Kommentar
11:25 Uhr, 05.08.2010

Rheinmetall – Rüstung hat immer Konjunktur

Erwähnte Instrumente

  • PROTECT-Aktienanleihe
    Aktueller Kursstand:  

Während die Börsenwelt jüngst wieder Autobauer wie Daimler oder BMW, deren aktuelle Zahlen überzeugen konnten, hochjubeln lässt, kommen auch die Autozulieferer immer stärker in Fahrt. Ein Unternehmen dass, das sehr konjunktursensitive Automobilgeschäft mit dem umso resistenteren Rüstungssektor verbindet, ist die im MDAX notierte Rheinmetall AG, deren Autosparte noch im vergangenen Jahr stark unter der Krise zu leiden hatte, im Verteidigungssegment laut „epochtimes.de" aber gleichzeitig um 83 Prozent höhere Auftragseingänge vermelden konnte. Die logische Konsequenz: Ein 2009 erstmals höherer Umsatz im Rüstungsbereich. Laut dem „Aktionär" ist in den kommenden fünf Jahren in diesem Geschäftsfeld sogar eine Umsatzverdopplung geplant, die nach Aussage von Vorstandschef Klaus Eberhardt rund 4,5 Mrd. Euro erreichen soll. Zum Vergleich wird in diesem Jahr auf Konzernebene „nur" mit einem Umsatz von 3,7 Mrd. Euro und einem EBIT von 220 bis 250 Mio. Euro gerechnet. Zu dem Rüstungsboom beitragen könnten einem Bericht im „Handelsblatt" vor einigen Wochen zur Folge ausgerechnet die Sparpläne der Bundesregierung, die statt der geplanten neuen EADS-Drohne „Talarion" auch weiterhin Rheinmetall mit ihrer „Heron"-Lösung den Zuschlag geben und den Leasingvertrag für 52 Mio. Euro um zwei weitere Jahre verlängern könnte. Dazu würde nach Unternehmensaussagen auf einer Investorenveranstaltung passen, dass man von den Budget-Kürzungen im Verteidigungsetat „nur bedingt" betroffen sei. Zudem wurde „epochtimes.de" zufolge gerade die 100-prozentige Übernahme des norwegischen Waffenunternehmens Simrad Optronics ASA abgeschlossen, das „Komponenten für fernbedienbare Waffenstationen, elektro-optische Geräte und Upgrades für Waffen-Systeme" anbietet.

Aber nicht nur im zuletzt wieder etwas schwächeren Rüstungssektor dürfte es in diesem Jahr bei Rheinmetall wieder besser laufen, sondern auch vor allem in der Automotive-Sparte. Darauf verwies Merrill Lynch-Analyst Gerhard Orgonas in seiner Studie, in der er seine Gewinnschätzungen vor Zinsen und Steuern nach einem positiven Ausblick des Unternehmens auf einer jüngsten Kapitalmarkttagung sogar um neun Prozent auf 272 Mio. Euro anhob und seine Einschätzung für die Aktie von „Neutral" auf „Buy" mit einem Kursziel von jetzt 55 Euro anpasste. Laut „Aktionär" zog daraufhin auch das Bankhaus Lampe seine Zielmarke von zuvor 55 auf 58 Euro nach und empfahl das Papier ebenfalls zum Kauf. Die britische Investmentbank HSBC hatte sich zuvor schon in Person von Richard Schramm zu dem MDAX-Wert geäußert und das Kursziel von 68 auf 64 Euro gesenkt, die Einschätzung aber auch weiterhin bei „Overweight" belassen, da „Marktbefrüchtungen hinsichtlich neuer Belastungen aufgrund von Kürzungen im Verteidigungsetat unbegründet seien".

Aus charttechnischer Sicht stellt sich bei Rheinmetall derzeit die Frage, ob der aktuelle Aufwärtstrend bei der Aktie nur eine Zwischenerholung darstellt, oder ob die Verkaufswelle von März bis Mai endgültig beendet wurde. Wichtig ist dabei nach unten die Marke von 46,40 Euro. Bei einem Sprung über 48,90 Euro dürfte die Aufwärtsbewegung weiter anhalten und Kursgewinne bis 55 Euro ermöglichen.

Diese Marktmeinung lässt sich auch sehr gut mit einer PROTECT-Aktienanleihe von Macquarie Oppenheim umsetzen, deren Basispreis bei 46,20 Euro fixiert wurde. Sollte diese Marke auch am Laufzeitende im Juni 2011 unterschritten werden, schützt immer noch die Barriere bei 34,70 Euro vor einer Aktienandienung. Allerdings darf diese aktuell noch fast 27 Prozent entfernte Kursschwelle zu keinem Zeitpunkt während der Laufzeit berührt werden. Die maximale Rendite beläuft sich bei dem Papier immerhin auf 8,34 Prozent bzw. 9,41 Prozent p.a.

11,50 % p.a. Rheinmetall 34,70 PROTECT-Aktienanleihe
Emittent/WKN: MacquarieOppenheim / SL1KLW
Laufzeit: 24.06.2011
Preis: (03.08.2010) Geld / Brief: 101,43 % / 101,63 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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