Renten/Währungen - Hoffnung und Realität
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Während in Euroland angesichts einer verlangsamten wirtschaftlichen Talfahrt bzw. einer Stabilisierung auf niedrigem Niveau erst langsam das Prinzip Hoffnung Einzug hält, zeichnet sich in den Vereinigten Staaten eine konjunkturelle Erholung immer deutlicher ab.
In Euroland gibt es zwar Anzeichen einer konjunkturellen Bodenbildung bzw. erste Signale einer Besserung, letztere aber hauptsächlich in Form verbesserter zukunftsgerichteter Stimmungsindikatoren. Die reale Lage ist immer noch enttäuschend. Das Wirtschaftswachstum konnte im zweiten Quartal dieses Jahres erwartungsgemäß nicht zulegen, dafür waren allein schon die Vorgaben aus Deutschland und mehr noch aus Frankreich mit ihren Minus-Vorzeichen zu schwach. Die Entwicklung im Euro-Raum könnte mit "Negativ-Konvergenz" beschrieben werden. Auch erste Daten für das laufende Quartal, zum Beispiel die schwachen Juli-Einzelhandelsumsätze in Deutschland, sind unserer Meinung nach nicht dazu angetan, sonderlich in Optimismus zu machen. Die Konjunkturerholung steht nach wie vor auf wackeligen Füßen; maßgeblich dürfte unserer Meinung nach vor allem ein schwächerer Euro sein. Angesichts der Wachstumsschwäche könnte wieder Zinssenkungsphantasie in den Markt kommen; wenn sich der US-Dollar auf Grund der positiven Entwicklung der US-Wirtschaft erholt, könnte aber ein weiterer Schritt nach unten seitens der Europäischen Zentralbank passé sein.
In den USA scheint nunmehr ein spürbarer Aufschwung im Gange zu sein. Für das zweite Quartal ist das BIP-Wachstum gegenüber dem ersten Vierteljahr von 2,4 auf 3,1 Prozent (annualisiert) noch oben korrigiert worden. Ein stattlicher Beitrag von einem Prozentpunkt ging auf das Konto der Investitionen. Wir sehen darin ein Indiz dafür, dass die Erholung zunehmend selbsttragend wird und nicht ausschließlich auf ohnehin ausgereizten steuer- und geldpolitischen Stimuli basiert. Auch die Industrieproduktion, die Ordereingänge, die Einkaufmanagerindizes und die Einzelhandelsumsätze zeigten sich positiv bzw. verbessert.
Nach dem voran gegangenen Renditeanstieg hat sich der US-Bondmarkt seit Mitte August stabilisiert. Sollten sich zu den guten Konjunkturdaten auch noch deutlich bessere Zahlen vom Arbeitsmarkt einstellen, könnte das zu einem neuerlichen Schub und damit fallenden Rentenkursen führen. Die europäischen Rentenmärkte dürften unserer Meinung nach vorerst gut unterstützt bleiben, zumal die Renditen eine Konjunkturerholung bereits "eingepreist" haben könnten. Grundsätzlich sehen wir den US-Dollar gegenüber dem Euro weiterhin relativ schwach, allerdings könnte der Greenback auf Grund des großen "Konjunkturvorsprungs" der amerikanischen Wirtschaft gegenüber Euroland teilweise Terrain zurück gewinnen.
Quelle: DWS
Die DWS (Die Wertpapier Spezialisten), Fondstochter der Deutschen Bank, ist mit einem verwalteten Vermögen von weit mehr als 100 Mrd. Euro Marktfüherer in Deutschland. Der Marktanteil liegt in etwa bei 24,7 %. Europweit zählt die DWS 4 Millionen Kunden. Die DWS Fonds-Palette deckt alle Regionen und Branchen, viele Anlageformen und Anlagestile ab.
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