umsatz von etwa 7,2 Milliarden EUR.

Chart und Trading-Szenario

Die Rheinmetall-Aktie befindet sich seit ihrem Hoch im April 2024 in einer Konsolidierungsphase. Dieser Abwärtstrend könnte jedoch bald durchbrochen werden. Für Trader könnte sich eine Long-Position anbieten, sofern der Kurs die Marke von 510 EUR nachhaltig überschreitet. Sollte diese Stabilisierung eintreten, wäre der Weg für weitere Kurssteigerungen geebnet. An diesem Freitag präsentierte sich die Aktie überaus freundlich und kletterte zwischenzeitlich rund 4 % nach oben.

Als Stop-Loss-Marken bieten sich 491,5 EUR oder die 50-Tages-Linie bei rund 500 EUR an. Vorsicht: Gerät der Kurs darunter, könnte es weiter bis auf 441 oder gar 400 EUR gehen.

Mit mehr Erfahrung und Risikobereitschaft könnte man einen Long-Trade auch mit einem Derivat vollziehen, beispielsweise mit dem K.o-Zertifikat der HSBC mit einem Hebel von 2,02 (WKN: HS3ZFE).

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Über den Experten

Dominik Adams
Dominik Adams
Team Goldesel

Dominik Adams entdeckte seine Begeisterung für die Börse im Jahr 2018 und ist seit 2021 Mitglied des Redaktionsteams von Goldesel.de. Dominiks Hauptinteresse gilt Blue Chips mit soliden Cashflows und nachhaltigem Dividendenwachstum. Sein Leitspruch lautet: "Immer schön demütig bleiben, denn an der Börse kommt es erstens anders, und zweitens als man denkt."

Er hat Wirtschaftswissenschaften in Dortmund studiert und absolvierte ein Volontariat an der Medienakademie Ruhr. Wenn Dominik nicht über Wirtschaft und Börse schreibt, widmet er sich seinen beiden Kindern oder spielt Basketball, solange seine Knochen mitspielen.

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