Reuters Analystenumfrage: moderatere Prognosen
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Die Kriegsangst hat viele Analysten dazu bewegt, ihre Prognosen für die Kursverläufe im Jahr 2003 zu senken, doch gehen viele noch von einer Umkehr des schwachen Trends der letzten drei Jahre aus und erwarten zum Jahresende steigende Kurse. Eine von dem britischen Nachrichtendienst Reuters durchgeführte Umfrage unter 90 Strategen aus Nordamerika, Europa und Asien ergab, dass in Nordamerika im Jahr 2003 durchschnittlich ein Kursanstieg von 9% erwartet wird. In der letzten Umfrage aus dem Dezember 2002 wurde noch ein durchschnittlicher Anstieg von 17% antizipiert.
"Worauf wir hoffen ist eine Lockerung der Risikoprämie, was durch eine erfolgreiche Lösung im Irak ausgelöst werden könnte", sagt Graham Secker von Morgan Stanley in London. "Wir rechnen nicht mit einem neuen Bullenmarkt oder so (…) aber wir erkennen Aufwärtspotential für den Aktienmarkt, wenn dieses auch begrenzt sein mag."
Die Auswertung alter Umfragen fällt jedoch ernüchternd aus. So zeigten die Dezember-Umfragen für das jeweils kommende Jahr, dass die Analysten jedes Mal zu optimistisch mit ihren Prognosen gewesen waren. Im Jahr 2002 (Umfrage vom Dezember 2001) lagen sie durchschnittlich 35% über dem tatsächlichen Kursverlauf, im Jahr 2001 um 29% und 2000 um 16%.
In der jüngsten Umfrage, die vom 6. bis zum 11. März durchgeführt wurde, zeigen sich die Analysten am optimistischsten für den taiwanesischen Aktienmarkt, der seit Jahresanfang um 26% stieg. Analysten aus Australien zeigten sich am moderatesten und räumten dem inländischen Aktienmarkt im Jahr 2003 ein Aufwärtspotential von 3% ein.
"Die geopolitischen Unsicherheiten haben die Investitionsbereitschaft gehemmt", sagt Stanley Nabi von Credit Suisse Asset Management in New York. "Das wirkt sich auf die Gesamtwirtschaft aus."
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